23. August 2023 - "Im Uni Wien-Projekt 'ReVersal' (Wiederherstellung von Mooren in der nemoralen Zone unter Bedingungen unterschiedlicher Wasserversorgung) werden Indikatoren gesucht, die bei der Wiederherstellung der entwässerten Torfmoore Entscheidungshilfe geben sollen. Dafür reisen die Wissenschafter*innen durch die Moorgeschichte: 'Um hier die Schwellenwerte und Kipp-Punkte benennen zu können, untersuchen wir auch die Vergangenheit des Moores und die chemische Zusammensetzung des Torfs', erklärt Nasreen Jeelani, Postdoc im Projekt. In kleinen Torfwürfeln spürt sie chemische Verbindungen auf, so genannte Lipide, die Hinweise auf frühere Pflanzen und den Grad der Verrottung geben. *Ziel ist es, den jeweiligen Landeigentümer*innen evidenzbasiert und auf Basis der jeweiligen Moorgeschichte eine Entscheidungsmatrix zur Verfügung stellen zu können, wann es Sinn macht, ein Moor wiederherzustellen – und wann eher nicht, so die Torfspezialistin. [...]
Moore sind unterschätzt – dabei sind sie Hochwasserschutz, Dürreversicherung, Kläranlage und Kohlenstoffspeicher in einem. Welche gravierenden Konsequenzen das zunehmende Moorsterben für uns alle hat, erklärt Uni Wien-Geoökologe Stephan Glatzel." Details univie.ac.at
Die Fläche aller Moore der Welt wird auf 500 Millionen Hektar geschätzt – ein Zehntel davon ist bereits entwässert; jedes Jahr schwinden weitere 500.000 Hektar. Wichtigster Treiber: Die Landwirtschaft. Eine sog. "Wiedervernässung" von Mooren in zwar möglich, aber kann alte Zustände nur bedingt wiederherstellen – umso wichtiger ist es, die noch intakten Moore zu schützen. (Quelle: Mooratlas Heinrich Böll Stiftung)
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