Zensur wurde in Österreich bereits 1867 mit dem Staatsgrundgesetz abgeschafft. Wer heute noch Massenmedien liest, kann sicher sein, dass deren Gleichschaltung nicht durch Zensur, sondern durch Selbstzensur passiert. In Österreich agiert die Zensur nicht durch Verbotsmechanismen, sondern durch Belohnungsmechanismen, wie ethos.at am Beispiel der „Qualitätsjournalismusförderung“ aufgezeigt hat.
Die Plattform Zensurio.net steht natürlich für das Gegenteil von Zensur. Das Logo verweist auf Zorro, den Rächer der Armen (die keine Zeit zum Lesen finden). Aber auch die Assoziation mit Zenturio, dem Vorkämpfer und Anführer einer Hundertschaft, ist naheliegend. Eine eigene Seite widmet der Herausgeber lesenswerten Büchern. Und weil die meisten Menschen schon aufgegeben haben, selbst Bücher zu lesen, nimmt ihnen Zenturio einen Teil der Arbeit ab, und liefert frei Haus Kurzfassungen – als Vorleser einer hoffentlich schnell wachsenden Schar von Nachlesern.
Der Herausgeber merkt an: „Im Folgenden gebe ich die für mich interessantesten Aussagen aus diesem Werk in eigener Formulierung wieder. Diese Zusammenfassung erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit, Richtigkeit oder Repräsentation des Autors. Sie spiegelt auch nicht zwingend meine Meinung wieder. Ich gebe zu den jeweiligen Angaben die Seitenzahl an, auf der entsprechende Informationen im Buch zu finden sind. Ob die getroffenen Aussagen wahr sind, bleibt der eigenen Recherche überantwortet.“