Minima Energetica

von Hans Saenger

Der Autor wurde 1949 geboren, studierte Elektrotechnik an der TU Wien und verbrachte sein Berufsleben in der Elektroindustrie. Immer wieder schriftstellerische Versuche, die sich in den letzten zehn Jahren intensivierten. Der vorliegende Text ist Teil des zeitkritischen Essaybandes "Wider den Stachel", erschienen 2023 (Band 4 der Serie "Kleine Schriften". Siehe auch Band 3 "Fluewatch")

1. Einleitung

Als ob wir durch Corona nicht schon genug gebeutelt worden wären: Jetzt hat uns auch noch die Energiekrise erwischt. Jedermann spürt sie schmerzlich, besonders dort, wo wir alle am vulnerabelsten sind: in unserer Geldbörse.

Freilich ist die allgemeine Unwissenheit in energetischen Dingen, insbesondere was die Erzeugung von elektrischer Energie betrifft, groß. Sie verhält sich proportional zur Leidenschaft, mit der dieses Thema in der Öffentlichkeit diskutiert wird, und zwar mit maximaler Leidenschaft, doch leider mit minimalem Wissen. Wie in seinem Titel angedeutet, ist der Sinn des vorliegenden Essays daher, in hoffentlich verständlicher Form jenes Minimum an Wissen in diesen Dingen zusammenzutragen, um den Leser in die Lage zu versetzen, in diesen Fragen mitreden zu können und nicht nur mitzuschwätzen.

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Reiche fordern Reichensteuer

14. September 2023 - 300 Millionäre haben an die G20 Staaten einen offenen Brief geschrieben: "Im Jahr 2021 arbeiteten die G20 und andere zusammen, um sicherzustellen, dass multinationale Konzerne ein Mindeststeuerniveau zahlen sollten. Die G20 müssen sich nun gemeinsam darauf einigen, die Steuern für die reichsten Menschen zu erhöhen, und zwar durch eine wirklich inklusive und ehrgeizige internationale Zusammenarbeit, um Vermögen zu besteuern und Steuerwettbewerb und Steuervermeidung durch die reichsten Menschen zu stoppen." (Details: kontrast.at 7.9.23)

Zdrahal Reiche Arme

Illustration von Ernst Zdrahal (Quelle: Steuern sind zum Steuern da, erschienen im August 2016)

Wenn Reiche Reiche reicher besteuern wollen, so klingt das wie ein Ablenkungsmanöver. Man muss allerdings relativieren: unter den wirklich reichen Menschen auf unserem Planeten zählen Millionäre zu den Armen. Und 300 Millionäre von 3 Millionen allein in den USA - also gerade mal 0,0001 Prozent - sind keine besonders repräsentative Gruppe.

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Arbeit: Fluch oder Segen?

Am Tag des Herrn, 8. Oktober 2023 - Seit der Vertreibung von Adam und Eva aus dem Paradies steht die Arbeit unter dem Fluch "im Schweiße deines Angesichtes sollst du dein Brot essen" (1. Mose 3). Noch bis zum Ende des 19. Jahrhundert war die Befreiung der Arbeiterklasse verknüpft mit der (utopischen) Idee, dass diese Revolution dann vollendet sei, wenn die Befreiung des Menschen von der Arbeit an sich erreicht wäre. Das vergessen heute insbesondere die gewerkschaftlich organisierten Sozialisten, die sogar ein Recht auf Arbeit fordern. Damit finden sich im selben Boot wie die Vertreter der Wirtschaftskammer. Die "Arbeitnehmervertreter" im harmonischen Gleichklag mit den "Arbeitgebervertretern". So schickte heute (Sonntag!) Josef Herk, Präsident der WKO Steiermark, folgende Mail mit dem Tiitel: "Arbeit als Fluch?! Nicht mit uns!"

Leistung Arbeit Zdrahal

Illustration von Ernst Zdrahal

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