7. Februar 2023 - "UNO-Generalsekretär Antonio Guterres befürchtet eine Ausweitung des Krieges in der Ukraine. 'Ich befürchte, die Welt schlafwandelt nicht in einen größeren Krieg hinein – ich befürchte, sie tut dies mit weit geöffneten Augen', sagte Guterres gestern in New York vor der Vollversammlung der Vereinten Nationen. Knapp ein Jahr nach der Invasion Russlands in sein Nachbarland werde die Aussicht auf Frieden immer geringer, die Gefahr einer weiteren Eskalation wachse. Das Risiko eines Atomkrieges sei so hoch wie seit Jahrzehnten nicht. Die Welt brauche Frieden in der Ukraine, sagte Guterres", berichtet ORF.at und wie üblich so gut wie alle Massenmedien gleichlautend.
Bild: Ernst Zdrahal, Die letzten Tage der Menschheit
Da ist sie also wieder, die Drohung mit dem Atomkrieg. hier ist nicht die Rede von einer abstrakten "Gefahr eines Atomkriegs", die alleine mit der Existenz der Atomwaffen immer, gewissermaßen passiv über uns schwebt. Das bedeutet Eskalation von der passiven zur aktiven Bedrohung. Guterres äußert ja keine private "Befürchtung" sondern sendet damit ex cathedra eine Warnung an Russland. Er folgt damit dem US-Präsidenten Joe Biden, der ziemlich genau vor einem Jahr, am 11.2.22 sagte: "Das ist ein Weltkrieg, wenn Amerikaner und Russen beginnen, aufeinander zu schießen." Mittlerweile liefern die USA und ihr Vasalle Deutschland Panzer an die Ukraine, es wird geschossen, es ist demnach Dritter Weltkrieg. Die "Warnungen" des UNO-Generalekretärs erinnert an die "Warnungen" vor einer Pandemie durch WHO-Generaldirektor Tedros Adhanom Ghebreyesus.
ethos.at hat noch am 29.1.22 die Frage gestellt: Hat der 3. Weltkrieg schon begonnen? Diese Frage ist damit obsolet.
Es mag zynisch erscheinen, an der Stelle an ein Aussage des Philosophen Günther Anders zu erinnern, der 1978, also vor 45 Jahren geschrieben hat: "Waffen sind Konsumgüter... Wegwerfprodukte... Denn deren prominenteste Verkörperung ist durchaus nicht die Mode, sondern die Kriegsindustrie, da diese durch die ständige Modernisierung ihrer Modelle ihre vorigen Modelle nutzlos macht, also druch Produktion zerstört - ein Prozeß, der durch den Waffenwettlauf der großen Mächte noch angeheizt wird. ... Insofern war (oder ist) der trotz seiner angeblichen Beendigung noch außerordentlich warme 'kalte Krieg' eine sehr günstige Situation für die Kapitalistische Industrie. Aber die größten Vorteile bietet natürlich erst der 'heiße': denn die Waffen, mindestens die Geschosse, die Bomben und die Chemikalien gehören ja, wie sonderbar das auch klingen mag, da sie nur ein einziges Mal benutzt werden können, zu den 'Konsumgütern'. Den Krieg als eine Zäsur im Leben der kapitalistischen Industrie anzusehen, wäre freilich falsch. Vielmehr stellt er, um die berühmte Clausewitzsche Definition abzuwandeln; nur eine Fortsetzung der friedlichen Produktionszerstörung mit anderen Mitteln dar." (Günther Anders, Die Antiquiertheit des Menschen, 585)
Betrachtet man Guterres und Biden als Söldner der Kriegsindustrie, dann entlarven sich deren Atomkriegs-Warnungen als Ankündigungen des Atomkriegs. Guterres und Biden - Vorboten des Dritten Weltkrieges.
Einer der Pioniere im Kampf gegen die Atombombe und gegen Atomkraftwerke war der Philosoph Günther Anders (1902-1992). Im zweiten Teil des Buches "Die Antiquiertheit des Menschen", der nach dem II. Weltkrieg sukzessive bis zum Erscheinungsdatum 1979 geschrieben wurde, ist die Atombombe das zentrale Thema. Hier einige Zitate aus dem Teil II mit dem Titel: "Über die Zerstörung des Lebens im Zeitalter der Dritten Industriellen Revolution", eine "Anthropologie im Zeitalter der Technokratie". Hier einige wichtige Zitate...
Siehe auch: Klimakrise gefährlicher als Atombombe? - Diskussion auf fischundfleisch
kurier.at berichtet am 24.1.23: "Angesichts unverhohlener Atomdrohungen des russischen Präsidenten Wladimir Putin sind die Zeiger der sogenannten Weltuntergangsuhr auf 90 Sekunden vor Mitternacht vorgestellt worden. Damit änderten die Forscherinnen und Forscher des Bulletin of the Atomic Scientists am Dienstag die symbolische Zeit bis zum Untergang der Erde von bisher 100 Sekunden erstmals seit drei Jahren. ... Der symbolische Stand der Uhr wird einmal im Jahr mitgeteilt. 2018 und 2019 hatte die Uhr jeweils zwei Minuten vor Zwölf angezeigt. 2020 war die Uhr erstmals symbolisch auf 100 Sekunden vor Mitternacht vorgestellt worden. Die Gefahr, dass sich die Menschheit durch einen Atomkrieg oder Klimawandel selbst auslösche, ist demnach so groß wie nie seit Erfindung der Uhr im Jahr 1947."
report24 berichtet am 14.2.23: "Der französische Historiker und Soziologe Emmanuel Todd erklärte in einem Gespräch mit der französischen Zeitung 'Le Figaro' erklärte, dass die enorme Widerstandskraft der russischen Wirtschaft gegen die westlichen Sanktionen und der Schaden, den diese im Westen verursachen, 'das imperiale System der USA an den Abgrund' treiben würden. 'Es ist offensichtlich, dass sich der Konflikt, der ursprünglich ein begrenzter Territorialkrieg war, zu einer globalen wirtschaftlichen Konfrontation zwischen dem gesamten Westen auf der einen Seite und Russland, unterstützt von China, auf der anderen Seite entwickelt hat. Er ist zu einem Weltkrieg geworden', so Todd. ... Todd behauptete auch, dass sowohl Russland als auch die USA aufgrund des hohen Einsatzes keinen wirklichen Ausweg aus dem Konflikt sehen."
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