Insolvenzen 2023: massiver Anstieg

9. Jänner 2024 (Presseinfo des AKV Alpenländischen Kreditorenverbandes) Ein Mix aus einer Rekord-Inflation mit gestiegenen Energiepreisen und Kreditzinsen, aus einem schrumpfenden Wirtschaftswachstum, aus einer gestiegenen Arbeitslosigkeit bei einem jedoch gleichzeitig anhaltenden Personalmangel, aus einer gedämpften Kreditnachfrage und damit verbundenen rückläufigen Bauvolumina bzw. Immobilieninvestments führte zwangsläufig zu einem dramatischen Anstieg der Firmeninsolvenzen. Die eröffneten Verfahren liegen um 15,96 % über dem Vorjahresniveau.

AKV Insolvenzen 2023

Die sieben im Jahr 2023 in Österreich eröffneten Insolvenzen aus dem SIGNA-Konzern führten zu einem in der österreichischen Insolvenzpraxis noch nie da gewesenen explosionsartigen Anstieg der Gesamtverbindlichkeiten auf EUR 13,97 Mrd., davon entfallen EUR 10,44 Mrd. auf die 7 im 4. Quartal 2023 eröffneten Insolvenzverfahren des SIGNA-Konzerns. Eine detaillierte Darstellung der SIGNA Insolvenzen erfolgt im Abschnitt Firmeninsolvenzen.

Um die Dimension zu verdeutlichen, hat der AKV die Gesamtpassiva aller Insolvenzen eines Jahres seit 1991 mit Hilfe des Währungsrechners der österreichischen Nationalbank, welcher vorwiegend auf den Verbrauchpreisindex abstellt, in heutige Werte umgerechnet und gegenübergestellt.

Die eröffneten Firmeninsolvenzen liegen nicht nur um 15,96 % über dem Vorjahreswert, sondern auch über den Werten vor der COVID-Pandemie, und zwar um +10,48 % über den 3.045 eröffneten Firmeninsolvenzen im Jahr 2019 und um 12,85 % über den 2.981 eröffneten Firmeninsolvenzen im Jahr 2018.

Die 8.843 eröffneten Privatinsolvenzen bedeuten zwar ein Plus von 8,17 % gegenüber dem Vorjahr, jedoch liegen wir noch immer unter den Werten vor der COVID-Pandemie. Auch diesbezüglich ermöglichen Ihnen unsere interaktiven Grafiken Vergleichszahlen zu den Vorjahren zu erheben, dies sogar auch auf Bezirksebene.

Einschließlich der Insolvenzabweisungsbeschlüsse liegen für das Gesamtjahr 2023 5.575 (2022: 4.870) Firmeninsolvenzen und 9.758 (2022: 8.960) Privatinsolvenzen vor, das sind somit 15.333 Gesamtinsolvenzen.

Details & Grafiken siehe AKV