Jämmerliche Automobilindustrie

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19. Dezember 2023 - Die Autobranche, insbesondere ihre Aktionäre, sind gut im Kassieren hoher Dividenden. Die BMW-Bilanz 2022 weist bei einem Umsatz von 98 Mrd Euro einen Jahresüberschuss von 6,3 Mrd aus und hat davon 5,4 Mrd Euro an die Aktionäre ausgeschüttet. Ähnliche Erfolge haben die anderen großen Autobauer Deutschlands vorzuweisen. Es ist geradezu lächerlich, dass die Autobauer und ihrer Zulieferer jammern, wenn ein paar Euro an Förderungen wegfallen! Mehr noch: es ist wirtschaftlich fahrlässig, dass die Manager dieser Konzerne in unglaublich turbulenten Zeiten keine Vorsorge treffen um für den absehbaren Abschwung gerüstet zu sein (genau dafür kriegt ein Spitzenmanager angeblich seine astronomischen Gehälter und Boni).

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"Nach dem abrupten Ende der E-Auto-Förderung hat das sächsische Autozuliefernetzwerk AMZ vor dem Verlust von Arbeitsplätzen gewarnt. Mit ihrer aktuellen Wirtschaftspolitik mache sich die Bundesregierung unglaubwürdig und zerstöre die Autoindustrie, kritisierte Netzwerkmanager Dirk Vogel am Montag. 'Seit Jahren wird gepredigt, dass der ökologische Umbau nur durch den Wechsel auf E-Fahrzeuge gelingen kann.' Die Automobilindustrie habe daraufhin unter hohen Kosten ihre Produktion umgebaut", berichtet stern.de (18.12.23)

AMZ ist nur die Vorhut des Jammers von BMW und Co, die auch in der Corona-Krise keine Möglichkeit ausgelassen haben, ihre Bilanzen mit staatlichen Kurzarbeitszeitgeldern aufzupolieren. thurnhofer.cc hat bereits 2014 darauf hingewiesen, dass E-Cars deutlich billiger verkauft werden könnten als Benziner. Sogar ein Nicht-Techniker erkennt mit freiem Auge, dass E-Cars wesentlich weniger Technik und somit auch wesentlich weniger Materialkosten verbaut haben als Benziner. Die "Entwicklungskosten" dürften wohl auch überschaubar sein, denn die Erfindung von Elektromotoren liegt 170 Jahre zurück.

Statt zu jammern sollte die Autoindustrie vorausschauend planen und mit einer offensiven Preispolitik den Verkauf von E-Cars ankurbeln. So zumindest stehts im Lehrbuch für Betriebswirtschaft - aber im Zeitalter der Gewinnmaximierung für Bezieher arbeitsloser Luxusrenten sind Lehrbücher obsolet.