Psychotherapeutin kritisiert Inzidenz-Reality-Show

21.11.2021 - Angewidert von der entwertenden und herabwürdigenden Diktion in Politik und Medien, die Impfskeptiker in Bausch und Bogen als dumme, unwissende oder halbwissende, rücksichtslose Mitbürger abstempeln, sozusagen die „neuen Sündenböcke“, meldet sich eine Psychotherapeutin als Ungeimpfte zu Wort und erklärt, warum sie sich trotz Impfskepsis nicht in diesen Zuschreibungen wiederfindet, so wenig wie vermutlich abertausend andere MitbürgerInnen dieses Landes.

Sigrid Thurnhofer

Ein offener Brief von Sigrid Thurnhofer

Anfangs habe ich zur Gänze sämtliche Einschränkungen mitgetragen und beachtet, (obwohl ich weder Garten noch Balkon besitze!, geschweige denn ein Auto, um in meinen Zufluchtsort Wienerwald zu kommen). Angesichts der Unsicherheiten im Hinblick auf das - wie es schien - über Nacht aufgetauchte Virus war dies eine Selbstverständlichkeit für mich.

Update 13.10.2022: Inzidenz 1056 - Kommentar auf fischundfleisch

Als dann jedoch immer mehr Fragezeichen auftauchten, kritische Fragen von Alternativ- wie Schulmedizinern, Ganzheitsmedizinern und Psychotherapeuten, Psychoimmunologen und anderen Berufsgruppen entweder gar nicht aufgegriffen und diskutiert wurden, oder deren Anfragen gebetsmühlenartig in die Lade „Verschwörungstheorien“ gesteckt wurden, begannen meine Alarmglocken zu läuten.

Meinem Naturell und meiner beruflichen Haltung als Psychotherapeutin entsprechend gehe ich stets erst von guten Absichten meiner Mitmenschen aus und ich bin gegen jedwede Generalisierung. Doch selbst ich als Berufsoptimistin weiß, dass es auch immer wieder reale Verschwörungen gab - und leider immer noch gibt -, die in kausalem Zusammenhang mit zerstörerischer menschlicher Gier standen/stehen, der Gier nach Macht und/oder der Gier nach Geld.

In meinen harten Lehr- und Wanderjahren gab es eine Konstante: mich nicht auf andere verlassen zu können, auch nicht auf den sogenannten Sozialstaat. Und meine Lebensumstände verbieten mir jegliches Vabanquespiel mit meiner Gesundheit, da ich mir weder je eine Pflege noch ein Pflegeheim leisten werde können im Falle schwererer Impfschäden. Zudem hat mich mein extrem enger finanzieller Rahmen, in dem ich mein Leben lang agieren musste, dazu erzogen, das Naheliegende und Mögliche zu nutzen. Dazu gehörten keineswegs ausschweifende Parties, Exzesse beim Après-Ski, oder andere „coole“ Aktivitäten, die schon zu „normalen Grippezeiten“ ein russisches Roulette-Spiel mit der Gesundheit waren. Ich habe mein Leben außerhalb meiner beruflichen Arbeit einsiedlerisch und in der freien Natur verbracht, sozusagen mein bisheriges Leben lang gewissermaßen im „Lockdown-Modus“. Aufgrund dieser Fakten ist es für mich klar, dass ich das Virus entweder alleine besiege oder mich von dieser Welt verabschieden werde, da ich, wie gesagt, auf keine Auffangstelle zurückgreifen kann.

Als Psychotherapeutin i.R. weiß ich zudem, dass einer der wichtigsten Wirkfaktoren bei seelischen und körperlichen Heilungsprozessen in unserer inneren Haltung, unserer Einstellung zum Leben und unserem Umgang mit Herausforderungen zu suchen ist. Jeder Gedanke übersetzt sich unmittelbar in einen biochemischen Prozess, der wiederum die nachfolgenden körperlichen Empfindungen und Prozesse steuert. Man könnte es auch vereinfacht mit Placebo- oder Nocebo-Effekt umschreiben: Bin ich demnach davon überzeugt, dass dieser Impfstoff mir helfen wird, ist auch mein Körper nicht in Abwehrhaltung und diese positive Erwartungshaltung wird Nebenwirkungen minimieren. Nun aber bin ich aufgrund meiner leider zu 80% negativen Erfahrung mit „Schulmedizinern“ und meiner überaus positiven Erfahrungen mit alternativen Heilmethoden überzeugt, dass mir dieser Impfstoff nichts bringen wird, dh., mein Körper ist in Abwehrhaltung, und damit sind bei mir schwerere Nebenwirkungen vorprogrammiert.

Ich kann und will aber meine Haltung nicht aufgrund einer insistierenden Inzidenz-Reality-Show von heute auf morgen umprogrammieren. Ein lebenslanger achtsamer Umgang mit meiner Gesundheit und mein Lebensstil, der ganz gewiss niemanden gefährdet und nie jemanden gefährdet hat, geben mir das Recht, mich diesem medialen Mobbing gegen Ungeimpfte zu verweigern. Und ich lasse mich auch ganz bewusst nicht in diese Panik-Stimmung hineinziehen, da ich zu gut weiß, dass im Zustand von Angst und Panik mein Immunsystem evolutionsbedingt auf Standby geht, in der Meinung, es müsse nun jede zur Verfügung stehende Energie auf Angriff, Flucht oder Todstell-Reflex aufwenden. In vermeintlicher Todesgefahr ist nun mal die Arbeit des Immunsystems gerade nicht überlebensnotwendig, also nicht „systemrelevant“. Und gerade vor dem Hintergrund der wichtigen Rahmenbedingungen für ein funktionierendes, naturgegebenes Immunsystem ist diese widerliche Politik der Panikmache fahrlässige Gefährdung der Bevölkerung.

Wenn nun der Großteil der Regierungen und ihrer (Marionetten-)Medien eine respektlose, abwertende Sprache gegen alle führen, die nicht bedingungslos und in blindem Vertrauen ihre Entscheidungen gutheißen, nehmen sie sehenden Auges eine gefährliche Spaltung und Ent-solidarisierung der Bürger in Kauf. Oder ist diese Spaltung gar intendiert? Was geht einem Politiker und ihren Medien-Papageien durch den Kopf oder was sagt ihnen ihr Gewissen, wenn sie anständige, achtsam mit ihrer Gesundheit umgehende und vielleicht sogar solidarischer lebende Menschen als sie selbst es tun, als Gefährder, Superspreader, Covidioten, Impfmuffel oder Verschwörungstheoretiker bezeichnen? Das frage ich mich auch speziell vor dem Hintergrund der Tatsache, dass Geimpfte sich vor Ungeimpften fürchten. Warum denn? Wozu haben sie sich denn impfen lassen, wenn sie dadurch gar nicht geschützt sind? Oder kommt den Geimpften nur deswegen „das Geimpfte hoch“, weil sie befürchten, dass sie sich im doppelten Sinne umsonst impfen ließen, und nun nicht zulassen können, dass kritischere Geister nun vielleicht sogar Recht hätten? Was nicht sein darf, kann auch nicht sein, also hetzen sie auf die Ungeimpften?

Menschen können irren. Daher sind die wichtigsten Instrumente einer gelingenden Demokratie jene Organe, die den aktuell Regierenden „auf die Finger schauen“, um potenziell gefährlichen Entwicklungen rechtzeitig entgegenzusteuern zu können, Tendenzen, die eben jemand, der mitten im Gefecht steht, - aufgrund gewisser blinder Flecken -, einfach gar nicht selbst erkennen kann.

Leider führt das oppositionelle Lager heutzutage auch meist keine respektvollere Sprache als die aktuellen Akteure auf dem politisch-medialen Parkett. Selbstreflexion, Achtsamkeit und Eingestehen von Fehlern sind jedenfalls keine politischen Tugenden. Politik scheint auf weiten Strecken (mit wenigen positiven Ausnahmen) zur Show entartet zu sein, und das Interesse an Herrn Otto Normalverbraucher und Frau Susi Mustermann gerät dabei - wenn überhaupt je Motivation für das politische Wirken -, immer mehr in den Hintergrund.

Es war schon im „Krieg gegen den Terrorismus“ zu beobachten, dass es niemanden wirklich interessierte, welche Umstände dazu führen, dass junge Menschen zu derart irrsinnigen Aktionen verleitet werden können. Im Gegenteil: der Tenor lautete: „wir werden keinen Zentimeter weichen.“ Warum denn nicht, wenn erkennbar ist, dass der eigene Standpunkt Teil des Problems ist?

Seit Beginn der Pandemie ist nun ebenso weitgehendes Desinteresse an kausalen Zusammenhängen zu erkennen. Auf einen deklarierten gemeinsamen äußeren„Feind“ einzuschlagen, das scheint für die Mehrheit in unserem Land einfacher zu sein, als sich ernsthaft Gedanken darüber zu machen, was die Generationen unserer Kinder und Enkel einst zu uns sagen werden. Vielleicht kommt einmal ein Vorwurf wie „warum habt ihr damals alles devot und kritiklos mitgemacht? Nur, weil ihr nicht auf eure Partys und Mega-Events verzichten wolltet? Warum habt ihr es zugelassen, dass wir zu billigen Versuchskaninchen geworden sind?“ Achtung: Verschwörungstheorie!

Wo sind jene Politiker und Medien, die, anstatt Covid-Inzidenz-Zahlen in die Köpfe der Zuseher und Leser zu hämmern, mit derselben insistierenden Vehemenz auf Missstände hinweisen, die zu selbst- und massenmörderischen Aktionen von jungen Menschen führen, weil sie „eh nichts mehr zu verlieren haben“, oder, die mit derselben Vehemenz auf zivilisatorische Missstände hinweisen, die notgedrungen zu Epidemien und Pandemien führen - (Verschmutzung von Luft und Wasser, erwiesenermaßen krankmachender Dauerstress von Milliarden von Menschen in ihren Hamsterrädern, um ein Wirtschaftswachstums-Perpetuum-Mobile zu „garantieren“, das rein rechnerisch nie aufgehen kann, „arme Schweine“ in Schlachthöfen und am Schlachthof-Fließband, Versiegelung von Acker-Land für immer sinnlosere Einkaufszentren, zumal oft neben aufgelassenen Einkaufszentren entstehen, ein sträflich verschwenderischer Umgang mit Nahrungsmitteln, gewissenloses Ausbeuten von Billigarbeitskräften, damit wir uns unseren täglichen billigen „Luxus“ auch leisten können, und und und).

Wo ist sie, diese ausdauernde, beharrliche, aufdringliche Berichterstattung im 24-Stunden-Takt darüber? Aber es ist wohl einfacher für alle Beteiligten, Angst und Schrecken zu verbreiten, als ein Synthese-Konzept aus diversen Lösungsansätzen und aus ganzheitlicher Sicht herauszuarbeiten. Oder ist an dieser Art Berichterstattung nichts zu verdienen, weil keine Lobby dahintersteht?

Da ich nun aber nicht nur kritisieren will, möchte ich, frei nach Marin Luther King, hier offen meinen Traum träumen. Dieser Traum bleibt, solange ich ihn alleine träume, nur ein Traum. Sollte ihn aber nur einzelne PolitikerInnen oder JounalistInnen (im Hinblick auf Meinungsbildung) mit träumen, könnte er vielleicht irgendwann auch Wirklichkeit werden.

"I have a dream"

In dieser „traumhaften“ Welt gibt es nur mehr gewaltfreie Kommunikation; die Arbeit aller MitstreiterInnen wird gewürdigt, man/frau versucht die Motivation der/des Andersdenkenden zu verstehen, und Verbesserungsvorschläge zu machen ohne das Gegenüber als dumm und unfähig hinzustellen.

Es gibt keine aktive Missionierung oder Indoktrinierung mehr, weder im religiösen noch impolitischen Kontext, denn nur das Vorbild des Mitmenschen, die gelebte Umsetzung, hat zukünftig die Macht zu überzeugen. Somit erübrigen sich Wahlkampf-Bugdets; und diese Unsummen, die bislang dafür investiert wurden, fließen in einen Sozialfonds. Wozu Werbung machen, wenn die mündigen Bürger ohnedies sehen, was jeder Einzelne umsetzt? Denn: Von der Öffentlichkeit geförderte Qualitätsmedien berichten transparent über die Arbeit der Regierung.

Es gibt weder Gleichmacherei noch eine unüberbrückbare soziale Kluft. Menschen mit hoher Verantwortung werden wohl mit höherem Einkommen „bedankt“, doch gibt es kein pervertiertes Missverhältnis mehr, das ein Verhältnis von 1 zu absurd hohem Vielfachem abbildet. Ab einem bestimmten Einkommen fließt jeder Euro mehr in oben erwähnten Sozialfonds. Wer jemals wieder Tendenzen zu milliardenfacher Selbstüberschätzung zeigt, wird liebevoll aber nachdrücklich an die Zeiten der Pandemie erinnert und an die damalige Erkenntnis von „systemrelevanten“ Berufen. Gier und Machthunger entstehen in einer ungesättigten Seele, einer nicht „artgerecht“ ernährten Seele. Aus diesem Grund wird in dieser Gesellschaft vorrangig auf eine adäquate Begleitung und Förderung der seelischen, körperlichen und geistigen Gesundheit der Kinder und ihrer Eltern/Erzieher geachtet. Denn: Kinder und Jugendliche sind das Kapital der Zukunft. Bildung und Herzensbildung haben denselben Stellenwert.

In dieser Gesellschaft gibt es kaum mehr überforderte, sondern in der Mehrheit zugewandte, achtsame Eltern, da sich jene, die es wollen, ganz dieser Aufgabe widmen können und dafür entsprechend entlohnt werden. Der Beruf der Eltern steht gleichwertig in Ansehen und Entlohnung neben anderen gesellschaftlich wichtigen Berufen. PädagogInnen können sich wieder ihrer ursprünglichen Aufgabe widmen und müssen nicht mehr „nebenbei“ vielerlei Vorlaufs-Erziehungsdefizite ausgleichen.

In dieser Gesellschaft müssen sich somit junge Menschen nicht mehr auf entwürdigende Weise „Streicheleinheiten“ und „Zuwendung“ in Ballermann-Szenarien suchen oder durch Koma-Saufen die Welt kurzfristig ausblenden, da sie nun adäquate Seelennahrung von ihren berufenen Eltern oder berufenen FamilienhelferInnen bekommen. Zudem wird in diesem Bildungswesen essenzielles und existentielles Wissen über die Natur der Seele, das Zusammenspiel von Körper und Seele, die wahren Bedürfnisse eines Kindes und der heranwachsenden Menschen schon von der 1. Schulstufe an vermittelt.

Kritisches Denken wird salonfähig, Nachplappern von Lernstoff und Mitläufer-Mentalitäten sind out. Teil des schulischen Diskurses und des Lehrplanes sind auch Kausalzusammenhänge zwischen Lebensstil und zivilisatorischen Entgleisungen (wie z.B. den aktuellen sogenannten „Zivilisationskrankheiten“, u.a. Diabetes, Herz-Kreislauferkrankungen, etc.), oder die Kausalzusammenhänge zwischen Epidemien / Pandemien und vorangegangener Umweltzerstörung …

Wissenschaftler und Ärzte aus klassischer Schulmedizin und anerkannten alternativen Richtungen nehmen ebenbürtig Platz am runden Tisch einer Expertenrunde bei zukünftigen gesellschafts-übergreifenden Herausforderungen im Gesundheitssystem. Umsichtige MedizinerInnen nutzen künftig jede Chance, um ihre Forschungen dahingehend zu erweitern, dass sie zukünftige Pandemien nutzen, um herauszufinden, welche Heilmethoden tatsächlich wirken. So entsteht ein positiver Wettkampf zwischen alternativen Methoden und der klassischen Schulmedizin. Vielleicht sogar mit dem Ergebnis, dass beide sich nicht mehr bekämpfen müssen, sondern einander wunderbar ergänzen.

Diese Vorgehensweise spaltet die Bevölkerung nicht mehr, da sie mit entscheiden darf, welchen Methoden sie bei diesen zukünftigen Feldforschungen am meisten vertrauen. Es entsteht ein positives Wetteifern der einzelnen Ansätze, kein Ausgrenzen. Wer heilt, hat Recht, heißt es. Verständige PolitikerInnen orientieren sich am Stand der Ergebnisse solcher Synergien, MedizinerInnen brauchen sich nicht mehr vor einen politischen Karren spannen zu lassen, da sie eine starke Instanz für sich sind, die sich dem hypokratischen Eid stärker verpflichtet fühlt als diversen Investoren.

Abschließen möchte ich mit den von Mahatma Gandhi formulierten sieben sozialen Sünden, die in dieser neuen Gesellschaft somit der Vergangenheit angehören werden:

Politik ohne Prinzipien

Handel/Geschäft ohne Moral

Wohlstand ohne Arbeit

Bildung ohne Charakter

Wissenschaft ohne Menschlichkeit

Genuss ohne Gewissen

Religion nur in der Komfortzone