19. November 2025 - „Hans-Werner Sinn kritisiert Babyboomer und Rentenpolitik. Der Ökonom Hans-Werner Sinn, ehemaliger Präsident des deutschen ifo Forschungsinstituts, hat Verständnis für den Unmut jüngerer Unionsabgeordneter in der Rentendebatte geäußert. Schwere Vorwürfe machte Sinn der Generation der Babyboomer. Diese habe zu wenige Kinder bekommen, um das Rentensystem zu stabilisieren. Gleichzeitig hätten die sogenannten Boomer Schulden gemacht, die nun „die Jungen an der Backe haben“, berichtet Epoch Times (19.11.2025).

Bild: ChatGPT: Hans-Werner Sinn (li) im Streitgespräch mit Oswald Spengler
ethos.at kommentiert: Der Herr Professor hat auch schon bessere Kommentare gespendet. Ein Zyniker würde bemerken, dass die Babyboomer zumindest die Pensionen des heute 77-jährigen Professors und seiner Generation gesichert haben. Tatsache ist: Nach dem Anschluss der DDR stieg die Bevölkerung des neuen Deutschlands von 79 Millionen 1989 auf 82 Millionen 1999. Nicht durch intensiven Ost-West-Verkehr, sondern durch Zuwanderung. Besonders stark war die Zuwanderung aus der ehemaligen Sowjetunion (Russlanddeutsche und Juden wurden geradezu aufgefordert zu kommen!) Die Wirtschaft krachte damals an allen Enden, die Arbeitslosenquote stieg in dem Jahrzehnt von rund 6 auf 12 Prozent!
Viele Russen kehrten in den vergangenen Jahren wieder in ihre alte Heimat zurück. Gekommen sind die Muslime, überfallsartig seit 2015. Die Arbeitslosenquote in dem Jahrzehnt bis 2025 blieb trotzdem verhältnismäßig konstant zwischen 7 und 6 Prozent, die Bevölkerung hat in der Zeit (nach einem Knick 2011 auf 80,5 Millionen) von 82 auf 83,5 Millionen zugenommen. Der Ökonom greift zu kurz, wenn er behauptet, die Pensionen seien aufgrund Enthaltsamkeit bzw. Verhütungsmethoden der Babyboomer nicht mehr finanzierbar.
Tatsache ist, dass seit den 1970er Jahren die Unfinanzierbarkeit der Pensionen mindestens einmal in jedem Jahrzehnt neu erfunden wurde. Der Professor Sinn sollte den Menschen besser den Sinn des Umlagensystems der Pensionen erklären. Und warum es heute wieder und immer noch Probleme damit gibt, bzw. wie sich die Probleme – trotz Bevölkerungszuwachses – verändern! Die verdatterte Erkenntnis, die Babyboomer haben zu wenige Babys produziert, ist jedenfalls kein Beitrag zu einer Lösung des Problems.
Ad Bevölkerungsstatistik siehe satista.com
Ad Arbeitslosenquote siehe destatis.de
Für Oswald Spengler ist der Bevölkerungsrückgang eine notwendige Entwicklung, die zum „Untergang des Abendlandes“ beiträgt. In seiner Abhandlung findet man sicher keine Antworten auf das Pensionsproblem. Aber seine teils magischen, teils ominösen Erklärungsansätze sind präziser, als der schlappige Kommentar des pensionierten Wirtschaftsprofessors. Folgende Zitate stammen aus dem 2. Teil, der 1922 erschienen ist; zweites Kapitel, „Städte und Völker“.
