2025.11.26 Buchpräsentation: Marcus-Clan

Rainer Werning/Jörg Schwieger (Hg.)

VON MARCOS ZU MARCOS, Die Philippinen seit 1965

Mit Beiträgen von Antonio Ablon, Astrud Beringer, Rufa Cagoco-Guiam, Eric Gutierrez, Herbert Docena, Mary Lou U. Hardillo, Mary Montemayor, Mirjam Overhoff, Michael Reckordt, Epifanio San Juan Jr., Rainer Werning, Marina Wetzlmaier u.a.

Promedia Verlag

Mittwoch, 26. November 2025 um 19 Uhr

im Freien Wort, Rögergasse 24-26, 1090 Wien

Diskussion mit Rainer Werning, Jörg Schwieger und Marina Wetzlmaier. Moderation: Stefan Kraft

Verlagsinformation: Über 30 namhafte philippinische und deutschsprachige Autor:innen untersuchen die gesellschaftliche, soziale und wirtschaftliche Entwicklung des Landes im Kontext zunehmend eingeschränkter Handlungsräume. Eine eigene Betrachtung widmet sich der geostrategischen Lage der Philippinen in der asiatisch-pazifischen Region.

Seit 2022 sind die Philippinen durch Präsident Ferdinand Marcos Jr. nach fast vier Jahrzehnten wieder fest im Griff einer der mächtigsten Familiendynastien des Landes. Für sie begann 1965 mit der Präsidentschaft von Ferdinand Marcos Sr. eine historisch beispiellose Ära. Keine andere Familie hat eine solch dominante Stellung erreicht.

Durch die Verhängung des Kriegsrechts 1972 entledigte sich Marcos Sr. aller politischen Widersacher und begründete seine Herrschaft als „konstitutionellen Autoritarismus“. Mit der Ermordung des bekanntesten Oppositionspolitikers Benigno S. Aquino im Jahr 1983 gewann eine kombinierte innen- und wirtschaftspolitische Krise an Dynamik. Diese führte 1986 zum (vorläufigen) Ende der Marcos-Herrschaft.

Der daraufhin erwartete gesellschaftliche Aufbruch weckte unter Millionen Filipinos, von denen viele im Ausland leben, Hoffnungen auf Freiheit und ein besseres Leben. Doch kehrte die einstige Herrscherfamilie wieder an die Macht zurück. Zum 60. Jahrestag der Marcos-Herrschaft ziehen die Buchbeiträge eine Bilanz.

Die Herausgeber: + Rainer Werning, geboren 1949 in Münster, ist Politikwissenschaftler und Publizist mit den Schwerpunkten Südost- und Ostasien. Seit 1970 mehrfache und längere Studienaufenthalte in den Philippinen. Im Promedia Verlag ist von ihm (zusammen mit Du-Yul Song) erschienen: „Korea. Von der Kolonie zum geteilten Land“. + Jörg Schwieger, geboren 1953 in Hannover, ist evangelischer Theologe und Germanist. Er war von 1982 bis 1986 Geschäftsführer der „Aktionsgruppe Philippinen“ und von 1987 bis 1991 Geschäftsführer des philippinenbüro e.V. sowie langjähriger Mitarbeiter im kirchlichen Entwicklungsdienst in unterschiedlichen (Leitungs)- Funktionen.

Pressestimme: (…) Unter diesen geopolitischen Vorgaben geben die Autoren den Philippinen nur geringe Chancen, sich im Weltgeschehen autonom zu postieren. Die spanische Kolonisation bis 1898 und die nachfolgende amerikanische Besatzung bis zur Unabhängigkeit 1946 haben die Bedingungen für jenes System geschaffen, in dem die Staatsmacht von Dynastie zu Dynastie über die Köpfe der Menschen hinweg nahezu unbeanstandet weitergereicht wird. Herausgeber und Autoren wahren in dem zeitgeschichtlichen Abriss wortstark das Verdienst, den Menschen in diesem aufgewühlten Land Stimme und Gewicht zu geben. Wer in dem Informationswirrwarr der Zeitenwende inhaltlich Halt sucht, wird in dem Buch glänzend bedient. Albert Klütsch, Nachdenkseiten, 12.10.2025