Populismus und Verschwörung im Zusammenhang mit der COVID-19 Pandemie
FWF Österreichischer Wissenschaftsfonds / Grant-DOI 10.55776/I6035 / Abstract von Prof. Reinhard Heinisch

27. Oktober 2025 - In diesem Forschungsprojekt wird die Beziehung zwischen Populismus und Verschwörungstheorien im Zusammenhang mit der Corona-Pandemie untersucht. Dies steht in direktem Zusammenhang mit der wahrgenommenen Radikalisierung eines Teils der politischen und öffentlichen Sphäre gegen Wissenschaftler:innen, insbesondere im Bereich der Gesundheit und der Pandemiebekämpfung.
Die Forschung versucht zu verstehen, wie Populisten durch den Einsatz von Verschwörungstheorien um politische Vorteile kämpfen und welche Folgen dies hat. Das Projekt stellt die Frage, inwieweit Verschwörungsbehauptungen verwendet werden, wie sie konstruiert sind und wie wirksam diese sind.
Konkret konzentriert sich die Analyse auf den Einfluss von Parteien und ihren Anführern, die als radikal rechtspopulistisch eingestuft werden, und zwar in vier ausgewählten Ländern - Schweiz, Österreich, Italien und Frankreich -, weil diese über lang etablierte und besonders erfolgreiche rechtspopulistische Parteien verfügen.
Unter Verwendung eines Methodenmixes erstellt das Projekt zunächst eine umfangreiche Sammlung und Analyse relevanter Reden und Texte, um das Ausmaß und die Unterschiede zwischen verschwörungsbezogenen Behauptungen zu ermitteln. Dieser Teil der Forschung wird von den Schweizer Projektpartnern an der Universität Lausanne geleitet. D
as Team der Universität Salzburg widmet sich den Einstellungen der Bürger:innen und befasst sich vor allem mit der Wirksamkeit von spezifischen Verschwörungsbehauptungen über COVID-19 und die Wissenschaft. Dabei wird geklärt, welche Faktoren dies besonders begünstigen. Zu diesem Zweck werden eigene Umfragen durchgeführt. Dazu kommen drei Arten von so genannten Umfrageexperimenten zum Einsatz. Bei diesen werden zufällig ausgewählten Befragten (Testgruppe) auf eine bestimmte Weise verschiedene Verschwörungstheorien als Stimuli vorgesetzt, während andere Befragte (Kontrollgruppe) neutrale Inhalte zu Gesicht bekommen. Anschließend können mit Hilfe eines statistischen Verfahrens durch den Vergleich der Gruppen und unter Bezugnahme auf die anderen abgefragten Inhalte des Fragebogens Rückschlüsse darauf gezogen werden, warum sich Verschwörungstheorien in bestimmten Bevölkerungsgruppen stärker verfestigen. Diese Technik wurde gewählt, um die Meinungen der Befragten aufzudecken, die bei einer direkten Befragung zum Thema Verschwörung eher verborgen bleiben würden.
Das Forschungsprojekt liefert somit neue wissenschaftliche Erkenntnisse über Populismus, Verschwörungstheorien und gesundheitspolitische Fragen, die nicht nur für die Sozialwissenschaften, sondern auch für Regierungsstellen und die breite Öffentlichkeit relevant sind. Die Forschung zeigt nicht nur mögliche nationale und kulturelle Unterschiede auf, sondern wird auch dazu beitragen, Strategien zur Eindämmung der Auswirkungen medizinischer Verschwörungstheorien zu finden.
SIEHE AUCH: Ein Fünftel neigt zu Verschwörungsmythen (ORF.at 27.10.25)
Bewertung aus ethischer Sicht
+ Weave: Österreich - Belgien - Deutschland - Luxemburg - Polen - Schweiz - Slowenien – Tschechien. Das Wort „weave“ bedeutet laut dict.cc auf Deutsch „weben“. „Es bezieht sich auf den Prozess, bei dem Fäden oder Materialien miteinander verflochten werden, um Stoffe, Teppiche oder andere Textilien herzustellen. In einem weiteren Sinne kann es auch metaphorisch verwendet werden, um das Verknüpfen von Ideen oder Geschichten zu beschreiben.“ ethos.at ergänzt: es könnte aber auch als Euphemismus für den Filz verstanden werden, in dem die verfassungsmäßig unabhängigen Wissenschafter und ihre Auftraggeber – egal ob aus Politik oder Wirtschaft – verfangen sind.
+ Wissenschaftsdisziplinen: Medien- und Kommunikationswissenschaften (10%); Politikwissenschaften (70%); Soziologie (20%). ethos.at kommentiert: Es ist nachvollziehbar, wenn Soziologen mit Statistiken und Umfragen arbeiten. Dass es aber keinen Politikwissenschafter mehr gibt, der sich inhaltlich mit Verschwörungstheorien auseinandersetzt, d.h. in jedem Einzelfall „relevanter Reden und Texte“ prüft, ob es sich um Verschwörungs-behauptungen, -mythen, -erzählungen, -mentalität oder tatsächlich um eine Verschwörungs-theorie handelt. Der Unterschied liegt darin, dass eine Verschwörungstheorie eine Theorie wie jede andere ist und von Wissenschaftern dem entsprechend behandelt werden müsste. Nach Karl Popper (Logik der Forschung), ist die angemessene Methode die der Falsifikation.
+ HTH-Verschwörungstheorie: Was R. Heinisch & Co. praktiziert und als Wissenschaft verkauft haben, ist ein nicht mehr verschleierter Versuch, die Corona-Regierungspropaganda noch einmal zu beschönigen oder gar zu mystifizieren. Das Abstract bestätigt, dass die Forscher „dazu beitragen [wollten], Strategien zur Eindämmung der Auswirkungen medizinischer Verschwörungstheorien zu finden.“ Sie wollten also NIE überprüfen, ob einzelne Verschwörungstheorien wahr oder falsch sind, sondern in das politische Geschäft eingreifen und der 2020-2023 herrschenden politischen Agenda zu Diensten sein. Einer Agenda, in der - wie nie zu vor - jede Kritik als unzulässig zurückgewiesen, und jeder Kritiker als "Schwurbler" diffamiert wurde. Man kann sich leicht die Suggestivfragen vorstellen, die den Testgruppen vorgesetzt wurden, um damit „auf eine bestimmte Weise verschiedene Stimuli“ auszulösen.
+ NACHSATZ: Mit einem Forschungsauftrag (Grant!) des FWF bin ich gern bereit, den Beweis für diese Theorie zu erbringen. Wenn der FWF seine eigenen Werte verwirklicht, sollte dieses ANGEBOT demnächst in die Realisierungsphase treten: „Der Wissenschaftsfonds FWF ist Österreichs führende Organisation zur themenoffenen Förderung der Grundlagenforschung sowie der künstlerisch-wissenschaftlichen Forschung.“
