+ Drohnen ächten und verbieten statt bewerben
+ KZ-Verband kritisiert Ortswahl in ehemaligem KZ-Außenlager
23. September 2025 - (Pressemitteilung Attac Österreich) Heute lädt der Rüstungskonzern Rheinmetall in die Wiener Werkshallen zum „Drohnensymposium“. Internationale Rüstungskonzerne bewerben dort neueste tödliche Kriegstechnologien und vernetzen sich mit Militärvertreter*innen. Aufrüstung und Kriegslogik bekommen eine breite Bühne, während die verheerenden Folgen ausgeblendet werden. Verschiedene Organisationen, darunter Attac, rufen um 17:00 Uhr zum Protest vor dem Veranstaltungsort auf, um auf die Milliardenprofite der Rüstungskonzerne und das Töten mit Drohnen aufmerksam zu machen.
Drohnen senken die Hemmschwelle für Töten auf Knopfdruck
„Wir verurteilen die massiven Drohnen-Angriffe Russlands ebenso wie die weltweite Aufrüstung mit dieser tödlichen Technologie. Kampfdrohnen und autonome Waffensysteme senken die Hemmschwelle für billiges Töten auf Knopfdruck. Sie werden für Kriegsverbrechen bis hin zum Völkermord wie aktuell in Gaza eingesetzt“, kritisiert Max Hollweg von Attac Österreich. „Statt der Bewerbung braucht es eine Ächtung und eine Debatte über ein völkerrechtlich verbindliches Verbot von Drohnen – ähnlich dem Chemiewaffenverbot, das international erfolgreich umgesetzt wurde“, erklärt Hollweg. Auch UN-Generalsekretär António Guterres forderte im Mai ein rechtlich verbindliches Instrument gegen tödliche autonome Waffensysteme bis 2026.
KZ-Verband kritisiert Ortswahl im ehemaligen Außenlager des KZ Mauthausen
Erschreckend ist der Veranstaltungsort des Drohnensyposiums. Die Wiener Werkshallen befinden sich auf dem Gelände der ehemaligen Saurerwerke, einem Außenlager des KZ Mauthausen. Dort mussten Zwangsarbeiter*innen unter unmenschlichen Bedingungen Panzer für die NS-Kriegsmaschinerie herstellen. An einem Ort, der für die Verbrechen des Faschismus steht, will die Rüstungsindustrie ihre Technologien der Zerstörung zur Schau stellen.
Der KZ-Verband Wien äußert sich dazu: „Als Landesverband Wien der AntifaschistInnen, WiderstandskämpferInnen und Opfer des Faschismus (KZ-Verband/VdA Wien) kritisieren wir die Abhaltung einer militärischen Großveranstaltung auf dem Gelände eines Außenlagers des KZ Mauthausen. Es fehlt den Veranstaltenden offenbar an jeglichem historischen Bewusstsein und Gespür, wie mit solchen historischen Orten umzugehen ist.”
Mit einem klaren „Nein zu Aufrüstung und Krieg“ setzt der Protest ein deutliches Zeichen gegen den Aufrüstungsspirale und die Profitlogik der Rüstungskonzerne. Eine Veranstaltung, die aus der Vermarktung von Waffen Profit schlägt, darf in Wien keinen Platz haben, schon gar nicht auf einem ehemaligem KZ-Gelände, heißt es im Aufruf.
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