2023.01.07 Wochenrückblick 1

1. - 7. Jänner 2023 - KW1

Der Wochenblick.at hat seine Berichterstattung Ende 2022 eingestellt. In Memoriam erscheint auf ethos.at ab sofort jeden Samstag der WochenRückBlick, ein Jahresrückblick 2023 auf Raten.

WochenRückblick1

+ Die Bedrohung 2023 lautet Blackout. Das hat uns die Verteidigungsministerin Klaudia Tanner via Welt.de kurz vor Neujahr mitgeteilt: "Die Frage ist nicht, ob ein Blackout kommt, sondern wann er kommt“. Offenbar hält die Propaganda-Abteilung des Verteidigungsministeriums diese Information für so weltbewegend, dass sie sich damit an den Welt-Korrespondenten in Brüssel wendet. Die Kleine Zeitung hat's dann umgehend abgeschrieben: "Verteidigungsministerin Klaudia Tanner (ÖVP) rechnet schon bald mit großflächigen Stromausfällen in der Europäischen Union, wie sie in einem Interview mit der deutschen Tageszeitung 'Welt' sagte. Die Wahrscheinlichkeit eines Blackouts in Teilen der EU in naher Zukunft sei sehr groß." Der einzige Verursacher aus ihrer Sicht ist natürlich Putin, dessen Hacker Europa lahmlegen wollen.

 

 

Über "die wohlhabendsten Menschen der Welt" berichtet Welt.de - und wie viel ausgerechnet die Big Player aus Silcon Valley 2022 "verloren" haben. Dazu kann man nur sagen: der Superlativ der Perversion unserer Zeit lautet: habend, habender am habendsten.

+ Über die Neue Apartheid erschien am 27. Juli 2021 ein Kommentar auf fischundfleisch. Nun scheint die Wiener Regierung zurück zu rudern. "Während der CoV-Pandemie haben viele Unternehmen eine Impfung von neuen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern gefordert. Jetzt sind einige Unternehmen wieder von der Impfung als Aufnahmekriterium abgerückt. ... Das betrifft vor allem die zum Konzern (Wiener Stadtwerke) gehörenden Wiener Linien und auch die Wien Energie", berichtet wien.orf.at

KommAustria bestraft Wegscheider und ServusTV, berichtet Thomas Oysmüller auf tkp.at. Diese Behörde, offiziell "Regulierungs- und Aufsichtsbehörde für die elektronischen Audiomedien und die elektronischen audiovisuellen Medien" erweist sich damit als Zensurbehörde. Gleichzeitig - und einzigartig in Österreich - ist dies Behörde Zuständig für die Medienförderung - wovon naturgemäß nur die regierungskonformen Massenmedien profitieren. Zuletzt wurden für diese unter dem fadenscheinigen Vorwand "digitale Konversion" 54 Millionen ausgeschüttet. Auch das ist Zensur: Verschaffung von Wettbewerbsvorteilen an die Mainstream-Medien, nicht nur die systematische Unterdrückung kritischer Positionen und sogar die Zensur von Satire-Sendungen wie "Der Wegscheider" auf ServusTV. Bestraft wurde u.a. der Satz "Wir haben in Wahrheit auch keine Ahnung, ob und wie die Impfung wirkt." tkp.at dazu: "Mittlerweile weiß man hinsichtlich der Wirkung der sogenannten Impfung sicher mehr. Pikant ist jedoch, dass die KommAustria tätig wurde, um eine Satiresendung hinsichtlich des Objektivitätsgrundsatzes zu prüfen. Nachrichtenformate, die möglicherweise allerlei Falschinformationen über die Impfung verbreitet haben, etwa dass diese vor Ansteckung schütze, wurden nicht geprüft."

In direkter Anbindung zum US-Militärstützpunkt Ramstein bauen die USA in Weilerbach (Rheinland-Pfalz) in den nächsten fünf Jahren das größte Klinikum der Vereinigten Staaten im Ausland. Das berichtet das politisch unverdächtige "DEAL-Magazin. Das Wirtschaftsmagazin rund um Real Estate, Investment und Finance". Das Militärprojekt wird in den nächsten Jahren von 1.600 Arbeitern hochgezogen. Das 90.000 Quadratmeter große Klinikums wird im Endausbau 42 Fachdisziplinen (sogar eine Geburtenstation!), 120 Untersuchungsräume und neun Operationssäle beherbergen. "Die Projektkosten liegen bei voraussichtlich 1 Milliarde Euro. Der Bund trägt die Planungs- und Baubetreuungskosten in Höhe von 151 Mio. Euro; die weiteren Projektkosten werden durch die USA getragen", so die Quelle. Travnicek würde die Frage stellen: Zawos brauch'n die des?

screen DealMagazin 2023 01 01

+ Wer immer noch der Meinung ist, dass Amerika eine Demokratie ist, bekam zu Jahresbeginn ein Exempel statuiert, was die USA darunter verstehen. Nach der Wahl des Repräsentantenhauses im November haben in The House die Republikaner einen Vorsprung von 10 Stimmen (222 zu 212 Demokraten). Die Mehrheitspartei stellt den Sprecher des Repräsentantenhauses, der muss aber in einer richtigen Demokratie auch gewählt werden. Und dafür braucht er eine Mehrheit. Was nun, wenn die eigenen Mitglieder nicht wie Zinnsoldaten hinter diesem - von wem eigentlich?- vorbestimmten Sprecher stehen? Dann wird offenbar kein neuer Sprecher gesucht, der mehrheitsfähig ist, sondern einfach so oft gewählt, bis der vorbestimmte Sprecher die nötige Mehrheit bekommt. Diesmal hat es 15. Wahlgänge benötigt, bis Kevin McCarthy auf eine Mehrheit von 216 Stimmen gekommen ist. Davor kam es noch zu Handgreiflichkeiten unter Republikanern, wie stern.de am 7.1.23 berichtet.