Individuum & Kollektiv in Philosophie und Wissenschaft. Am Beispiel von Wittgenstein und Wiener Kreis.
Eine Diskussion der "Wiener Zeitung", der Ludwig Wittgenstein Gesellschaft und der Wienbibliothek im Rathaus.
Termin: 16. Mai 2023, 18:30 – 20.00 Uhr
Ort: Wienbibliothek im Rathaus, Eingang Lichtenfelsgasse, Stiege 6 (Glaslift), 1.Stock
Livestream: www.wienerzeitung.at/dialogic
Die Teilnahme ist kostenlos. Eine verbindliche Anmeldung mit Ihrem Namen ist bis 15. Mai möglich.
Begrüßung: Anita Eichinger, Direktorin Wienbibliothek; Wolfgang Renner, Wiener Zeitung
Einführung: Christian Kanzian, Präsident der Österreichischen Ludwig Wittgenstein Gesellschaft
Podium: Elisabeth Nemeth, Institut für Philosophie der Universität Wien; Esther Heinrich-Ramharter, Institut für Philosophie der Universität Wien; Friedrich Stadler, Institut Wiener Kreis der Universität Wien und Wiener Kreis Gesellschaft
Moderation: Judith Belfkih, Wiener Zeitung
Im letzten Jahr jährte sich zum hundertsten Mal die Veröffentlichung von Ludwig Wittgensteins Tractatus logico-philosophicus (TLP), was einen Meilenstein in der Philosophiegeschichte bis zur Gegenwart darstellt. Dieses bahnbrechende Werk wurde von Beginn an im berühmten Wiener Kreis um Moritz Schlick intensiv aufgenommen und kontroversiell diskutiert. So kam es zu einer engen philosophischen Kommunikation zwischen Wittgenstein, Schlick und Friedrich Waismann, die den Übergang von Wittgensteins Abbildtheorie der Idealsprache zur mittleren Periode in Richtung Alltagssprache (Sprachspiele) kennzeichnet. Am Beispiel dieses produktiven und konfliktreichen Dialogs kann man aber auch allgemein das Verhältnis von Individuum und Gruppe in der Philosophie und Wissenschaft charakterisieren, welches sich um Originalität, Priorität und Einzigartigkeit dreht.
Im Vorfeld des heurigen 44. Internationalen Wittgenstein Symposiums in Kirchberg/W. mit Fokus auf den TLP soll in der Diskussion sowohl das komplexe wechselseitige Verhältnis von Wittgenstein und dem Wiener Kreis als auch das prinzipielle Problem geistiger Arbeit zwischen Individuum und Kollektiv thematisiert werden. Konkreter Anlass ist das Erscheinen des Sammelbandes "Wittgenstein and the Vienna Circle", hrsg. von Friedrich Stadler im Springer Verlag.