Offener Brief von von Jimmy Gerum, Bürgerinitiative Leuchtturm ARD ORF SRG
Starnberg, 13. Mai 2025
Sehr geehrte ARD/ZDF Kommunikation, sehr geehrter Herr Vorsitzender Florian Hager,
sehr geehrte Redakteure und Mitarbeiter des öffentlich-rechtlichen Rundfunks,
wir bedanken uns bei Ihnen, dass Sie unsere Mahnwache vor dem Hessischen Rundfunk anlässlich der „Woche der Meinungsfreiheit“ besucht haben und dazu am 2. Mai 2025 einen 4-min-Beitrag in der Radiosendung HR - INFO gesendet haben. (ab Minute 10.00)
Wie sie richtig erwähnen, stehen wir seit Juli 2022, also seit nunmehr 150 Wochen vor Ihren Rundfunkhäusern. Vielleicht hätten Sie in der Sendung auch erwähnen können, dass wir uns ebenfalls seit 150 Wochen um einen noch nicht stattgefundenen Dialog mit Ihnen bemühen, und Ihnen deshalb 150 Briefe geschrieben haben, die bis heute unbeantwortet sind.
Die Hörer des HR hätte vielleicht auch interessiert, dass dieser kurze Radiobeitrag die erste mediale Erwähnung unserer Arbeit (bundesweit) nach drei Jahren Engagement für eine ausgewogenere Berichterstattung im öffentlichen Rundfunk ist. Sie haben uns in über drei Jahren unserer Arbeit für eine faire Darstellung geopolitischer Interessen zu so großer Bescheidenheit erzogen, dass wir für jeden „Dialog-Brocken“ den Sie uns hinwerfen, überaus dankbar sind.
Während der HR unsere aufrichtigen Bemühungen seit drei Jahren konsequent ignorierte, hatten uns BR, NDR und RBB immerhin zu ersten konstruktiven Sondierungsgesprächen eingeladen.
Jedoch gab es kein einziges der uns versprochenen und darauf aufbauenden Folgetreffen, in denen wir professionell und in ausgewogener Runde in die Sachthemen der eklatanten und verfassungswidrigen Unausgewogenheit hätten eintauchen können.
Unsere Fragen an Sie bleiben also bestehen:
- Wie ist es wirklich um die Meinungsfreiheit und die Objektivität des öffentlichen Rundfunks bestellt?
- Warum verweigern sie einen sachlichen und öffentlichen Dialog und Diskurs über die Details dieser Auseinandersetzung?
- Was hat das mit Demokratie zu tun, wenn gesellschaftlich engagierte Bürger mit einem aufrichtigen und belegbaren Anliegen jahrelang nicht ernsthaft angehört werden?
Ihr Radiobericht ragt wie ein Leuchtturm aus diesem dreijährigen Schweigekartell hervor, deshalb wollen wir Ihnen aufzeigen, in welchen Belangen dieser Bericht bei HR-INFO die Berechtigung unserer Forderung nach fairem Dialog unterstreicht und bestätigt.
Als gestandene Journalisten sollte Ihnen ein wichtiger psychologischer Grundsatz bekannt sein: „Denken Sie jetzt nicht an einen rosa Elefanten!“
Dem Menschen ist es psychologisch nicht möglich, dieser Aufforderung nachzukommen.
Obwohl Sie löblicherweise und ausnahmsweise unsere Aktivisten zu Wort kommen ließen, um den Zuhörern zu versichern, dass sie keine Reichsbürger sind, bleibt der psychologische Eindruck bestehen, dass Sie uns hier „einbetten in die Strukturen der [diffamierten] Querdenker“, und unsere Aktion mit „Radikalismus“ und „Rassismus“ konnotieren.
Das ist genau der rosa Elefant, der in dieser Art der Berichterstattung nicht zu vermeiden ist. Wenn Sie uns beim HR in drei Jahren ein einziges Mal zum Dialog empfangen hätten, müssten Sie hier keine Diffamierungen in den Gedanken der Zuhörer auslösen, sondern könnten uns einordnen, als das, was wir sind: Aufrichtige und gesprächsbereite Bürger für eine konstruktive Gestaltung unserer Demokratie!
Natürlich reichen 4 Minuten nicht aus, um die wahren Inhalte unserer Forderungen zu diskutieren. Sie begnügen sich daher damit unsere Meinung einzuordnen als „der Krieg sei Russland aufgezwungen worden“ und „dass nicht Corona-Viren sondern die Impfstoffe das größere Leid verursacht haben“.
Was wir dagegen seit drei Jahren fordern, ist ein Dialog über Ausgewogenheit:
Putin ist seit 25 Jahren an der Macht und auf uns wirkt jeder Bericht über „russische Aggression“ als einseitig, weil der gesamte ÖRR weder die historische Genese des Konflikts ausreichend beleuchtet, noch auf die russischen Sicherheitsinteressen eingeht, die eine wesentliche Ursache für den völkerrechtswidrigen russischen Angriff auf die Ukraine sind.
In der ARD Mediathek finden sich zum Stichwort „russischer Angriffskrieg“ hunderte Beispiele, während zum Stichwort „russische Sicherheitsinteressen“ eine einzige Sendung zum Finnlandkrieg 1943 erschien, die inzwischen gelöscht wurde.
Wir würden hierzu gerne mit Ihrem Experten für geopolitische internationale Interessen einen Dialog führen.
Beim Thema Corona haben wir Mahnwachen-Aktivisten genau dieselbe Einstellung, nämlich dass wir simple ausgewogene Berichterstattung fordern.
Während die Leitmedien vor Jahren alle diffamierten, die von der „Labor-These“ sprachen, ist heute bestätigt, dass die „Nassmarkt-These“ eine Vortäuschung falscher Tatsachen war. Könnte es sein, dass die „Gain-of-Function“ Forschung eine wesentliche Rolle bei der Corona-Krise spielte?
Rhetorische Frage: Wie wurde vom ÖRR reagiert auf das Freiklagen der RKI-Protokolle und inwiefern wurde der Verdienst von Paul Schreyer und dem Multipolar-Magazin dabei gewürdigt?
Hier sind wir beim Kernthema „gespaltete Medien-Landschaft“: Wie kann es sein, dass unsere von uns teuer bezahlten ÖRR-Journalisten nicht auf die Idee dieser Klage kommen und stattdessen ein prekär spendenfinanziertes Internetmedium diese investigative Arbeit für Sie machen muss? Ob der Virus oder die Impfung mehr Opfer gefordert haben, dazu erlauben wir uns keine Meinung. Wir fordern ein faires und öffentliches Anhören derjenigen Wissenschaftler, die dazu relevante Zahlen erarbeitet haben.
Wie Sie richtigerweise andeuten, sind wir absolut keine Vertreter der „Abschaffer von GEZ oder ÖRR“ oder Vertreter der wenig durchdachten Fraktion, der ÖRR sei „reformunfähig“. Ganz im Gegenteil: Wir sind Befürworter des ÖRR und glauben an die Reform, weil wir dringend ein Leitmedium brauchen, das die einseitigen internationalen Interessen objektiv einordnet, ohne von Fremdfinanzierung abhängig zu sein. Genau deshalb sind wir auch strenge Befürworter der bürgerlichen Beitragspflicht, denn nur so kann Fremdfinanzierung und Fremdabhängigkeit konsequent vermieden werden.
Unsere wichtigste Frage an Sie lautet also: Warum berichten Sie einseitig über Russland, OBWOHL wir Bürger sie bezahlen? Warum wagen Sie seit drei Jahren keinen öffentlichen Dialog mit Ihren Kritikern darüber, wenn Sie hier anderer Meinung sind und sich als "nicht einseitig" empfinden?
Ihr Abschlusssatz im Radiobeitrag muss leider wieder als typisch unsachliches Framing bezeichnet werden. Denn Sie implizieren, dass wir erst dann unsere Mahnwachen beenden, wenn unsere in Ihren Augen „egozentrische und unreflektierte Meinung“ endlich von den ÖRR-Journalisten eins zu eins vertreten wird.
Nein, wir wollen seit drei Jahren mit Ihnen in den Dialog treten, um Reflexion auf beiden Seiten zu ermöglichen und um unsere Demokratie und unsere Presselandschaft ein Stück nach vorne zu bringen. Das wäre ein fortwährender dialogischer Prozess, keine Eintagsfliege.
- Wann, lieber Herr Hager, dürfen wir mit einer inzwischen mehr als verdienten inhaltlichen und öffentlichen Auseinandersetzung rechnen?
- Sind die Themen, mit denen wir uns hier engagiert beschäftigen in Ihren Augen völlig irrelevant für unsere europäische Zukunft?
- Ihre Aktionswoche Meinungsfreiheit greift unter anderem folgende Fragen auf: „Haben wir verlernt zu streiten? Wie können wir trotz unterschiedlicher Meinung wieder miteinander ins Gespräch kommen?“
Zeigen Sie uns, dass Sie Ihren Wunsch nach fairer Diskurskultur ernst meinen.
Mit freundlichen Grüßen
Jimmy Gerum, Bürgerinitiative Leuchtturm ARD ORF SRG
Ingrid Reich, Mahnwache HR Frankfurt
Dr. Klaus Pfaffelmoser, Mahnwache BR München
Kerstin Weislmeier, Mahnwache BR Nürnberg
Michele Berner, Mahnwache BR Nürnberg
Hermann Beyrichen, Mahnwache BR Würzburg
Norbert Königsperger, BR Füssen
Kurt Rose, Mahnwache BR Amberg
Max Schmidt, Mahnwache BR Landshut
Axel Becker, Mahnwache RBB Berlin
Jens Heinrich, Mahnwache RBB Potsdam
Christine Schnabel, Mahnwache NDR Hamburg
Monika Beckhaus, Mahnwache NDR Schwerin
Michaela Rehmke, Mahnwache NDR Kiel
Malte Diekmann, Mahnwache NDR Lübeck
Uwe Schewe, Mahnwache NDR Hannover
Anja Lues, Mahnwache NDR Rostock
Uwe Stephan, Mahnwache MDR Chemnitz
Frank Fischer, Mahnwache MDR Leipzig
Angela Grummt-Kontek, Mahnwache MDR Dresden
Ulrike Kehl, Mahnwache SR Saarbrücken
Anne Krämer, Mahnwache WDR Köln
Joachim Klöcker, Mahnwache WDR Aachen
Axel Sprenger, Mahnwache WDR Siegen
Ralf Behr, Mahnwache SWR Stuttgart
Stephan Johne, Mahnwache SWR Bietigheim
Conrad Heckmann, Mahnwache SWR Tübingen
Birgit Mayer, Mahnwache ZDF Mainz