Die Klaviatur der Unterdrückung
Analyse des Vorgehens zur Entmachtung der politischen Opposition in gelenkten Demokratien
von zensurio.net (29. Oktober 2024)
und als Video auf youtube
Brutale Festnahmen, nächtliche Hausdurchsuchungen, gewaltsames Niederschlagen von Protesten, inhaftierte Journalisten und Oppositionelle, die plötzlich spurlos verschwinden. So oder so ähnlich mag man sich einen Unterdrückungsstaat vorstellen. Der Nachteil von direkter Gewalt ist jedoch, dass sie bei den meisten Menschen Ablehnungs- und Widerstandsgefühle auslöst. Zur Stabilisierung eines illegitimen Herrschaftssystems, das nicht nur langlebig, sondern vor allem auch kostengünstig sein soll, sind daher filigranere Methoden der Massenkontrolle vonnöten. Effizient ist illegitime Herrschaft dann, wenn sie Zustimmung für sich organisieren kann. Könnte genau das der Zweck von modernen repräsentativen Demokratien sein?
Rainer Mausfeld spricht von Herrschaftstechniken, die „seit dem Beginn des vergangenen Jahrhunderts unter wesentlicher Beteiligung der Sozialwissenschaften und der Psychologie entwickelt wurden [und] darauf angelegt [sind], dass sie unser psychisches Immunsystem gegen Manipulation unterlaufen, indem sie natürliche psychische Mechanismen ausnutzen, durch die Menschen zu einer freiwilligen Unterwerfung und stillschweigender Zustimmung gebracht werden können.“ Dabei fände eine „weitgehende Ersetzung traditioneller roher Gewaltformen durch Formen kaum noch bemerkbarer Gewalt [statt], wobei jedoch bei Bedarf jederzeit zu Repressionsmaßnahmen gegriffen werden kann.“
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