3. Oktober 2022 - In der Zweiten Republik gab es bislang keine niederträchtigere Karikatur als die im Kurier, Ausgabe 3. Oktober 2022. Sie zeigt eine Balkengrafik, die sich über die Chancen der "sonstigen" Kandidaten bei der BP-Wahl lustig macht, und zwar im direkten Vergleich mit VdB, seiner Ehefrau, seinem Hund, sowie dem "Floh von Hund Van der Bellen". Demnach hat ein einziger Floh - hahaha - mit acht Prozent höhere Chancen als alle sonstigen "Dings und der Dings und der andere Dings..." zusammen.
Die Verächtlich-Machung von unbescholtenen Bürgern unseres Landes, die sich mit mehr oder weniger redlichen Motiven bemühen die Möglichkeiten unserer Demokratie zu nutzen, ist braune Kacke, der Kurier mittlerweile eine Zeitung, mit der man sich in der kommenden Krise nur noch den Arsch auswischen kann. Zur Gewöhnung sollte man jetzt schon damit beginnen.
"Gar nicht arschknapp" lautet übrigens der Aufmacher der Sonntags-Ausgabe (2. Oktober). Dazu ein Kommentar von Martina Salomon: gequirlte Kacke! Im Vergleich zur Karikatur geradezu ein Sahnehäubchen auf dem großen braunen Scheißhaufen von Pammesberger. Die Chefredakteurin lamentiert über den "lustlosesten und inhaltsleersten Wahlkampf der Zweiten Republik". Was war ihr Beitrag, den "Lustfaktor" zu erhöhen und wirklich wichtige Inhalte, von denen man hunderte auf ethos.at finden kann, zum Thema zu machen?
Martinas feuchte Träume zur Überwindung ihrer Lustlosigkeit: "Sollte der Präsident trotz Amtsbonus deutlich unter 60 Prozent Zustimmung bleiben, wird das seine Autorität nicht stärken. Heinz Fischer kam bei der Wiederwahl auf 79,33 Prozent." Salomons Gesinnungsgenosse von den weltberühmten "Vorarlberger Nachrichten" hätte anstelle einer Wahl lieber gleich einen "Notariatsakt" gehabt, um VdB in die zweite Periode einzuführen.
Wie immer man zu den Herausforderern von VdB steht, sie setzen ihre eigene Zeit und Energie dafür ein, dass überhaupt noch ansatzweise eine demokratische Wahl stattfindet. Die Selbstgefälligkeit der gleichgeschalteten Medien und die gezielte Unterdrückung wichtiger Informationen, die Diskursverweigerung und Diffamierung jeglicher Kritik am System - das erinnert an eine Vergangenheit, deren Bewältigung offenbar gescheitert ist.
Siehe auch: Der Kurier der Regierungs-Propaganda
Ergänzung 8. Oktober 2022: Man darf sich nicht erwarten, dass sich die Kurier-Chefredakteurin für die Entgleisung ihres Karikaturisten entschuldigt. Der Kurier ist unter allen Hofberichterstattern immer als erster zur Stelle, wenn es darum geht, Kurier des Kaisrs zu spielen. So darf man sich nicht wundern, dass anstelle einer Entschuldigung ein Nachschlag von Pammesberger kommt, der in der heutigen Ausgabe seine offenbar schlimmsten Albträume "künstlerisch" zum Ausdruck bringt. Demnach sind alle "Spinner", die Ambitionen auf das Amt des BP hegen - mit Ausnahme des einen, einzigen, absoluten Herrschers der Hofburg auf Lebenszeit.
Update 22. Februar 2025 - Das Karikaturmuseum Krems richtet dem Karikaturisten Michael Pammesberger anlässlich seines bevorstehenden 60. Geburtstags eine große Personale „Planet Pammesberger“ aus. Seine Karikaturen seien „Kurz, stark, aber nie entmenschlichend“, berichtet (ORF.at 22.2.25)
HTH kommentiert: Wenn eine Leuchte gefeiert wird, so darf man diese nicht in den Schatten stellen. Wer jedoch ein Gedächtnis hat, das länger als drei Tage zurück reicht, wird sich an Dieter Zehentmayr erinnern, der vor 20 Jahren (25. Jänner 2005) mit nur 63 Jahren an Krebs verstorben ist. Im Vergleich zu Zehentmayr, der Wort und Bild kongenial verbinden konnte, ist Pammesberger jedoch keine Leuchte, sondern bestenfalls ein Armleuchter.