Update 29. November 2024 – Einschätzung der NZZ.ch: Russland weitet den Krieg aus: Die Schweiz muss aufrüsten. „Im russischen Fernsehen werden Ziele für Luftangriffe in der EU diskutiert. Sabotageakte gegen kritische Infrastrukturen in der Ostsee und anderswo häufen sich. Gleichzeitig verbreiten Mittelsmänner des Kremls Warnungen an den Westen – sehr deutlich auch in der Schweiz: Akzeptiert den Willen Wladimir Putins, sonst droht der dritte Weltkrieg.“
Update 6. November 2024 - Kalter Wind in Europa - Wir müssen uns warm anziehen. Kommentar auf fischundfleisch.com
Update 8. Juli 2024 - EVALuierung Ukraine-Konflikt (EV-UK) von Karl-Heinz Hinrichs
Nordstream-Update 25.9.2024: Die Sabotage der Leitung war vom damaligen Oberbefehlshaber der Ukraine autorisiert, so Der Spiegel laut ORF:at
2. Oktober 2022 - Vergangene Woche hat der Russland-Ukraine-Krieg einen neuen Schauplatz bekommen. Am Montag, 26.9., wurde bekannt, dass es in der Gaspipeline Nord Stream 2 einen Druckabfall gegeben hat. "Der Doppelstrang der Pipeline Nord Stream 2 verläuft 1230 Kilometer von Russland durch die Ostsee bis nach Deutschland. Sie ist fertiggestellt und mit Gas gefüllt, allerdings wurde durch sie nie Gas importiert", berichtet ARD.
Siehe auch: ARD über Nordstream Chronik
Update 14. August 2024 - „Nord-Stream-Anschläge: Polen bestätigt Haftbefehl gegen Ukrainer. Die polnischen Behörden haben bestätigt, dass bei ihnen wegen der Anschläge auf die Nord-Stream-Pipeline ein Haftbefehl vorliegt. Der verdächtige Ukrainer soll von Mecklenburg-Vorpommern aus operiert haben“, berichtet tagesschau.de (14.8.24)
Es dauerte nicht lange, bis die Spekulationen über die Verursacher der Sabotage aus den Löchern der Massenmedien sprudelten. Siehe ARD 27.9. und ARD 28.9.2022
Wahlweise werden US-Amerika, das schon im Sommer Deutschland vor einer Sabotage "gewarnt" habe, und Russland als Verursacher genannt. Dass die weitgehend ungeschützte Unterseeleitung ausgerechnet in der Woche zum Objekt eines Angriffs wurde, in der Putin die Separatistenführer aus Luhans, Donezk, Saporischschja und Cherson nach Moskau geladen hat, um die Vereinigung mit Russland zu besiegeln, kann wohl kein Zufall sein.
Ergänzung 29.11.22: Einheit in der EU: Deutsch-Europa "sanktioniert" russisches Gas durch die Pipeline, Franken-Europa importiert russisches Flüssiggas auf Tankern. Bericht von n-tv.de
7. März 2023 - Nachdem Seymour Hersh am 8. Februar aufgedeckt hat, dass die USA in Absprache mit Nato-Partner Norwegen die Nordstream Piplines gesprengt haben, eine Meldung die zumindest in allen alternativen Medien ausführlich diskutiert wurde (sogar die Berliner Zeitung hat darüber berichtet), folgt genau einen Monat später via New York Times "unter Berufung auf mehrere anonyme US-Regierungsvertreter", das lauwarme Dementi, wonach "eine proukrainische Gruppe" die Sprengmeister waren. Details bringt naturgemäß der ORF.at
Die Schlüsselbegriffe des Propagandakriegs in dieser Phase sind "Referendum" bzw "Scheinreferendum". Während die Regierungsmedien ARD und und die gleichgeschalteten Massenmedien über "Scheinreferenden" (ohne Anführungszeichen" berichten, hat der Blogger "Benni" über "Gute Referenden - böse Referenden" recherchiert. Ein Überblick über die Bewertung von Referenden in den vergangenen 30 Jahren.
In welchem Geistes-Zustand sich die deutschen Medien - und mit ihnen die Mehrheit der EUropäer - befinden, zeigt folgende Schlagzeile der Frankfurter Rundschau am 27.9.: "Eklat im Ukraine-Krieg: Hessischer Energie-Chef ist Wahlbeobachter bei 'Referendum' - Jetzt drohen Konsequenzen". Dass Stefan Schaller als Manager eines Landesbetriebes, der die Interessen tausender Kunden vertritt, versucht, sich vor Ort ein Bild zu machen über ein Ereignis, das direkte Auswirkungen auf die künftige Gaslieferungen haben kann, wird als Skandal betrachtet. Das ist die Trinität der "neuen Normalität", gleichzeitig Dreieinigkeit jeglicher Propaganda:
1. Diskursverweigerung
2. Diffamierung aller Kritiker (inklusive jener, die sich unabhängig vom Mainstream eine Meinung bilden wollen)
3. Diskursverbot.
Ergänzung 31.1.2023: TeilnehmerInnen der Podiumsdiskussion "Ukrainekrieg & Berichterstattung westlicher Medien" der Vereinigung für Medienkultur unter Leitung von Udo Bachmair haben in sachlicher und fundierter Weise Kritik an der Berichterstattung und Kommentierung der aktuellen Ereignisse in der Ukraine seitens der meisten österreichischen Medien geäußert. Diese konzentriere sich viel zu sehr auf überwiegende Kriegsberichterstattung und lässt alternative Gesichtspunkte, wie die Vorgeschichte des Konfliktes, die Chancen einer internationalen Vermittlungspolitik oder auch die unmittelbaren sozialen und ökonomischen Auswirkungen auf Europa weitgehend außer Acht. TeilnehmerInnen: Univ. Prof. Dr. Heinz Gärtner, Politikwissenschafter, ÖIIP + Mag.a Katharina Reich, Publizistin, Spezialistin für Propaganda- und Militärfragen + Mag.a Hermine Schreiberhuber, langjährige APA-Journalistin Außenpolitik + Mag. Christian Wehrschütz, ORF-Korrespondent in Kiew + Univ. Prof. Dr. Werner Wintersteiner, Friedensforscher + Die Zeitschrift "International" hat die Podiumsdiskussion nun auf youtube gestellt.
Ergänzung 3. Oktober 2023 - Zwist im Reporter ohne Grenze Vorstand: "Rechtsanwalt Gabriel Lansky, seit vielen Jahren Vorstandsmitglied der NGO, hat sein Mandat nach STANDARD-Informationen Montagabend zurückgelegt. Lansky vermisste Aktivitäten von Reporter ohne Grenzen, als die Ukraine versuchte, Christian Wehrschütz als ORF-Berichterstatter im Land loszuwerden", berichtet derStandard.at (3.10.23)
21. August 2023 - "Den Aufstieg des Kreml-Herrschers säumen Leichen", so die Schlagzeile der Neuen Zürcher Zeitung, die vor langer Zeit die beste außenpolitische Berichterstattung im deutschen Sprachraum zu bieten hatte. Der aktuelle Artikel beginnt mit folgendem Absatz: "Als die russische Armee am 24. Februar 2022 in die Ukraine einfiel, ist in Deutschland ein Weltbild zusammengebrochen. Wie konnte es sein, dass Wladimir Putin den Krieg zurück nach Europa brachte? Insbesondere die deutschen Sozialdemokraten konnten sich dies nur mit einer Täuschung erklären. «Er hat offensichtlich alle getäuscht», sagte Manuela Schwesig, die Ministerpräsidentin von Mecklenburg-Vorpommern. Doris Schröder-Köpf meinte, das Gesicht Putins, «das wir heute sehen, war damals nicht erkennbar». Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier gab zu, den «imperialen Wahn» Putins unterschätzt zu haben. «Da habe ich mich, wie andere auch, geirrt», erklärte er im Schloss Bellevue und gab seinen Ehrendoktortitel an die Uni Jekaterinburg zurück." Hier beginnt die Bezahlschranke auf NZZ.ch - und eine weitere Lektüre erübrigt sich. Wenn ein Artikel mit derartigen "Kronzeugen" beginnt, darf man sich nicht erwarten, dass er mit objektiven Erkenntnissen endet.
SIEHE AUCH: Der größte Feind der Ukraine ist die innere Korruption