Update 29. November 2025 - bundesheer.at berichtet:: „Österreich finalisiert Ankauf der M-346-FA. Die neuen Flugzeuge ersetzen die 2020 ausgeschiedenen Saab 105 und schließen damit eine Lücke in der Luftverteidigung. Ab 2028 sollen sie in Linz-Hörsching stationiert werden. Der Stückpreis liegt bei rund 80 Millionen Euro, das gesamte Paket mit Bewaffnung, Simulator, Ausbildung und Wartung bei etwa 1,5 Milliarden Euro.“
Die 12 Flieger sind billiger als die Anfschaffung der Eurofighter im Jahr 2000. Damals wurden 1,8 Milliarden kalkuliert, allerdings für 24 Flugzeuge, von denen ein Jahr später nur noch 18 übrig waren. Für den gleichen Preis. 2007 reduzierte Darabos, der Zivildiener als Verteidigungsminister auf 15. Es dauert weitere zwei Jahre, bis der letzte von 15 in Österreich eintrifft. 2011 werden erste Strafverfahren eingestellt und weitere Ermittlungen aufgenommen. SIEHE: Eurofighter Chronologie bis 2017 auf ORF.at
Was sich bewährt hat, das darf natürlich auch bei der neuen Anschaffung nicht fehlen: Gegengeschäfte! „Parallel zum Kauf wurde mit Italien ein Industrieabkommen abgeschlossen. Es soll rund 400 Millionen Euro an Aufträgen in Österreich auslösen. Vorgesehen sind Projekte in der Luftfahrttechnik, der Zulieferindustrie, der Digitalisierung und in Forschungsfeldern wie Materialtechnologie, Simulation oder Sensorik“, berichtet bundesheer.at Die unendliche Geschichte verspricht unendlich viele Fortsetzungen.
Zu guter Letzt sollte man noch an diese Schlagzeile erinnern: „Die Saab 105 des Bundesheeres bekommt keine Nachfolger. Das hat Verteidigungsministerin Klaudia Tanner (ÖVP) am Montag bekanntgegeben. Beim Bundesheer wird ein Qualitätsverlust bei der Luftraumüberwachung befürchtet“, berichtet ORF.at am 7. Juli 2020.
ERINNERUNG: Damals, im Jahr 0 anno coronimo, ertranken alle in Corona-Hilfsgeldern (Koste es was es wolle!), sodass alle überzeugt waren, dass unsere Regierung bis in alle Ewigkeit keinen Cent für sonstnochwas aufgetreiben könnte. Aber wenn sich Tanner nicht an ihre Worte erinnert, warum sollten uns ihre Hofberichterstatter darauf aufmerksam machen?
RANDBEMERKUNG: Der schmutzige Begriff "Abfangjäger" wurde aus der Terminologie gestrichen.
NACHSATZ: Der Gleichschaltungsbeauftragte von ethos.at bringt hier eine Belegstelle für die redaktionell getarnte Presseinformation der Verteidigungsministerin auf Krone.at (29.11.25)
FUßNOTE: Der Kabarettist und Parteibuchsammler Rudi Fußi, der 2002 ein ziemlich erfolgreiches Volksbegehren gegen die Anschaffung der Eurofighter initiert und durchgezogen hat, sitzt 2025 beim Fellner und "duelliert" sich mit dem Groszmaul der Nation. Zur Anschaffung der Leonardo Abfangjähger ist den beiden nichts eingefallen.
Update 28. Dezember 2024 – Kurz vor Jahresende wird vom Luftfahrtmagazin Austrian Wings enthüllt: „Saab 105 Nachfolger fix: Österreich kauft 12 Leonardo M-346FA. […] Österreich kauft im Rahmen eines „Government-to-Government“-Geschäfts gemeinsam mit Italien 12 Stück Leonardo M-346FA Jets, wie Bundesheer-Sprecher Oberst Michael Bauer bestätigte. Die M-346FA-Flotte soll auf dem Fliegerhorst Linz Hörsching stationiert werden. Von dort aus sollen die M-346FA die Eurofighter bei der Luftraumüberwachung unterstützen.“
Update 10. Juli 2024 - „In der Endlos-Causa Eurofighter gibt es eine spannende Wendung: Im September 2022 wurde Lobbyist Alfons Mensdorff-Pouilly – nicht rechtskräftig – wegen Geldwäscherei verurteilt. Er hat dagegen berufen und wurde nun vom Oberlandesgericht freigesprochen“, berichtet profil.at. „Mittlerweile liegt der umstrittene Eurofighter-Deal mehr als zwanzig Jahre zurück. Der Fall ist nun zwar für Mensdorff abgeschlossen, aber noch nicht für alle Beschuldigten. Gegen eine Handvoll weiterer Personen bestehen immer noch Vorwürfe. Alle haben sämtliche Vorwürfe immer bestritten.“
5. Juni 2023 - Siegfried Wolf wird unter anderem Geldwäsche vorgeworfen. "Der Unternehmer und Investor Siegfried Wolf, früher CEO von Magna International, ist in der Causa Eurofighter angeklagt worden. Montagvormittag bestätigte das Straflandesgericht Graz einen Bericht der 'Kronen Zeitung' über die Anklage", berichtet ORF.at.
Schon seit mehreren Regierungen ventilieren die Verteidigungsminsiter immer wieder die "Notwendigkeit der Neubeschaffung" von Abfangjägern. Zuletzt berichtete Krone.at (28.3.23): "ENTSCHEIDUNG NAHT: 1,6 Milliarden für neue Bundesheer-Jetflotte". Angesichts der unendlichen Geschichte der Eurofighter-Beschaffung müsste jede Maßnahme in diese Richtung sofort zu Protestmärschen führen. Bisherige Ankündigungen sind allerdings immer wie ein Strohfeuer hoch gelodert und schnell wieder erloschen. Man muss jedoch davon ausgehen, dass der Brand in SPÖVP-Kreisen immer noch schwelt.

Schon seit mehreren Regierungen ventilieren die Verteidigungsminsiter immer wieder die "Notwendigkeit der Neubeschaffung" von Abfangjägern. Angesichts der unendlichen Geschichte der Eurofighter-Beschaffung müsste jede Maßnahme in diese Richtung sofort zu Protestmärschen führen. Bisherige Ankündigungen sind allerdings immer wie ein Strohfeuer hoch gelodert und schnell wieder erloschen. Man muss jedoch davon ausgehen, dass der Brand in SPÖVP-Kreisen immer noch schwelt.
Dazu ein Auszug aus dem Buch "Baustelle Parlament" (erschienen 2020). Zur Erinnerung: Die SPÖ-FPÖ-Regierung unter Bundeskanzler Fred Sinowatz (1983-1986) hat die Abfangjäger „Draken“ angeschafft. Die ÖVP-FPÖ-Regierung unter Bundeskanzler Wolfgang Schüssel (ab 2000) hat sich dann um die Nachbeschaffung der „Eurofighter“ verdient gemacht. Noch bis heute beschäftigen sich Untersuchungsbehörden und -ausschüsse damit. Im Jahr 2002 haben 624.807 Österreicherinnen und Österreicher ein Volksbegehren gegen Abfangjäger unterzeichnet. Der Verteidigungsminister der bislang letzten ÖVP-FPÖ-Regierung, Mario Kunasek, hat im Sommer 2018 laut über eine Nachbeschaffung der „Eurofighter“ nachgedacht und dabei den „Gripen“ ins Spiel gebracht. Zuletzt war zu lesen: "Tanner schließt Ankauf weiterer Abfangjäger nicht aus" (DiePresse.com 27.2.23) Über Proteste dagegen wurde bislang nichts berichtet; auch nicht von Seiten der Grünen, die 2020 erstmals an einer Bundesregierung beteiligt sind.
Mit Verweis auf den Artikel 9a B-VG muss festgehalten werden, dass es laut Verfassung nicht die geringsten Notwendigkeit gibt, dass Österreich sinnlos Milliardenbeträge für Abfangjäger oder andere Luftraumüberwachungsgeräte verpulvert.
Artikel 9a. (1) Österreich bekennt sich zur umfassenden Landesverteidigung. Ihre Aufgabe ist es, die Unabhängigkeit nach außen sowie die Unverletzlichkeit und Einheit des Bundesgebietes zu bewahren, insbesondere zur Aufrechterhaltung und Verteidigung der immerwährenden Neutralität. Hiebei sind auch die verfassungs-mäßigen Einrichtungen und ihre Handlungsfähigkeit sowie die demokratischen Freiheiten der Einwohner vor gewaltsamen Angriffen von außen zu schützen und zu verteidigen. (2) Zur umfassenden Landesverteidigung gehören die militärische, die geistige, die zivile und die wirtschaftliche Landesverteidigung. (3) Jeder männliche Staatsbürger ist wehrpflichtig. Staatsbürgerinnen können freiwillig Dienst im Bundesheer als Soldatinnen leisten und haben das Recht, diesen Dienst zu beenden. (4) Wer die Erfüllung der Wehrpflicht aus Gewissensgründen verweigert und hievon befreit wird, hat die Pflicht, einen Ersatzdienst (Zivildienst) zu leisten.
Ergänzung 29. August 2023: "Das Bundesheer hat den 16 Milliarden-Regierungs-Jackpot der Regierung geknackt. Jetzt beginnt das große Shoppen. Debatten darüber sind unerwünscht. ... Auf den ersten Blick sieht man: Das Bundesheer ist, was seine Ausrüstung betrifft, in einem traurigen Zustand. Lastwagen und Transportflugzeuge sind ebenso schrottreif wie Kampfpanzer und Artillerie. Die wenigen flugfähigen Eurofighter schaffen ein paar Red Bull-Luftshows. Ersatzteile werden seit Jahren den Jets selbst entnommen, weil niemand mehr Ersatzteile für die Tranche 1 herstellt. Dieser Zustand ist nichts Neues. Neu ist nur, dass die Verteidigungsministerin mit dem Ukraine-Krieg eine Chance sieht, einen Einkaufszettel vollzuschreiben. Auf dem Zettel stehen alle Wünsche – aber kein Plan. Das sieht man zuerst am Detail. ... Europa hat sich noch immer nicht entschieden, ob seine Sicherheit eine Angelegenheit der USA oder eine gemeinsame europäische Aufgabe ist. Erst wenn diese Frage geklärt ist, machen Brüsseler Einkaufslisten Sinn", schreibt Peter Pilz auf zackzack
Ergänzung 7. September 2023: Via Lockheed-Anzeige auf Instagram erfährt ethos.at über folgende Anschaffung. Frage an Ministerin, in welchem Gesamtkonzept diese Anschaffung steht, erübrigt sich wohl.
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