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ÖBAG evaluiert aktuelle und künftige Gasversorgungssicherheit in Österreich

September 2022 - Finanzminister Magnus Brunner beauftragt ÖBAG mit umfassender Prüfung des Beteiligungsportfolios – Heimische Gasspeicher aktuell zu 74 Prozent gefüllt

Der Krieg in der Ukraine hat deutlich vor Augen geführt, dass Österreich und Europa zu abhängig von russischem Gas sind. Putin setzt die Gasversorgung Europas als Waffe in seinem Angriffskrieg ein. Die Bundesregierung arbeitet seit Kriegsbeginn intensiv daran, die Gasversorgung für die Menschen im Winter zu sichern und von russischem Gas so unabhängig wie möglich zu werden. Die heimischen Speicher werden so rasch wie möglich befüllt und der Gaseinkauf wird laufend diversifiziert. Aktuell ist Österreich gut auf den Winter vorbereitet: Die österreichischen Gasspeicher sind zu 74 Prozent gefüllt. Das entspricht mehr als zwei Drittel des jährlichen Gasverbrauchs in Österreich.

Neben der aktuellen kurzfristigen Krisenvorsorge stellt sich die Frage, wie Österreich die Abhängigkeit von Russland weiter reduzieren kann und wie die Strategie Österreichs zur mittel- bis langfristigen Gasversorgung aussehen muss. Daher hat Bundeskanzler Karl Nehammer Finanzminister Magnus Brunner beauftragt, eine entsprechende Prüfung einzuleiten. Der Finanzminister hat folglich die ÖBAG mit einer umfassenden Prüfung zur aktuellen und zukünftigen Gassituation in Österreich beauftragt. Konkret gibt es sechs Teilbereiche, die abgedeckt werden sollen:

- Know-how und Learnings anderer Länder evaluieren, um die Abhängigkeit von russischem Gas zu reduzieren

- Analyse des vorhandenen Portfolios der Republik im Hinblick auf die Gasversorgung

- Evaluierung des max. Potentials der Gasförderung in Österreich (konventionell und unkonventionell)

- Analyse des Portfolios der ÖBAG-Beteiligungen

- Evaluierung infrastruktureller Optimierungspotentiale

- Ableiten von Handlungsoptionen für die Republik als Entscheidungsgrundlage für die Bundesregierung

"Österreich wird mittelfristig immer noch Gas brauchen. Russland ist dafür kein verlässlicher Partner mehr – und wir wollen die Kriegsmaschinerie Putins weiter schwächen. Für den kommenden Winter haben wir eine entsprechende Krisenvorsorge getroffen, um die Auswirkungen des Ukraine-Krieges auf Haushalte und Wirtschaft bestmöglich abzufedern. Gleichzeitig analysieren wir, wie wir uns für die Zukunft bestmöglich aufstellen können und ob es sinnvolle Schrauben gibt, an denen wir drehen können. Wir wollen die Versorgungssicherheit bei Gas erhöhen, da dies sowohl für den Wirtschaftsstandort als auch für viele private Haushalte weiterhin von größter Relevanz ist. Der ÖBAG kommt hier eine wichtige Schnittstellenfunktion zu unseren Beteiligungen zu und darüber hinaus entspricht die Weiterentwicklung des Standortes auch dem gesetzlichen Auftrag der ÖBAG. Es gibt zum aktuellen Zeitpunkt keine Denkverbote und wir haben die Verantwortung, jede Option zu prüfen, die zu mehr Versorgungssicherheit für Standort und Menschen führt", so Finanzminister Brunner.

ÖBAG-Analyse zeigt Handlungsmöglichkeiten zu Österreichs Gasversorgung auf

20. Dezember 2022 - Ziel der Bundesregierung ist, die Gasversorgung der österreichischen Haushalte und Unternehmen sicherzustellen. Finanzminister Magnus Brunner hat daher die Österreichische Beteiligungs AG (ÖBAG) mit einer Prüfung zur aktuellen und zukünftigen Gassituation in Österreich beauftragt. Die umfassende Analyse zeigt nun sowohl kurzfristig als auch langfristig wirksame Handlungsmöglichkeiten auf.

Finanzminister Magnus Brunner: „Österreich wird mittelfristig immer noch Gas brauchen. Russland ist dafür kein verlässlicher Partner mehr – ich habe daher die ÖBAG mit einer umfassenden Prüfung zur aktuellen und zukünftigen Gassituation in Österreich beauftragt. Für diesen Winter ist die Gasversorgung gesichert und auch für die nächste Heizperiode gibt es positive Vorzeichen, aber es gibt noch Hausaufgaben zu erledigen. Mit der vorliegenden Analyse haben wir mehrere Handlungsoptionen, die wir nun ausarbeiten, um die Versorgung der österreichischen Haushalte und Unternehmen mit nicht-russischem Gas bestmöglich zu gewährleisten.“

Österreich hat seine Abhängigkeit von russischen Gasimporten in den letzten Monaten bereits von ca. 80% auf aktuell unter ca. 20-25% stark reduziert. Mit der Gründung der Austrian Strategic Gas Storage Management (ASGM) und der staatlichen Gasreserve wurden bereits wesentliche Bausteine geschaffen, um die Gasversorgungssicherheit zu stärken.

ÖBAG-Vorstand Edith Hlawati: „Das oberste Ziel ist die Versorgungssicherheit der Unternehmen und Haushalte. Dafür braucht es die Anstrengung vieler in diesem Land. Die Versorgungslage im aktuellen Winter zeigt, dass koordiniertes Vorgehen Resultate bringt. Die wichtigste Aufgabe ist es, die Transportkapazitäten nach Österreich zu sichern.“

Vorgeschlagene Maßnahmen zusammen bringen rund 70-80 TWh Gas

Die Handlungsvorschläge der ÖBAG reichen unter anderem von der Stabilisierung der Eigengasförderung über Möglichkeiten, das norwegische Gas der OMV zur Versorgung nach Österreich zu transportieren, bis hin zu Überlegungen wie man mit einem Fuel Switch beispielsweise leichtölfähige Wärmekraftwerke heranziehen kann. Die vorgeschlagenen Maßnahmen sollen zusammen rund 70-80 TWh Gas bringen - für die Analyse ging man von einem Bedarf von 85 TWh für den Winter 2023/24 aus. Ein wesentlicher Faktor sind allerdings die Transportkapazitäten nach Österreich, die erst im Sommer 2023 über Auktionen gebucht werden können.

Neben den kurzfristig wirksamen Maßnahmen wurden in der Analyse auch mehrere Optionen für eine langfristig orientierte organisatorische Umsetzung der Gasversorgung beleuchtet. Darunter etwa die Option einer zentralen staatlichen Gas-Koordinationsstelle zur Gasbeschaffung, die rund 170 Gashändler in Österreich koordinieren soll. Weitere Vorschläge sind die Übernahme der Verantwortung der Gasversorgung durch die Republik sowie die Hereinnahme eines Partners nach unverbindlichem Angebot für Teile der OMV.

Zum Angebot eines norwegischen Konsortiums erklärt Finanzminister Brunner: „An oberster Stelle ist und bleibt die langfristige Versorgungssicherheit für die österreichische Bevölkerung. Nach allen Einschätzungen, die mir vorliegen, kann das norwegische Konsortium diese Versorgungssicherheit nicht umfassend gewährleisten. Es stand auch ein Ausverkauf der kritischen Infrastruktur im Raum und das ist für uns keine Option. Das wäre ein Ausverkauf des Familiensilbers der Republik und würde keine Verbesserung zum Status quo bedeuten.“