15. Mai 2023 - Am 27.10.22 berichtet derStandard.at: "Österreich wird für die Heizsaison 2023/24 eine Schiffsladung Flüssigerdgas (LNG) aus Abu Dhabi bekommen – das hat die OMV mit der Abu Dhabi National Oil Company (ADNOC) vereinbart. ... Der Energiemenge von mindestens einer Terawattstunde Gas 'entspricht ungefähr den ganzen Haushalten von Tirol und Vorarlberg, die eine Gasheizung haben', veranschaulichte Finanzminister Magnus Brunner (ÖVP) die Größe des Deals. ... Laut OMV-Aussendung handelt es sich bei der Vereinbarung, die OMV-Chef Alfred Stern heute mit dem ADNOC-Geschäftsführer und Industrieminister der Vereinigten Arabischen Emirate, Sultan Ahmed Al Jaber, unterzeichnet hat, um eine Absichtserklärung." Seither wurde es still um die Lieferung von LNG (Liquid Natural Gas) aus VAE (Vereinigte Arabische Emirate).
ethos.at hat bei OMV nachgefragt:
- Wurde aus der Absichtserklärung bereits ein Vertrag?
- Wie sind die Konditionen des Vertrags, wie hoch ist der Preis?
- Wie ist der aktuelle Stand der Gaslieferungen aus Russland: Menge, Preise im Jahresvergleich (2021/22/23)
- Wie schätzen Sie die Gasversorgunng für 2023/24 ein?
- Wie funktionieren die Gaslieferungen durch die Ukraine seit Februar 2022?
- Laut energie.gv.at. ist der Gasverbrauch in Ö um rund 25 Prozent gesunken (Vgl März 22 und März 23). Wie sieht der Jahresvergleich 2021/22 aus und was erwarten Sie für 2023?
SIEHE: ANTWORT OMV vom 17.5.2023
- In welchen Ländern ist OMV derzeit investiert (Gasfelder, Ölfelder, laufende Expluatation, Proekte/Exploration)?
Auch unsere Klimaministerin, in Funktion als Energieministerin war mit bei dieser Reise dabei. Laut derStandard räumte sie ein: "Wir führen diese Gespräche natürlich im vollen Bewusstsein, dass wir hier nicht in einer Demokratie sind." Es gebe an der dortigen Regierung berechtigte Kritikpunkte, die man auch berücksichtigen müsse, um die "richtigen Lehren aus der Vergangenheit" zu ziehen und Österreichs Energieversorgung auf eine breite Basis zu stellen.
Welche Lehren das sein sollen, verrät derStandard.at leider nicht.
Welchen Einfluss die berechtigten Kritikpunkte auf die Vereinbarungen mit VAE haben sollen oder müssen, verrät derStandard leider auch nicht, weil es derStandard offenbar gar nicht wissen wollte.
Ohne Frage verrät das Verhalten unserer Klimaglücksbringerin eine Doppelmoral und ist ein Beispiel dafür, warum viele Menschen der Meinung sind: Politik ist moralinsauerist moralinsauer!
Welche Lehren der der Bundeskanzler von seinem spontanen Trip in die VAE mit nach hause genommen hat, verrrät seine Presseabteilung.
Schon im März 2022 jetttete die türkis-grüne Energie-Allianz Nehammer-Gewessler mit einer Gas-Mission in den arabischen Raum, konkret Abu Dhabi und Kuwait. Damals war es der Kanzler, der der Demokratie eine Krokodilsträne nachweinte. "Das Problem, dass man sich aus politischen und ethischen Überlegungen aus der Abhängigkeit von Russland befreien will, indem man sich verstärkt Staaten zuwendet, die ebenfalls nicht demokratisch regiert werden, ist dem Bundeskanzler bewusst, man müsse aber Realitäten zur Kenntnis nehmen. So stünden etwa auch Erdölprodukte aus Russland nicht auf der Sanktionsliste der USA", soweit das BKA. und der Kanzler wörtlich: "Wenn Sie mich danach fragen, wie es mir damit geht, dass wir in einer pervertierten Welt leben, dass wir Sanktionen beschlossen haben, die hart und klar sind, und gleichzeitig über die Abhängigkeit von Gas Millionen von Dollarbeträgen Richtung Russische Föderation fließen – der Gedanke ist unerträglich. Aber es ist Realität"
BKA Pressemitteilung 28.10.22
28. Oktober 2022 - (BKA) Bundeskanzler Nehammer: "Österreich stärkt strategische Partnerschaft mit Vereinigten Arabischen Emiraten"
Gasabkommen im Fokus der Reise in die Vereinigten Arabischen Emirate
"Für den kommenden Winter haben wir unsere Hausaufgaben gemacht, unsere Speicher sind fast voll. Jetzt geht es um Versorgungssicherheit für das nächste Jahr", betonte Bundeskanzler Karl Nehammer während seines Aufenthalts in Abu Dhabi. Die Regierungsdelegation, bestehend aus dem Kanzler, Finanzminister Magnus Brunner und Energieministerin Leonore Gewessler, trifft Vorsorge, um die Energieversorgung auch für die Heizsaison 2023/24 zu sichern. Ein wichtiger Bestandteil davon ist die Diversifizierung der Gasversorgung durch neue Zuliefererländer, etwa durch die Vereinigten Arabischen Emirate (VAE).
"Wir haben unsere Abhängigkeit von russischem Gas deutlich reduziert, von 80 Prozent auf 50 Prozent", so der Bundeskanzler. Das heutige hochrangige Treffen in Abu Dhabi sei ein weiterer Meilenstein in der langjährigen strategischen Zusammenarbeit zwischen den Vereinigten Arabischen Emiraten und Österreich. "Die VAE sind ein wichtiger strategischer Partner und helfen uns, unsere Energiesicherheit zu gewährleisten. Die Gespräche gingen weit über die Lieferung von LNG für Österreichs Energieversorgung hinaus und umfassten auch die wirtschaftliche Zusammenarbeit und den gemeinsamen Kampf gegen den Klimawandel. Ich freue mich, dass wir dies auch in einer gemeinsamen Erklärung festhalten konnten."
Lieferung von Flüssigerdgas (LNG Liquid Natural Gas)
Ein Eckpfeiler der Vereinbarung zwischen OMV und ADNOC ist die Lieferung von einer Terawattstunde LNG aus den Emiraten an die OMV. Das entspricht in etwa dem Jahresverbrauch von rund 65.000 Haushalten mit Gasheizung. "Das ist eine gute Menge, mit der wir jetzt beginnen können, die Versorgungssicherheit für nächstes Jahr vorzubereiten", zeigte sich Nehammer erfreut.
Zum Vergleich: Deutschland bekommt mit Jahresanfang 2023 eine vergleichbare Menge LNG, dies wurde beim Besuch von Bundeskanzler Olaf Scholz in den VAE am 25. September vereinbart.
Zusammenarbeit zur Sicherstellung von Energieversorgungssicherheit und Klimaschutz
Darüber hinaus wurde eine gemeinsame Vereinbarung zwischen der österreichischen Bundesregierung und den VAE über die Zusammenarbeit in Energiefragen zur Sicherstellung der Energieversorgungssicherheit und beim Klimaschutz getroffen. Darin ist festgehalten, dass beide Partner weitere Schritte im Sinne des "Comprehensive Strategic Partnership Agreements" vom Juli 2021 setzen. Dabei geht es um die Weiterentwicklungen für die Bereiche Energiesicherheit, Klimaschutz und Industriekooperation und die Schaffung der Strategic Energy Security and Industrial Cooperation (SESIC). Die Vereinigten Arabischen Emirate und Österreich entsenden Vertreter mit den Zielen der Förderung von Projekten im Energiebereich und der Vernetzung von österreichischen Unternehmen mit VAE-Unternehmen sowie der verstärkten Nutzung der Plattformen ABA (Austrian Business Agency) und der "Make it in the Emirates" Kampagne. Zudem geht es um das Vorantreiben gegenseitiger Investitionen unter Berücksichtigung möglicher Synergien mit der ÖBAG.
BKA Pressemitteilung 7.3.22
7. März 2022 - Bundeskanzler Karl Nehammer hat am Sonntag und Montag gemeinsam mit Energieministerin Leonore Gewessler und Rohstoffministerin Elisabeth Köstinger die Vereinigten Arabischen Emirate (VAE) und Katar besucht. Im Mittelpunkt des Aufenthalts in Abu Dhabi standen Sicherheitsfragen sowie die Absicht, mittel- bis langfristig die Abhängigkeit von russischem Erdgas zu verringern. Grüner Wasserstoff aus den Vereinigten Arabischen Emiraten könnte eine Alternative dazu sein. Bundesministerin Köstinger hat im Rahmen der Gespräche eine entsprechende Absichtserklärung zur österreichisch-emiratischen Wasserstoffallianz mit dem Industrieminister der Vereinigten Arabischen Emirate, Sultan Bin Ahmad Sultan Al Jaber, unterzeichnet. "Die Vereinigten Arabischen Emirate und Katar sind wichtige Partner für Österreich sowie bedeutende Energielieferanten", sagte Bundeskanzler Nehammer. "Wir wollen diesen Austausch daher vor allem dafür nützen, um über die Sicherung der Gas- und Energieversorgung Österreichs zu sprechen. Wie die Ereignisse der letzten Wochen eindringlich vor Augen führen, dürfen wir nicht weiter nur von einem Gaslieferanten abhängig sein und müssen mittel- bis langfristig auch auf nachhaltige Energiequellen wie grünen Wasserstoff bauen." Daher wolle man die enge Kooperation mit den VAE und Katar weiter vertiefen. "Es gilt, die Versorgung mit Erdgas für den Winter zu sichern und mittel- bis langfristig die Abhängigkeit von Russland zu reduzieren."
Foto (c) BKA
Möglich wäre es etwa, Wasserstoff über das Erdgasnetz zu transportieren. "Die Vereinigten Arabischen Emirate bieten ideale Bedingungen für die Produktion von grünem Wasserstoff, während Österreich über jahrzehntelange Erfahrung im Gastransport und der Speicherung sowie über die dafür erforderliche Infrastruktur verfügt", erklärte Karl Nehammer. Jedoch dürfe man sich keine Wunder erwarten, denn Russland sei der weltweit größte Exporteur von Erdgas.
Bei seinem Besuch in Abu Dhabi standen für den Bundeskanzler auch weitere Themen auf dem Programm, etwa der Krieg in der Ukraine, humanitäre Hilfe und Deeskalation sowie die Terrorismusbekämpfung, bei der die VAE einer der stärksten Verbündeten Österreichs seien. "Wir sind ständig dabei, unsere Sicherheitszusammenarbeit zu erweitern." So würden auch die Geheimdienste der beiden Länder kooperieren und Informationen austauschen. Zudem führte Nehammer Gespräche mit Kronprinz Scheich Muhammad bin Zayid al-Nahyan.
Flüssiggaslieferungen: Pipeline-Struktur muss neu überdacht werden
In Doha kam der Kanzler mit dem Emir von Katar, Tamim bin Hamad Al-Thani, und Premierminister Chalid bin Chalifa bin Abdulasis Al Thani zusammen. "Ich hatte einen guten Austausch mit Emir Tamim bin Hamad und Premierminister Chalid bin Chalifa Al Thani in Doha. Wir wollen unsere enge Kooperation weiter vertiefen", betonte Nehammer.
Bei den kurzfristig angesetzten Gesprächen in Katar ging es am Montag vor allem um die Lieferung von LNG (Flüssiggas) nach Österreich. Bei LNG könnte man für den Transport Container nutzen. So bald werden aber weder Wasserstoff noch LNG nach Österreich fließen, denn man müsse auch die Pipeline-Strukturen neu denken, so der Kanzler. "Wir haben ganz viele Nord-Süd- oder Ost-West-Verbindungen, aber ganz wenig in Richtung Süd-Nord."
Die OMV tritt nun auf Basis eines bereits bestehenden Abkommens in Gespräche mit Katar über die Lieferung von LNG ein. In dem bestehenden Vertrag ist die fixe Abnahme einer großen Gasliefermenge vorgesehen, bis zu 6 weitere seien möglich, so Nehammer. Man müsse jedoch bedenken, dass Österreich in neue Flüssiggas-Andockstellen investieren müsste.
"Katar ist nicht nur ein großer Gasproduzent, sondern auch ein wichtiger politischer Player in dieser Region", erklärte der Bundeskanzler. "Katar hat eine besondere Form der Sicherheitspolitik. Auf der einen Seite gibt es einen der größten amerikanischen Luftwaffenstützpunkte, auf der anderen Seite ist Katar auch ein Gesprächspartner und Brückenbilder in Richtung Iran." Um Einschätzungen zur Sicherheitslage zu bekommen, seien gute Beziehungen zu Katar wichtig. Darüber hinaus sind auch weitere Abkommen zur Kooperation im Sicherheits-, Energie- und Kulturbereich sowie in der Wissenschaft und Forschung geplant.
Sanktionen: wirtschaftliche Realitäten zur Kenntnis nehmen
Das Problem, dass man sich aus politischen und ethischen Überlegungen aus der Abhängigkeit von Russland befreien will, indem man sich verstärkt Staaten zuwendet, die ebenfalls nicht demokratisch regiert werden, ist dem Bundeskanzler bewusst, man müsse aber Realitäten zur Kenntnis nehmen. So stünden etwa auch Erdölprodukte aus Russland nicht auf der Sanktionsliste der USA. "Wenn Sie mich danach fragen, wie es mir damit geht, dass wir in einer pervertierten Welt leben, dass wir Sanktionen beschlossen haben, die hart und klar sind, und gleichzeitig über die Abhängigkeit von Gas Millionen von Dollarbeträgen Richtung Russische Föderation fließen – der Gedanke ist unerträglich. Aber es ist Realität", so der österreichische Regierungschef.
ÖBAG evaluiert aktuelle und künftige Gasversorgungssicherheit in Österreich
September 2022 - Finanzminister Magnus Brunner beauftragt ÖBAG mit umfassender Prüfung des Beteiligungsportfolios – Heimische Gasspeicher aktuell zu 74 Prozent gefüllt
Der Krieg in der Ukraine hat deutlich vor Augen geführt, dass Österreich und Europa zu abhängig von russischem Gas sind. Putin setzt die Gasversorgung Europas als Waffe in seinem Angriffskrieg ein. Die Bundesregierung arbeitet seit Kriegsbeginn intensiv daran, die Gasversorgung für die Menschen im Winter zu sichern und von russischem Gas so unabhängig wie möglich zu werden. Die heimischen Speicher werden so rasch wie möglich befüllt und der Gaseinkauf wird laufend diversifiziert. Aktuell ist Österreich gut auf den Winter vorbereitet: Die österreichischen Gasspeicher sind zu 74 Prozent gefüllt. Das entspricht mehr als zwei Drittel des jährlichen Gasverbrauchs in Österreich.
Neben der aktuellen kurzfristigen Krisenvorsorge stellt sich die Frage, wie Österreich die Abhängigkeit von Russland weiter reduzieren kann und wie die Strategie Österreichs zur mittel- bis langfristigen Gasversorgung aussehen muss. Daher hat Bundeskanzler Karl Nehammer Finanzminister Magnus Brunner beauftragt, eine entsprechende Prüfung einzuleiten. Der Finanzminister hat folglich die ÖBAG mit einer umfassenden Prüfung zur aktuellen und zukünftigen Gassituation in Österreich beauftragt. Konkret gibt es sechs Teilbereiche, die abgedeckt werden sollen:
- Know-how und Learnings anderer Länder evaluieren, um die Abhängigkeit von russischem Gas zu reduzieren
- Analyse des vorhandenen Portfolios der Republik im Hinblick auf die Gasversorgung
- Evaluierung des max. Potentials der Gasförderung in Österreich (konventionell und unkonventionell)
- Analyse des Portfolios der ÖBAG-Beteiligungen
- Evaluierung infrastruktureller Optimierungspotentiale
- Ableiten von Handlungsoptionen für die Republik als Entscheidungsgrundlage für die Bundesregierung
"Österreich wird mittelfristig immer noch Gas brauchen. Russland ist dafür kein verlässlicher Partner mehr – und wir wollen die Kriegsmaschinerie Putins weiter schwächen. Für den kommenden Winter haben wir eine entsprechende Krisenvorsorge getroffen, um die Auswirkungen des Ukraine-Krieges auf Haushalte und Wirtschaft bestmöglich abzufedern. Gleichzeitig analysieren wir, wie wir uns für die Zukunft bestmöglich aufstellen können und ob es sinnvolle Schrauben gibt, an denen wir drehen können. Wir wollen die Versorgungssicherheit bei Gas erhöhen, da dies sowohl für den Wirtschaftsstandort als auch für viele private Haushalte weiterhin von größter Relevanz ist. Der ÖBAG kommt hier eine wichtige Schnittstellenfunktion zu unseren Beteiligungen zu und darüber hinaus entspricht die Weiterentwicklung des Standortes auch dem gesetzlichen Auftrag der ÖBAG. Es gibt zum aktuellen Zeitpunkt keine Denkverbote und wir haben die Verantwortung, jede Option zu prüfen, die zu mehr Versorgungssicherheit für Standort und Menschen führt", so Finanzminister Brunner.
ÖBAG-Analyse zeigt Handlungsmöglichkeiten zu Österreichs Gasversorgung auf
20. Dezember 2022 - Ziel der Bundesregierung ist, die Gasversorgung der österreichischen Haushalte und Unternehmen sicherzustellen. Finanzminister Magnus Brunner hat daher die Österreichische Beteiligungs AG (ÖBAG) mit einer Prüfung zur aktuellen und zukünftigen Gassituation in Österreich beauftragt. Die umfassende Analyse zeigt nun sowohl kurzfristig als auch langfristig wirksame Handlungsmöglichkeiten auf.
Finanzminister Magnus Brunner: „Österreich wird mittelfristig immer noch Gas brauchen. Russland ist dafür kein verlässlicher Partner mehr – ich habe daher die ÖBAG mit einer umfassenden Prüfung zur aktuellen und zukünftigen Gassituation in Österreich beauftragt. Für diesen Winter ist die Gasversorgung gesichert und auch für die nächste Heizperiode gibt es positive Vorzeichen, aber es gibt noch Hausaufgaben zu erledigen. Mit der vorliegenden Analyse haben wir mehrere Handlungsoptionen, die wir nun ausarbeiten, um die Versorgung der österreichischen Haushalte und Unternehmen mit nicht-russischem Gas bestmöglich zu gewährleisten.“
Österreich hat seine Abhängigkeit von russischen Gasimporten in den letzten Monaten bereits von ca. 80% auf aktuell unter ca. 20-25% stark reduziert. Mit der Gründung der Austrian Strategic Gas Storage Management (ASGM) und der staatlichen Gasreserve wurden bereits wesentliche Bausteine geschaffen, um die Gasversorgungssicherheit zu stärken.
ÖBAG-Vorstand Edith Hlawati: „Das oberste Ziel ist die Versorgungssicherheit der Unternehmen und Haushalte. Dafür braucht es die Anstrengung vieler in diesem Land. Die Versorgungslage im aktuellen Winter zeigt, dass koordiniertes Vorgehen Resultate bringt. Die wichtigste Aufgabe ist es, die Transportkapazitäten nach Österreich zu sichern.“
Vorgeschlagene Maßnahmen zusammen bringen rund 70-80 TWh Gas
Die Handlungsvorschläge der ÖBAG reichen unter anderem von der Stabilisierung der Eigengasförderung über Möglichkeiten, das norwegische Gas der OMV zur Versorgung nach Österreich zu transportieren, bis hin zu Überlegungen wie man mit einem Fuel Switch beispielsweise leichtölfähige Wärmekraftwerke heranziehen kann. Die vorgeschlagenen Maßnahmen sollen zusammen rund 70-80 TWh Gas bringen - für die Analyse ging man von einem Bedarf von 85 TWh für den Winter 2023/24 aus. Ein wesentlicher Faktor sind allerdings die Transportkapazitäten nach Österreich, die erst im Sommer 2023 über Auktionen gebucht werden können.
Neben den kurzfristig wirksamen Maßnahmen wurden in der Analyse auch mehrere Optionen für eine langfristig orientierte organisatorische Umsetzung der Gasversorgung beleuchtet. Darunter etwa die Option einer zentralen staatlichen Gas-Koordinationsstelle zur Gasbeschaffung, die rund 170 Gashändler in Österreich koordinieren soll. Weitere Vorschläge sind die Übernahme der Verantwortung der Gasversorgung durch die Republik sowie die Hereinnahme eines Partners nach unverbindlichem Angebot für Teile der OMV.
Zum Angebot eines norwegischen Konsortiums erklärt Finanzminister Brunner: „An oberster Stelle ist und bleibt die langfristige Versorgungssicherheit für die österreichische Bevölkerung. Nach allen Einschätzungen, die mir vorliegen, kann das norwegische Konsortium diese Versorgungssicherheit nicht umfassend gewährleisten. Es stand auch ein Ausverkauf der kritischen Infrastruktur im Raum und das ist für uns keine Option. Das wäre ein Ausverkauf des Familiensilbers der Republik und würde keine Verbesserung zum Status quo bedeuten.“
Am 17.5.2023 antwortet OMV (Abteilung Corporate Communications) via Mail:
Die OMV greift auf ein umfassendes und diversifiziertes Gasportfolio zurück. Wir beziehen Erdgas aus unterschiedlichen Quellen, darunter Russland und eigene Produktionsquellen in Norwegen und in Österreich, weiters hat die OMV auch Zugang zu allen wichtigen zentral und nord-westeuropäischen Erdgas-Handelsplätzen.
LNG ist Teil des Gasportfolios der OMV und trägt zur weiteren Diversifizierung unseres Erdgasbezugs bei. Die OMV verfügt über langfristige Kapazitäten im LNG Terminal GATE in Rotterdam. die zur Anladung und Regasifizierung von LNG Mengen genutzt werden. Die angesprochene Absichtserklärung bietet weiteres Potential der Gas-Diversifizierung und eröffnet neue Möglichkeiten. Die OMV arbeitet laufend an weiteren Diversifizierungsmaßnahmen, sobald es dazu finalisierte Projekte bzw. Verträge gibt, werden diese kommuniziert. Vertragskonditionen unterliegen jedoch grundsätzlich der Vertraulichkeit.
Seit Anfang 2023 erfüllt GPE die OMV Nominierungen. Das Gas wird von uns am Gasknoten in Baumgarten übernommen – Aussagen über die Ukraine können wir daher keine machen. Die OMV nimmt ihre Verantwortung für die Versorgung ihrer Kund:innen mit Erdgas sehr ernst. Da die OMV eine von mehreren Marktteilnehmer:innen ist, können wir keine Aussagen über den Österreichischen Gasmarkt / Gasverbrauch / Gasversorgung – mit diesen Fragen, wenden Sie sich bitte an die E-Control.
Informationen zu Investitionen und zur Geschäftstätigkeit der OMV in den verschiedenen Ländern, entnehmen Sie bitte dem OMV Geschäftsbericht.