2023.11.12 Wochenrückblick KW 45 - NS Gedenkveranstaltungen

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Am 09 November anlässlich des Tages für Opfer des Faschismus, Rassismus und Antisemitismus gab es von der Gruppe Wiener Allianz und dem Suworov Institut mehrere Akte des Erinnerns abseits der großen Veranstaltungen, welche nicht weniger interessant waren.

In der Kleeblattgasse Nr 4 im ersten Wiener Gemeindebezirk gab es Ansprachen zu einem in Wien geschätzten russischen Wissenschaftler (2 Gedenktafel in Wien) welcher weitgehend in Vergessenheit geraten ist: Fürst Nikolay Trubetszkoi. Der russische Adelige hat in Wien seit 1922 bis 1938 gelebt und abgesehen von seinem Wirken als Professor an der Wiener Hauptuni gilt er als Erfinder des Eurasischen Denkens - ein politisches Konzept zur Entwicklung von geopolitisch gleichberechtigten Staaten und Kulturen.

Trubetszkoi hat NS Gedankengut scharf kritisiert, was dazu führte, dass er mehrmals von der Gestapo am Morzinplatz verhört wurde, allein sein adeliger Titel hat ihm vor der KZ bewahrt. Allerdings ist er nach einem der brutalen Verhöre (wie auch viele Opfer) gestorben.

An einem Weiteren Ort erklärte der Redner geschichtlich, woher die NS Ideologie kommt, welches Menschenbild die Nazis hatten und warum vor allem Russen zum Feindbild Nummer eins für den NS Staat geworden sind. Es wurde auch erwähnt wie ukrainische Nationalisten mit dem Naziregime kooperierten (sei es in der Waffen SS Division Galizien, in der Ukrainischen Aufständischen Armee und anderen faschistischen Organisationen und Vereinigungen der Ukrainer). Traurige Parallelen wurde auch zur Gegenwart gezogen, in der die Nachfahren der Faschisten jetzt in der Ukraine kämpfen in der Bataillon Azov, Aidar oder in Rechten Sektor tätig sind. Auch die Heuchelei des Westens wurde erwähnt, wie vor kurzem beim Besuch des ukrainischen Präsidenten im kanadischen Parlament, wo ein Kriegsveteran geehrt wurde, der bei der Waffen-SS war.

Anschließend wurden Kerzen bei dem Denkmal für Opfer des Faschismus am Morzinplatz aufgestellt, wo einst in bessere Zeit das wunderschöne Hotel Metropol stand das zu Gestapo-Quartier umfunktioniert wurde, wo tausende Menschen brutal verhört und zu Tode gequält wurden…Niemals vergessen!

Dem Gefangenen 2959 "im Hotel Metropol" hat Bernhard Kreutner ein Buch gewidmet.