NaturFreunde fordern europäische Friedensinitiative

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Ein Beitrag zur Friedens-Bildung

20. Jänner 2023 - NaturFreunde Deutschlands fordern eine europäische Friedensinitiative und stellen die Frage: erleben wir erneut einen Krieg der Schlafwandler?

(Pressemitteilung) Vor dem Ukraine-Gipfel auf dem US-Luftwaffenstützpunkt Ramstein warnt Michael Müller, Bundesvorsitzender der NaturFreunde Deutschlands, vor Entwicklungen wie im Ersten Weltkrieg und fordert von Bundeskanzler Olaf Scholz eine europäische Friedensinitiative. Michael Müller erklärt: "Unsere Zeit erinnert in fataler Weise an Entwicklungen des Ersten Weltkrieges. Erleben wir erneut einen Krieg der Schlafwandler?"

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Zum einen verstärkt sich der Eindruck, als würde die Welt mehr und mehr in einen „Großen Krieg“ hineinschlittern. Jeden Tag wird deutlicher, dass die Ukraine stellvertretend für die NATO und mit Waffen der NATO den Krieg führt. Damit ist eine Kriegsdynamik in Gang gesetzt, die furchtbar enden kann. Stattdessen brauchen wir dringend eine neue Dynamik des Friedens.

Die zweite erschreckende Parallele ist der aktuelle Stellungs- und Zermürbungskrieg in der Ukraine. Beobachtern zufolge haben auf beiden Seiten bereits jeweils mehr als 100.000 Soldaten ihr Leben verloren. Dieses Ausbluten einer ganzen Generation ist so schrecklich wie gefährlich und nur Teilen der Öffentlichkeit bekannt.

Weil weder Russland noch die Ukraine zur Aufnahme von Friedensverhandlungen fähig zu sein scheinen, bedarf es einer europäischen Friedensinitiative, die vor allem von Bundeskanzler Olaf Scholz ausgehen muss. Er darf auf dem für Freitag angesetzten Treffen auf dem US-Luftwaffenstützpunkt Ramstein nicht einknicken.

Auch wenn es in einigen Ländern ein Interesse an einer Niederlage Russlands geben mag. Das Interesse Kerneuropas muss vor dem Hintergrund zweier schrecklicher Weltkriege eine Friedensinitiative sein. Russland kann nicht von der Weltkarte eliminiert werden. Um so wichtiger ist es, neue Wege der Verständigung zu finden. (/Pressemitteilung)

ethos.at hat die Präsidenten der Naturfreunde Österreichs gefragt, ob sie diese europäische Initiative unterstützen werden.

Nachsatz 26.2.2023 - Mehr als einen Monat hat ethos.at gewartet und urgiert, um von Präsident Andreas Schieder und/oder von der Vizepräsidentin Gerda Weichser-Hauer eine Antwort zu bekommen. Vergeblich. 

Nachsatz 6..4.2023 - Die Vergeblichkeit ist endgültig. Auch andere Präsidiumsmitglieder der Ö Naturfreunde sind hartnäckig schweigsam geblieben.


Große Friedenswanderung endete nach 68 Tagen – Krieg ist immer ein Verbrechen

Berlin, 3. Juli 2023 (Pressemitteilung) – "Frieden in Bewegung" ist beendet. Am 2. Juli erreichte Deutschlands längste Friedensdemonstration im Jahr 2023 das ehemalige KZ Theresienstadt in Tschechien, nachdem die Teilnehmenden in 68 Tagen gut 1.000 Kilometer erwandert hatten. "Die NaturFreunde haben während des Krieges gegen die Ukraine ein deutliches Zeichen für den Frieden gesetzt. Krieg und Frieden fallen nicht vom Himmel. Alle müssen sich für das friedliche Zusammenleben der Menschen einsetzen", forderte Yannick Kiesel, Mitglied des Bundesvorstands der NaturFreunde Deutschlands.

Die große Friedenswanderung der NaturFreunde begann am 26. April vor dem Europaparlament in Straßburg (F), führte dann durch sechs Bundesländer (Saarland, Rheinland-Pfalz, Baden-Württemberg, Hessen, Bayern, Sachsen) und endete schließlich vor dem ehemaligen KZ Theresienstadt in Tschechien. Deutschlands längste Friedensdemonstration im Jahr 2023 wollte auf ein grundsätzliches Versagen in der Friedenspolitik aufmerksam machen.

Mit Frieden in Bewegung demonstrierten insgesamt rund 2.500 Wandernde und Radfahrende für globale Abrüstung, eine neue Entspannungspolitik, ein Verbot von Rüstungsexporten sowie den Beitritt Deutschlands zum Atomwaffenverbotsvertrag. Empfangen wurden sie von der saarländischen Ministerpräsidentin Anke Rehlinger (SPD) sowie fast 50 Bürgermeistern und kommunalen Amtsträgern, denen jeweils eine NaturFreunde-Friedensresolution sowie eine -Friedensfahne überreicht wurden. Gut 50 NaturFreunde-Ortsgruppen waren an der Organisation der Friedenswanderung beteiligt, auch mit den Gewerkschaften gab es eine enge Zusammenarbeit.

"Der schreckliche Angriffskrieg auf die Ukraine darf nicht aus einer Feldherrenperspektive betrachtet werden. Denn dort sterben Menschen. Krieg ist immer ein Verbrechen. Deshalb müssen wir alles tun, um ihn zu stoppen", mahnte Michael Müller, Bundesvorsitzender der NaturFreunde Deutschlands.

Über die NaturFreunde:

Die NaturFreunde Deutschlands sind ein sozialökologischer und gesellschaftspolitisch aktiver Verband für Umweltschutz, sanften Tourismus, Sport & Kultur. Mehr als 65.000 Mitglieder in 540 Ortsgruppen engagieren sich ehrenamtlich für die sozialökologische Transformation der Gesellschaft. Die fast 400 Naturfreundehäuser in Deutschland sind gute Beispiele eines gelebten sanften Tourismus. Als Sportverband bilden die NaturFreunde im Berg-, Kanu- und Schneesport sowie dem Wandern aus.

Das Engagement für Frieden und Abrüstung hat bei den NaturFreunden eine lange Tradition. Zu den NaturFreunden gehörten Georg Elser, der 1939 das erste Attentat auf Hitler verübte, weil er den Krieg stoppen wollte, sowie Willy Brandt, der 1971 für seine Friedenspolitik mit dem Nobelpreis ausgezeichnet wurde. In den 1950er-Jahren unterstützten die NaturFreunde die "Anti-Atomtod"-Bewegung, die Naturfreundejugend war Mitbegründer der Ostermärsche.