Sönnichsen-Urteil und ORF Kehrtwende

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Medienkultur / Vergangenheitsbewältigung

9. Februar 2023 - "Freispruch für Impfkritiker, heftige Kritik an CoV-Politik", mit dieser Schlagzeile eröffnet der ORF.at seinen Bericht über den lächerlichen Prozess gegen Dr. Sönnichsen. In dem Artikel wird nicht einmal erwähnt, dass das Urteil noch nicht rechtskräftig ist. So viel Raum wie der ORF dem Ex-Universitätsprofessor nun für Kritik an der Regierung einräumt, muss dieser Artikel als Wendepunkt betrachtet werden. Man darf gespannt sein, ob nun ein Aufmarsch der Wendehälse bevor steht, oder ob es eine echte Vergangenheitsbewältigung geben wird. Hier der Wortlaut des ORF.at-Berichtes: 

ORF Sönnichsen

"Mit Freispruch ist Donnerstag in Salzburg der Prozess gegen den Arzt, Universitätslehrer und bekannten CoV-Impfkritiker Andreas Sönnichsen zu Ende gegangen. Er habe illegale Impfbefreiungen ausgestellt, lauteten Vorwürfe. Nach dem Freispruch übte Sönnichsen heftige Kritik an der CoV-Politik. Wer sich nicht habe impfen lassen, sei massiv diffamiert und diskriminiert worden.

Sönnichsen musste sich beim Salzburger Landesgericht wegen des Verdachtes des Betrugs und der Amtsanmaßung verantworten. Es hieß von der Staatsanwaltschaft, er habe in zwei Fällen – gegen Bezahlung von 20 Euro – die Impfbefreiungen ausgestellt.

Der Arzt wurde Donnerstag vom unabhängigen Gericht in Salzburg von den Vorwürfen freigesprochen. Dem ORF sagte er nach der Urteilsverkündung, nun müsse in der Gesellschaft noch sehr viel aufgearbeitet werden. Sönnichsen verlor 2021 im Zuge der Auseinandersetzungen mit Befürwortern der CoV-Impfstrategien seinen Spitzenjob an der Medizinischen Universität Wien, den er 2018 angetreten hatte.

Es wurde ihm von Verteidigern der Regierung und der CoV-Politik auch unterstellt, er sei ein 'Schwurbler'.

'Kritiker wurden diffamiert. Wir hatten Recht.'

Sönnichsen kritisiert nun weiter verschiedene Forderungen bzw. Medienkampagnen gegen Ungeimpfte: Ich bin sehr froh, dass Corona jetzt zu Ende geht. Auf der anderen Seite müssen wir hier nun Vergangenheitsbewältigung betreiben und aufarbeiten. Wir wissen jetzt, dass viele Maßnahmen der Politik völlig unangebracht waren. Es wird mittlerweile offen zugegeben, die Kindergarten- und Schulschließungen waren unnötig. Nun sind zwei Studien herausgekommen, dass auch die Maskenpflicht unnötig war. Die Lockdowns haben sicher mehr Schaden angerichtet als genutzt.'

'Wir wurden als Rechtsradikale beschimpft'

Man habe natürlich sehr viel gelernt in dieser Krise, sagt Sönnichsen: 'Aber die Menschen, die das vorhergesagt haben, und zu denen ich mich zähle, die wurden massivst diffamiert und als rechtsradikal beschimpft. Ich habe noch nie irgendwelche rechtsradikalen Gedanken in meinem Kopf gehabt.' (red, salzburg.ORF.at)"

Siehe auch ORF.at am 21.12.21: Kickl und Sönnichsen beklagten verlorene Freiheit