16. Oktober 2025 - Jürgen Todenhöfer, Autor zahlreicher Spiegel-Bestseller erschienen im Bertelsmann-Verlag, hat Israels Regierungschef kritisiert und wird deshalb nun von den deutschen Behörden verfolgt. Am 16.10.25 kommentiert er auf Facebook:

Mein Netanyahu-Post lautete: „Mister Netanjahu, protestiert Ihr Gewissen eigentlich nie, wenn Sie den Palästinensern dasselbe antun, was die verfluchten Nazis den Juden angetan haben?“ Für diesen verzweifelten Protest gegen das Ermorden von Kindern in Gaza will die deutsche Justiz mich jetzt bestrafen. Mit einer Gefängnisstrafe, da ich eine Geldstrafe nicht bezahlen werde? Meine Kritik am damaligen Kanzler Scholz lautete, er sei vor den Anschlägen auf NordStream über die Pläne der ukrainischen Täter informiert worden. Statt die Täter zu bestrafen, belohne er sie mit Waffenlieferungen. Das sei Vaterlandsverrat.
Wochenlang überwachten Polizisten meine Wohnung. Nach einer öffentlichen Lesung meines neuen Buches „Und folgt dir keiner, geh allein!“ in München versuchten Polizisten mich nachts vor meiner Wohnung abzufangen, um den Durchsuchungs - und Beschlagnahmebeschluss durchzusetzen.
Das Gericht schrieb zur Begründung des Strafverfahrens sowie des Durchsuchungs- und Beschlagnahmebeschlusses, die Maßnahmen stünden „in angemessenem Verhältnis zur Schwere meiner Tat“.
Ein derartig maßloses Vorgehen gegen Kriegs- und Regierungskritiker ist ein Frontalangriff auf die Meinungsfreiheit unseres Grundgesetzes.
170 Seiten umfassen die Ermittlungsakten der Justiz über mich. Gibt es in Deutschland wieder eine „Gesinnungspolizei“?
Das alles soll mich offenbar daran hindern, die Kriege Netanyahus weiter hart zu kritisieren. Ich werde das rechtswidrige Vorgehen der israelischen Regierung gegen die Bevölkerung Palästinas trotzdem offen kritisieren. Mit dem Ziel mitzuhelfen, durch öffentlichen Druck einen gerechten und dauerhaften Frieden für das palästinensische Volk zu erreichen.
Ich habe mich stets für das Existenzrecht Israels, aber genauso für das Existenzrecht Palästinas eingesetzt. Immer wieder habe ich außerdem geschrieben, dass jüdische Deutsche ein „wichtiger und wertvoller Teil unseres Volkes“ sind. Und dass der Holocaust in seiner Barbarei unvergleichlich ist. In meinem neuen Buch schrieb ich: „Am Holocaust gibt es nichts zu relativieren. Er ist und bleibt das größte Verbrechen der deutschen Geschichte." Ich muss das nach all meinen Büchern nicht ständig wiederholen.
In meinem „Netanyahu-Post“ habe ich den Holocaust gar nicht erwähnt. Der Holocaust hat mich als Kind des 2. Weltkriegs tief geprägt. Gerade wegen des Holocaust bin ich gegen jede Form des Rassismus. Die Politik Netanyahus gegen die Palästinenser ist leider zutiefst rassistisch.
Ich habe über ein Dutzend Kriege persönlich miterlebt und bin ein kompromissloser Gegner von Kriegen. Weil es keine anständigen Kriege gibt. Man kann seine Mitmenschen nicht anständig erschlagen.
Israelische Scharfschützen haben mich 2019 im Gazastreifen an der Schulter erheblich verletzt. Dieser Beschuss hat mir drei schwere Operationen unter Vollnarkose eingebracht. Der Anlass der Beschießung: Ich hatte mich in Gaza an der Grenze zu Israel mit einem Plakat für die Gleichberechtigung der Palästinenser eingesetzt. Die israelische Regierung hat sich bei der deutschen Regierung dafür entschuldigt - bei mir nie. Ich hätte leicht Strafanzeige erstatten können. Ich habe es nie getan.
Meine Anwälte werden in diesen Tagen juristisch gegen die Entscheidungen des Münchner Gerichts vorgehen. Notfalls bis zum Bundesverfassungsgericht.
Wenn am Ende eine Gefängnisstrafe herauskommt, wird es mir eine Ehre sein, sie anzutreten. Weil das Einstehen für Frieden und Freiheit in Palästina unsere Pflicht ist. Es darf nicht sein, dass der vom IStGH steckbrieflich gesuchte Netanyahu vom deutschen Kanzler herzlich nach Deutschland eingeladen wird, während man seinen Kritikern mit Gefängnis, Hausdurchsuchung und Beschlagnahme droht.
14. November 2025 via FB: In 200 Tagen hat @bundeskanzler Merz:
- Wahlversprechen gebrochen, als wären die Wähler wirklich nur Stimmvieh.
- Deutschland um hunderte Milliarden verschuldet, die er pinocciartig weiter „Sondervermögen“ nennt und nicht etwa ehrlicherweise Sonderschulden.
- Statt wichtige Investitionen zu wagen, hat er mit diesen Sonderschulden trickreich alte Haushaltslöcher gestopft.
- Er hat dadurch der geschwächten deutschen Wirtschaft das letzte Vertrauen in die Politik genommen.
- Fast nebenbei hat er rechtswidrig Waffen an einen kriminellen Kumpel geliefert, der wegen seiner Kriegsverbrechen mit internationalem Haftbefehl gesucht wird. Er hat Netanyahu sogar gesetzwidrig nach Deutschland eingeladen.
Wenn unsere Republik demnächst scheitern - und die Gefahr ist groß - dann wegen Politikern wie Merz, deren einzige Leistung eine verblüffende Mischung aus Inkompetenz, Unehrlichkeit und Chuzpe ist. Merz könnte zum Sargnagel dieser Demokratie werden. In Rekordzeit.
12. November 2025 via FB: Der Irrsinn der deutschen Aufrüstung beruht auf einer strategischen Lüge von Politikern, die der Rüstungsindustrie nahestehen. Sie behaupten, Putin plane, demnächst die NATO und Deutschland angreifen. Nach Auffassung der 18 vereinigten US-Geheimdienste ist das falsch.
1.) Putin ist viel zu clever für einen derartigen Fehler. Er greift nur Länder an, die er auch besiegen kann. Die NATO gehört nicht dazu. Putin selbst nennt die Idee, die NATO anzugreifen, öffentlich „totalen Schwachsinn“.
2.) Die NATO ist Russlands Armee konventionell weit überlegen. Selbst ohne die USA. Die europäischen NATO-Partner – ohne USA und Kanada – verfügen über mehr als 2.000 Kampfflugzeuge, Russland nur über 1.000. Bei Kampfpanzern stehen 6.000 europäische Panzer 2.000 russischen Panzern gegenüber. Die besten russischen Panzer liegen übrigens bereits schrottreif in der Ukraine. Russland muss inzwischen sogar Nordkorea und Iran anbetteln, um zusätzliche einfache Granaten zu bekommen.
Die NATO hat 3,4 Millionen einsatzbereite Soldaten – Russland nur 1,3 Millionen; davon ist die Hälfte in der Ukraine gebunden. Viele russische Elite-Soldaten sind in der Ukraine gefallen.
Russland hat noch nie ein NATO-Land angegriffen – und wird es auch nicht tun.
3.) Russland braucht selbst in der Ukraine viel mehr Zeit, um das Land niederzuringen, als es gedacht hatte.
4.) Russlands Wirtschaft ist kleiner als die Wirtschaft Italiens. Bei einem jederzeit möglichen Handelsstopp des Westens würden schon nach 4 Wochen Brot und Benzin knapp.
5.) Die Mehrheit der Russen hat genug vom Krieg. Auch angesichts der zunehmenden wirtschaftlichen Probleme. Eine neue Mobilmachung könnte zu Massenprotesten und Meutereien führen.
Fazit: Ein russischer Angriff auf Deutschland ist unrealistisch. Russland will die Ukraine als neutrale Pufferzone, nachdem die NATO-Staaten nach dem Ende der Sowjetunion – unter Bruch all ihrer Zusagen – weit gegen Russland vorgerückt sind.
6.) Russland wäre viel lieber Partner der NATO als ihr Gegner. Putin hat dies mehrfach vorgeschlagen. Die NATO übrigens in der sogenannten „NATO-Russland-Grundakte“ auch.
