Hat der 3. Weltkrieg schon begonnen?

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29. Jänner 2022 - Auch wenn sich bereits alle an Corona gewöhnt haben - Omikron sei Dank! - und dieses Virus offenbar endemisch geworden ist, gibt es immer noch für die angefütterten Leitmedien jede Menge Stoff zur Panikmache, aber für die Bevölkerung nicht mehr den geringsten Grund zur Panik! So lautet die Kurier-Schlagzeile am 27.1.22: "Bis zu 50.000 Neuinfektionen möglich" und skizziert umgehend ein "Worst-Case-Szenario". Aber wen kratzt das noch? Alles ist "möglich", daran haben wir uns in Sachen Corona bereits gewöhnt. Es braucht daher ein neues Panik-Thema, und das liefert seit ein paar Wochen der "Russland-Ukraine-Konflikt". So schreibt die SN am 26.1.22: "Im Ukraine-Konflikt wächst die Angst vor einer militärischen Eskalation."

Eränzung 11. Februar 2022 - US-Präsident Biden gießt Öl ins Feuer: "Das ist ein Weltkrieg, wenn Amerikaner und Russen beginnen, aufeinander zu schießen". Das sind keine akademischen Überlegungen eines Politologen, das ist die Ankündigung jenes Politikers, der sich in guter alter US-Doktrin für den wichtigsten Politiker der Welt hält. Insofern ist die Aussage, die natürlich impliziert, dass  Russland der Aggressor und die USA der Friedensengel sei, ein verantwortunglose, menschenverachtende Provokation. Wie man mangels Fakten die Menschen in Panik versetzt, demonstriert der Nationale Sicherheitsberater Jake Sullivan mit folgenden rein spekulativen Aussagen: „Wir befinden uns in einem Zeitfenster, in dem eine Invasion jederzeit beginnen könnte, sollte sich (der russische Präsident) Wladimir Putin dazu entschließen, sie anzuordnen“. Gleichzeitig betont er, der US-Regierung lägen keine Informationen vor, dass Putin bereits eine "endgültige" Entscheidung für eine Invasion getroffen habe. Wo es keine Entscheidung gibt, weder eine gültige noch eine endgültige, dort müssen Anzeichen für die Mobilmachung reichen - diese Militärdoktrin der USA ist ja nicht mehr ganz neu: „Wir sehen weiterhin Anzeichen für eine russische Eskalation, einschließlich neuer Truppen, die an der ukrainischen Grenze eintreffen.“ Fakt ist: die USA haben 3.000 weitere Soldaten nach Polen verlegt.

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Bild: Ernst Zdrahal, Die letzten Tage der Menschheit, Öl auf Leinwand, 67x78 cm

SN (die Salzburger Nachrichten) stehen damit in der Tradition der NATO-hörigen Medien wie die WELT, die wie BILD aus dem Medienhaus Springer stammt. "Russlands Aufmarsch geht laut Pentagon weiter", steht in der Online-Ausgabe der WELT am 28.1.22. Man kann davon ausgehen, dass diese Darstellung aus erster Hand, nämlich direkt aus dem Pentagon stammt. Man darf aber nicht davon ausgehen, dass diese Darstellung mit den Fakten identisch ist. Man muss in Zeiten wie diesen einmal die NÖN (Niederösterreichische Nachrichten) lesen, um sich den Fakten anzunähern: "Ukraine sieht keine Anhaltspunkte für russischen Einmarsch", so eine Headline der NÖN am 24.1.22, und berichtet weiter: Für Kiew seien Truppenbewegungen auf russischer Seite im Gegensatz zum Westen keine erstaunliche Angelegenheit. Die ganze Aufregung habe erst mit einem Artikel in der "Washington Post" Mitte Oktober begonnen. Die Lage sei für die Ukraine aber bereits seit 2014 schwierig, sagte der Sekretär des nationalen Sicherheitsrats, Olexij Danilow, nach einer Sitzung des Gremiums.

Nachdem Frankreichs Präsident vor bald zwei Jahren dem Corona-Virus "den Krieg erklärt hat", löst dieser "Feind" nun offenbar nicht mehr die notwendige Panik bei den Menschen aus. Deshalb braucht es einen neuen "Feind". Das "Neue" ist oft das "gut vergessene Alte", so kommt der "Feind aus dem Osten" gerade zur rechten Zeit! "In 50 Jahren werden Historiker vielleicht den 11. März 2020 (die Ausrufung der Pandemie der WHO, die bis heute, 29.1.22 nicht widerrufen wurde) als Ausbruch des 3. Weltkriegs betrachten", meint Unser Kandidat 2022, der im Juli 2021 Indizien dafür gesammelt hat, die dafür sprechen, dass der 3. Weltkrieg schon begonnen hat.

Ergänzung 14. Februar 2024 - Max Stirner @ernsterjuenger am 13.2.2024 via twitter: "Ich hätte niemals gedacht einmal in einer Zeit zu leben, in der man mich unterschwellig auf einen neuen Weltkrieg vorbereiten möchte." ethos.at kommentiert: Nun: du wirst ganz offen und direkt darauf vorbereitet. Verschwiegen wird lediglich: WK III hat schon begonnen.

Sensationelles Interview oder Spielball der Polit-Propaganda? Der 3. Weltkrieg / Dritte Weltkrieg / Weltkrieg III ist schon da. Der US-JournalistTucker Carlson, bei der US-Propaganda medienwirksam in Ungnade gefallen, findet umgehend Anschluss an Russlands Propaganda-Apparat und "bekommt ein Interview" mit Präsident Putin höchst persönlich. Anfang Februar 2024 erreicht er damit in wenigen Tagen erreicht 100 Millionen Views (oder mehrere hundert Millionen, auch das ist eine Zahl, die ventiliert, aber von niemanden geprüft wird). Im Vergleich zu einer RS-20 eine ziemlich günstige, strategisch offenbar weit überlegene Interkontinentalrakete.


(Dieser Artikel erschien im Juli 2020 auf fischundfleisch) - Der Erste Weltkrieg ist ausgebrochen, weil die Spannungen in der Gesellschaft so groß waren, dass ein Krieg als Aufbruch - verbunden mit der Hoffnung auf Entspannung - empfunden werden konnte. Dass Aufbrüche auch schmerzen, wusste wohl jeder, insbesondere Kulturschaffende und Intellektuelle. Doch alle sind zu Apologethen des Krieges geworden. Wirklich alle! Details dazu hat Ernst Piper in der „Nacht über Europa. Kulturgeschichte des Ersten Weltkriegs“ gesammelt.

Den Zweiten Weltkrieg zu erläutern ist müßig, dazu wurde alles bereits gesagt und geschrieben.

Der Beginn des Dritten Weltkriegs wird von Historikern erst rückblickend festgelegt werden können. Denn er hat nicht mit einer Kriegserklärung begonnen. Politologen sind sich heute nicht mehr einig, was überhaupt ein Krieg ist. Und Politiker umso weniger. So hat nach dem Anschlag auf Charlie Hebdo (Paris 2015), der damalige Präsident Sarkozy erklärt, man sei im Krieg mit dem IS – und den IS damit indirekt offiziell anerkannt, denn nur mit anerkannten Staaten können Staaten Krieg führen. Ebenso hat der derzeitige Präsident Macron dem Corona-Virus den Krieg erklärt. Der Krieg hat sich zwar nicht durch Kampfhandlungen, sehr wohl aber durch die Ausgangssperre (keine Ausgangsbeschränkung wie in unserer Alpenrepublik) bemerkbar gemacht. Man kann auch über Flüchtlinge als "Migrationswaffe" spekulieren, sicher ist jedoch, dass der Dritte Weltkrieg (Stichwort Cyberkrieg) andere Waffen kennt, als in den bisherigen Weltkriegen zum Einsatz kamen.

Nun können Pazifisten nicht einfach sagen „stell dir vor es ist Krieg und keiner geht hin“, denn wir sind – nolens volens – alle mitten drin. Wir können als Pazifisten nur davor warnen, dass es so weiter geht wie bisher, denn bisher gilt: Stell dir vor es ist Krieg und keiner schaut hin. Hier einige Indizien, die dafür sprechen, dass der Dritte Weltkrieg bereits begonnen hat. So berichtet heute die NZZ:

„Grossbritannien schliesst Huawei von seinem 5G-Mobilfunknetz aus. Das ist passiert: Der chinesische Technologiekonzern Huawei wird nicht am Ausbau des superschnellen 5G-Mobilfunknetzes in Grossbritannien beteiligt. Nach einem Regierungsbeschluss ist es britischen Telekomanbietern ab Ende Jahr gesetzlich untersagt, neue Huawei-Technologien zu nutzen. Zudem müssen Mobilfunkfirmen bis im Jahr 2027 bestehende 5G-Infrastruktur von Huawei aus ihren Netzen entfernen. Dies dürfte nach Einschätzungen der Regierung Zusatzkosten von bis zu 2 Milliarden Pfund sowie Verzögerung des Ausbaus des britischen 5G-Netzes von zwei bis drei Jahren nach sich ziehen. … Die Regierung von Boris Johnson hat einen beachtlichen Meinungsumschwung vollzogen und sich gegen die Zusammenarbeit mit Huawei gestellt. Damit schwenkt er auf den Kurs der amerikanischen Regierung ein, die Huawei für ein trojanisches Pferd der Kommunistischen Partei hält. Die meisten europäischen Regierungen dürften ähnlich handeln wie Johnson, wenn sie vor die Wahl gestellt werden, ob sie mit Peking oder Washington brechen wollen. Ob die Vorwürfe gegen Huawei zutreffen oder nicht, ist dabei irrelevant geworden.“

Resümee 1: Es ist Krieg, sobald Fakten irrelevant sind, während Willkür-Entscheidungen und ihre propagandistische Legitimation auf der Tagesordnung stehen. Denn mehr denn je ist die Kriegspropaganda die wichtigste Waffe im Krieg.

Folgende Nachricht bringt die NZZ am 17.7.2020: „Amerikanische, britische und kanadische Behörden werfen einer russischen Hackergruppe vor, Cyberattacken durchgeführt zu haben. Ziel waren demnach in der Impfstoffentwicklung engagierte Forschungsinstitute, Universitäten und Regierungsstellen in allen drei Ländern. Die britische Behörde für Cybersicherheit (NCSC) macht die Gruppe APT 29, auch bekannt als «Cozy Bear», für die Attacken verantwortlich. Sie soll Teil des russischen Geheimdienstes sein und war zuvor bereits mit Cyberangriffen auf das Weisse Haus, das amerikanische Aussenministerium und diverse europäische Regierungen in Verbindung gebracht worden. Moskau widersprach den Vorwürfen.“

Es ist keine Frage, dass Russland unter Putin wieder als Feind des „Westens“ betrachtet wird. Von den Politikern, die Russland unter Gorbatschow als neuen Partner des Westens gesehen haben, leben nicht mehr viele. Einer von ihnen war Deutschlands Bundespräsident der Wende, Richard von Weizsäcker.

Ein Historiker müsste seine Forschung so auslegen, dass er zunächst die Begriffe „Westen“ und „Osten“ und die Bedeutungstransformation dieser Begriffe untersucht. Dann müsste ein Historiker aus wissenschaftlicher Äquidistanz die Entwicklung der beiden Weltteile, die man gewöhnlich als „Westen“ und „Osten“ bezeichnet, untersuchen. Ein Beispiel, wie Geschichtsforschung im Gegensatz dazu zum Instrument politischer Propaganda werden kann, hat Timothy Snyder 2018 mit seinem Buch „Der Weg in die Unfreiheit“ geliefert.

Snyder schreibt u.a.: „Wladimir Putins Ewigkeits-Regime war eine Herausfoderung für politische Tugenden: die Abschaffung eines Nachfolgeprinzips in Russland, der Angriff auf die Integration in Europa, der Einmarsch in die Ukraine mit dem Ziel, die Schaffung neuer Politikformen zu stoppen. Sein größter Feldzug war ein Cyberkrieg zur Zerstörung der Vereinigten Staaten. Aus Gründen, die mit der Ungleichheit innerhalb der amerikanischen Gesellschaft zusammenhängen, errang die russische Oligarchie 2016 einen außergewöhnlichen Sieg. Weil ihr das gelang, wurde die Ungerechtigkeit zu einem noch größeren amerikanischen Problem. … Russen verhalfen 'ihrem eigenen Geschöpf' zum Amt des Präsidenten der Vereinigten Staaten. Trump war der Sprengkopf einer Cyberwaffe, der dazu bestimmt war, Chaos und Schwäche zu erzeugen, was er dann auch tat.“ Dazu bestimmt – von wem? Natürlich vom Bösen in Person: Wladimir Putin. Damit bringt der amerikanische Universitätsprofessor Snyder die Russland-Dogmatik des „Westens“ auf den Punkt. Dieser Dogmatik folgt die – im Vergleich zu vielen anderen führenden Medien des Westens – weitgehend sachlich berichtende NZZ.

Ein kleiner Online-Check zeigt, dass die Wortwahl bei allen Medien dieselbe ist: Hier im Westen „Behörden“, insbesondere die britische NCSC, und dort im Osten eine „Hacker-Gruppe … Teil des russischen Geheimdienstes“ (Siehe Artikel in Der Standard / APA und Süddeutsche Zeitung / dpa) NCSC schreibt scheinbar harmlos: „What we do: Helping to make the UK the safest place to live and work online. We support the most critical organisations in the UK, the wider public sector, industry, SMEs as well as the general public. When incidents do occur, we provide effective incident response to minimise harm to the UK, help with recovery, and learn lessons for the future.“ Das klingt so selbstlos wie die Tätigkeiten von Caritas und Rotem Kreuz. Dahinter steht aber eine Regierungsorganisation, das Kürzel .gov.uk in der Domain der Organisation belegt dies. Und so eine Regierungsorganisation würde alles öffentlich machen? Im Gegenteil: es muss in ihrem Interesse sein, dass soviel wie möglich von dem, was sie tut, geheim bleibt. So agiert eine Geheimdienstorganisation dem Wesen nach.

Resümee 2:  Geheimdienste haben immer zwei Aufgabenbereiche: die Information und die Desinformation. Mit der simplen, weltweit gelungenen Zuordnung der scheinbar banalen Begriffe „Behörde“ (im Westen, der das Gute vertritt) und „Geheimdienst“ (im Osten, der das Böse vertritt) hat diese Strategie voll eingeschlagen.

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Antiimperialistische Koordination

"Frieden mit Russland – das ist die Lehre aus dem Sieg über den Nationalsozialismus, gegossen in die verfassungsmäßige Neutralität Österreichs. Die übliche und permanente antirussische Kampagne der westlichen Eliten strebt einem neuen Höhepunkt zu. Dabei wird das Russland vom Opfer zum Täter: Moskau bereite einen Krieg gegen die Ukraine vor, die man verteidigen müsse. Doch das Gegenteil ist leicht erkennbare Realität: Die Nato rückt systematisch näher an Russland heran und bedroht es. Die US-Weltordnung duldet niemanden, der sich nicht unterordnet. Washington will nicht akzeptieren, dass die unipolare Weltordnung sich unaufhaltsam im Niedergang befindet. Zum Erhalt ihrer alleinigen Vorherrschaft ist die Nato bereit, gewalttätige Konflikte und auch Krieg zu riskieren." DETAILS antiimperialista.org

Krieg und Frieden - Noch haben wir die Wahl

EVAL (Ehrfurcht Vor Allem Leben) hat die Geschichte von Krieg und Frieden EVALuiert! Im Sommer 2022 erfolgt die Veröffentlichung des gesamten multimedialen Albums im Internet und als Buchausgabe. Hier die erste GESAMTÜBERSICHT

Frank Walter Steinmeier

Bei seiner Wiederwahl am 13. Februar 2022 hat der Bundespräsident Deutschlands nichts besseres zu tun, als Putin für die aktuelle Krise an der ukrainisch-russischen Grenze verantwortlich zu machen.