16. Juni 2023 - Andreas Maislinger war seit 1997 Leiter des österreichischen Auslandsdienstes, der Auslandsaufenthalte von Zivildienern bei Gedenkstätten von Holocaust-Opfern ermöglicht. Am 13. Mai 2023 ist er zurückgetreten. Nicht freiwillig. Heute veröffentlicht er auf facebook folgenden Brief an BM Leonore Gewessler:
Von: Andreas Maislinger [mailto:Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!]
Gesendet: Freitag, 16. Juni 2023 00:04
Betreff: Bundesministerin Eleonore Gewessler: Unsere Berge schlagen Alarm, aber was ist mit unseren Grünen los?
Liebe Frau Bundesministerin Gewessler,
ich bin den Grünen seit ihrer Gründung verbunden und habe mit Interesse und Sympathie auch die Vorgeschichte rund um Robert Jungk in Salzburg miterlebt. Seinem Sohn Peter Stephan Jungk wurde auf Grund meiner Anregung von Vizekanzler Werner Kogler das Ehrenkreuz für Wissenschaft und Kunst verliehen. Ich war dabei, als Doron Rabinovici im Künstlerhaus die Laudatio hielt. Das war sehr schön zu erleben, weil sich Peter Stephan Jungk über diese Würdigung sehr gefreut hat.
Was ich jedoch sonst in den letzten Wochen mit den Grünen erlebe, ist mehr als eigenartig, denn Sozialminister Johannes Rauch hat auf Grund eines Falter-Berichtes meinen Rücktritt als Vorsitzender des Vereins Österreichischer Auslandsdienst gefordert und ist seither nicht bereit, mit mir darüber zu sprechen. Er hat, ohne mir die Möglichkeit einer Erklärung zu bieten, sein Urteil über mich gesprochen.
Das ist in dieser Form ein Vorgang, für den es in der Zweiten Republik wahrscheinlich wenige vergleichbare Beispiele gibt, denn gleichzeitig erhalte ich von den Grünen immer wieder E-Mails mit der vertrauten Anrede "Lieber Andreas, wir sind gerade dabei Deinen Ruf zu vernichten, aber nichts ist geschehen."
Das ist alles eigenartig, sehr eigenartig und bedarf endlich einer gründlichen Aufklärung.
Mit besten Grüßen aus Innsbruck
Andreas Maislinger
Am 10. Mai 2023 berichtete der Falter.at: "Andreas Maislinger, Leiter des renommierten Vereins Auslandsdienst, soll seine jugendlichen Schützlinge bedrohen und psychisch erpressen. Das zuständige Sozialministerium kennt die Vorwürfe seit vergangenem Herbst."