Bert Ehgartner via facebook
11. Jänner 2024 - Viele verstehen nicht, worum es den Bauern bei den landesweiten Protestaktionen geht. Das Streichen des Diesel-Rabatts sei ja wohl kein Grund einen Aufstand zu starten. Der Hauptgrund vielleicht nicht, aber ein Anlass.
Die Bauern Deutschlands haben gemerkt, woher der Wind weht: Sie stemmen sich gegen eine internationale Entwicklung, in der Billionen-schweren Verwalter diverser Fonds, Risikokapital-Anleger und Milliardäre in Komplizenschaft mit dem Europäischen und US-amerikanischen Finanzsektor riesige Anteile der landwirtschaftlichen Fläche erwerben, um daraus Profit zu schlagen.
Noch immer gehen zwei Drittel des EU-Budgets in den Agrarsektor. Und dort, wo es staatliche Förderungen gibt, wachsen die Begehrlichkeiten der Konzerne und 'Investoren'. So wie sich die Regierungen der westlichen Staaten - mit ihrem Konglomerat aus Industrie-Lobbyisten und Polit-Hazardeuren - heute darstellen, dienen ihre ökonomischen Lenkungsmaßnahmen vor allem dazu, das von den Bürgern erwirtschaftete Vermögen inklusive der Steuern zum Großkapital umzuleiten. Der Agrarsektor übt auf diese Elite-Klasse globalen Parasitentums deshalb eine enorme Anziehungskraft aus.
Wie es Staaten ergeht, die sich dem westlichen Finanzsystem als Vasallen andienen, zeigt sich drastisch am Beispiel der ukrainischen Landwirtschaft. Die Ukraine gilt als Kornkammer Europas und besitzt 33 Millionen Hektar landwirtschaftlich genutzter Fläche. Etwa ein Drittel davon sind "Schwarzerde"-Äcker. Sie gelten als die fruchtbarsten Böden der Welt.
Seit der von den USA massiv unterstützten "Maidan-Revolution" im Jahr 2014 hat die Ukraine eine pro-westliche Regierung. Eines der wichtigsten Vorhaben von Präsident Wolodymyr Selenskyj war eine Landreform, die er 2021 - gegen den Widerstand des Großteils der heimischen Bauernschaft - durchzog.
Profitiert haben davon ukrainische Oligarchen und deren westliche Finanz-Partner. Heute gehören mehr als 9 Millionen Hektar - das sind rund 28% der ukrainischen Ackerfläche - solchen Investoren. Die Tendenz ist stark steigend - unter anderem auch deshalb, weil viele Landwirte derzeit an der Front fallen und die Familien keinen Ausweg sehen, als den Verkauf.
Bei den größten Landbesitzern handelt es sich um ausländische Interessengruppen - hauptsächlich aus Europa und Nordamerika, darunter ein in den USA ansässiger Private-Equity-Fonds und der Staatsfonds von Saudi Arabien. Mit einer Ausnahme sind die zehn größten Landbesitzer alle im Ausland registriert, hauptsächlich in Steueroasen wie Zypern oder Luxemburg. Mehrere dieser Unternehmen sind an die Börse gegangen, wobei westliche Banken und Investmentfonds wie Vanguard & Co. nun einen erheblichen Anteil ihrer Aktien kontrollieren.
Allein die 6 größten Landbesitzer der Ukraine haben von Europäischer Investment Bank und Weltbank rund 1,7 Milliarden US-Dollar erhalten. Die restlichen 8 Millionen ukrainischen Landwirte stürzen währenddessen zunehmend in die Armut ab. Auch deshalb, weil sie mit den Preisen der bestens geförderten und maschinell hoch gerüsteten Konkurrenz in keiner Weise mithalten können.
Auch in Deutschland übernehmen immer mehr Investoren frei werdende Agrarflächen, die genau null mit traditioneller Landwirtschaft zu tun haben. Die verbliebenen privaten Landwirte zu zermürben und zum Verkauf zu bewegen, ist das inoffizielle Ziel der EU-Agrarwirtschaft. Und darum sind die Bauern auf der Straße.
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Update 15.01.2024. Franz Branntwein™ @FranzBranntwe10 vermittelt via twitter ein Stimmungsbild aus Berlin: "Ich bin nicht 500 Kilometer gefahren, um jetzt mit hängenden Ohren von dem Gequatsche nach Hause zu fahren."