Ein umfangreiches Dossier zur Causa Benko/Leiner/Kurz liefert kontrast.at: So funktionierte das Geschäftsmodell von Rene Benko... Zusammengefasst: Benko unterstützt Kurz. Kurz unterstützt Benko. Freundschaft? Nein, Freunderlwirtschaft, von der leider auch SPÖ-Kreise massiv infiziert sind.
Die Lawine beginnt im Hochsommer zu rollen: "Wenige Tage nach dem Verkauf des Kika/Leiner-Geschäfts durch die Signa Retail Gruppe des Tiroler Investors Rene Benko an den Handelsmanager Hermann Wieser ist nun eine Insolvenz geplant", berichtet die WienerZeitung.at (7.6.23). 2.000 von 4.000 MitarbeiterInnen verlieren ihren Job. Aber Signa gewinnt! Günstig eingekauft, volle Länge Corona-Hilfen kassiert, dann gut verkauft und das operative Geschäft von anderen abwickeln lassen. Und weiter im Portfolio: eine Luxusimmobile auf der MaHü - was Hedy Lamarr dazu wohl sagen würde?
13.7.23: Die prominenten "Beiräte" (eine Funktion, die es im Aktionrecht gar nicht gibt) von Rene Benko, unter ihnen die Strippenzieher Alfred Gusenbauer (immer noch SPÖ?) und Riess-Hahn (als Riess-Passer Vizekanzlierin der Republik) bleiben auf Tauchstation, wie derStandad.at berichtet.
8.8.23 Handelsblatt.com berichtet über Abwertungen der Benko-Immobilien-Gesellschaften, ihre Konstruktion und stille Reserven.
24.10.23 Die KRONE.at berichtet über die Insolvenz von Benkos Sportfirma SSU Signa Sport United, die seit zwei Jahren an der New Yorker Börse notiert.
27.10.23 "Muttergesellschaft von Benkos Sporthandel ist insolvent. Signa Sports United ist die Muttergesellschaft dutzender Onlinehändler für Sportartikel. Das Amtsgericht Bielefeld bewilligte nun den Insolvenzantrag", berichtet DerStandard.at (27.10.23)
3.11.23 Betroffen von den Kamalitäten ist auch ein Brestige-Objekt in Deutschland: der Elbtower in Hamburg, wie tageschschau.de (3.11.23) berichtet.
3.11.23 "Es ist gut für Österreich, wenn René Benko scheitert", kommentiert Eric Frey in DerStandard.at (3.11.23): "Der prominente Immobilienunternehmer hat von reichen Partnern und billigen Krediten profitiert – aber der Wirtschaft nicht viel gebracht." Dieser Kommentar birgt manch zweifelhafte Implikationen: Was versteht der Autor unter "gut"? Inwiefern kann das Scheitern eines Unternehmers für eine ganzes Land "gut" sein - wenn nicht für "ganz" Österreich, für welche Teile genau? Und was sollte der "ideale" Unternehmer tun, um "der Wirtschaft" etwas zu bringen? Frey erläutert: "Anders als bei erfolgreichen Industriellen, deren Werk die Grundlage für den Wohlstand eines Landes bildet, hat Österreich von ihm wenig profitiert: Er hat mehr genommen als gegeben, mit Schaum und Schein gearbeitet – und steht daher auch symbolhaft für die Ära seines Freundes Sebastian Kurz."
8.11.23 Über die Phase der Ungewissheit berichtet ORF.at (7.11.23)
9. 11. 23 NEWS.at Serie über: "Der organisierte Gesetzesbruch. Ein internes Dokument belegt, wie in René Benkos Signa-Gruppe gezielt, systematisch und jahrelang gegen gesetzliche Pflichten zur Veröffentlichung von Bilanzen verstoßen wurde."
10.11.23 Die deutsche FAZ.net titelt: "Danke für den Versuch. René Benko glaubte an die Zukunft der Innenstadt. Mit dem unaufhaltsamen Abstieg des gerissenen Geschäftsmanns droht eine Tragödie für uns alle."
10.11.2023 - "Der Tiroler Immobilieninvestor ist geschäftlich gescheitert. Erstaunlich ist, wie viele hochkarätige Geldgeber in den deutschsprachigen Ländern auf ihn hereingefallen sind. Denn Benko ist ein Unternehmertyp, wie er in der Wirtschaft immer wieder auftaucht – man hätte gewarnt sein können", schreibt die NZZ (4.11.23). Gar nicht erstaunlich ist, wie viele "kritische Journalisten" im Nachhinein gscheiter sind als Dutzende Investoren. thurnhofer.cc hat bereits im Juni 2010 geschrieben, "Warum Rene Benko in Wien scheitern wird".
24.11.2023: Sebastian J Reinhart @Reinhart_Seb twittert am 24.11.23: "Eine @news exklusiv vorliegende Dokumentation zeigt erstmals, dass Alfred Gusenbauer rund um die Galeria-Karstadt-Kaufhof-Pleiten Millionenhonorare an die Signa von Rene Benko gestellt hat. Mehr im neuen Heft (Heute epaper, morgen print). Eine Langzeitrecherche mit @FLECKL."
5.12.2023 (Quelle: NEWS.at) - "Ex-Kanzler Kurz hat der Signa-Gruppe allein im Jahr 2023 ein Millionenhonorar in Rechnung gestellt. Mehr noch: Zählt man die Honorarnoten von Alfred Gusenbauer und Sebastian Kurz, die über deren jeweilige Projektbzw. Managementgesellschaften gestellt wurden, zusammen, kommt man für zwei Ex-Kanzler auf Honorare in der jüngeren Vergangenheit von in Summe rund zehn Millionen Euro."