Häring Norbert: Endspiel des Kapitalismus - Umverteilung nach oben

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Aktuelle Nachrichten über die laufende Umverteilung von unten nach oben, von den Steuerzahlern, die prinzipiell nicht gefragt werden, zu den Multis und Moneymakern, die nur noch die Hand aufhalten müssen.

25. August 2023 - Die Public Pay Studie 2023 der Zeppelin Universität Friedrichshafen zeigt auf, wie viel Top-Manager in öffentlichen Unternehmen in Deutschland verdienen. Der Untersuchung zufolge beträgt die durchschnittliche Gesamtdirektvergütung pro Kopf branchenübergreifend 174.000 Euro. Die durchschnittliche variable Vergütung pro Kopf (Boni) beträgt 27.000 Euro. Zyniker werden wohl darauf hinweisen, dass es sich im im Vergleich mit Topmanagern in der Autobranche um Hungerlöhne handelt. Studie Download als pdf.

25. Juli 2023 - Dass sogar die gesetzlichen Vertreter der Arbeiter und Angestellten, die österreichische Arbeiterkammer, sich (freiwillig und/oder aus Dummheit) in die Abhängigkeit des Finanzsektors begibt, ist symptomatisch für unsere Zeit: "5,3 Millionen Euro – diese gewaltige Summe verspekulierten Österreichs rote Arbeiterkammer-Funktionäre in nur einem Jahr auf dem Finanzmarkt", berichtet exxpress.at Dabei geht es immerhin um Pflichtbeiträge aller Arbeitnehmer dieses Landes, welche die AK laut Gesetz zur Verteidigung und zum Schutz der Interessen ihrer Mitglieder verwenden muss. Update 26. Juli 2023 - Angeblich hat die AK für den AK-internen Wahlkampf 2023 37 Millionen Euro auf der hohen Kante, berichtet exxpress.at

24. Juli 2023 - Bloomberg.com berichtet: "Berlin will Chiphersteller mit €20 Mrd. subventionieren + Etwa drei Viertel gehen an US-Konzern Intel und Taiwans TSMC + Mittel kommen aus Schattenhaushalt bei gleichzeitigem Sparkurs ... Die Mittel kommen aus dem Klima- und Transformationsfonds (KTF), einem Schattenhaushalt, der ursprünglich für Investitionen in die Dekarbonisierung der Wirtschaft eingerichtet wurde. Die Verteilung der insgesamt rund 180 Milliarden Euro wird derzeit innerhalb der Ampelkoalition verhandelt und soll in den kommenden Wochen veröffentlicht werden.-" Während Wirtschaftsminister Habeck die Multis anfüttert legt Finanzminister Lindner seinen Sparkurs vor (Details: sfr.ch). Das ist kein Widerspruch, sondern die Logik des Systems: Gespart wird selbstverständlich bei den Sozialleistungen, also unten, während nach oben Geld ohne Ende fließt. Immerhin stellen manche Medien noch kritische Fragen, so elektroniknet.de: "Sind Milliardenschwere Subventionen für Halbleiter-Giganten der richtige Weg zur Zukunftssicherung des Standortes Europa, oder gäbe es andere Möglichkeiten?" Update 8.8.23 - Welt.de berichtet: "Der Hersteller TSMC aus Taiwan investiert zehn Milliarden Euro in eine neue Fabrik in Dresden – gemeinsam mit Partnern aus Deutschland."

21. Juli 2023 - manager-magazin.de: "Autoindustrie fordert Hilfe aus Berlin. Mehreren Herstellern gehen die Aufträge für Elektroautos aus. Nun werden die Rufe lauter, die Bundesregierung solle ihre immer zurückhaltendere Föderpolitik für E-Fahrzeuge überdenken. ... Die Rufe werden lauter, wonach die Bundesregierung ihre Förderpolitik verändern müsse, wenn sie ihr Ziel von 15 Millionen Elektroautos auf Deutschlands Straßen im Jahr 2030 nicht verfehlen wolle. 'Berlin ist ganz klar gefordert', sagte ein hochrangiger Volkswagen-Manager jüngst im Gespräch mit manager magazin."

10. März 2023 - n-tv.de untersucht "Milliarden für den Auto-Kauf. Was die Subvention von E-Autos bisher gebracht hat. Seit 2016 bezuschusst der Bund den Kauf von Autos mit Elektro- oder Hybridantrieb. Mehr als acht Milliarden Euro sind seither geflossen. Eine Million E-Autos wurden mit dem Geld gekauft. Doch der Fahrzeugbestand in Deutschland ändert sich nur schleppend."

20. Juli 2023 - spiegel.de: "Wirtschaftsminister Habeck will eine bis zu 30 Milliarden Euro teure Subvention für energieintensive Industriefirmen schaffen. Hochrangige Regierungsberater halten den Vorstoß für verfehlt."