26. Oktober 2022 - Skandale ohne Ende!
Mittwoch, 19.10.22: "Das große Geständnis - Thomas Schmid packt aus".
Donnerstag, 20.10.22. "Kurz spricht von Lüge - Gegenoffensive des Ex-Kanzlers"
Freitag, 21.10.22: "Van der Bellen: Das darf doch alles nicht wahr sein!"
Dieser Bundespräsident hat den Bubikanzler Kurz ohne geringste Bedenken zwei Mail inthronisiert,
und sechs Jahre lang bei jeder Sauerei weggeschaut. Nun will uns VdB weismachen, dass er "jede Form von Freunderlwirtschaft und Korruption zutiefst ablehne". Ausgerechnet der Präsident,
der mit Lug und Trug ins Amt gekommen ist, dieser Präsident ohne jegliche moralische Autorität,
will nun für die "Generalsanierung des Vertrauens" sorgen.
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SIEHE AUCH: Zur Lage der Nation 2024
26. Oktober 2022 - Soweit zur Lage der Nation im TikTok-Format. Dass der Skandal von Kurz und Co ein Jahr nach dem Rücktritt des Bubikanzlers noch einmal große Schlagzeilen macht, liegt an der Lebensbeichte, die Kurz-Intimus Thomas Schmid vor der Wirtschafts- und Korruptionsstaatsanwaltschaft (WKStA) abgelegt hat - in der Hoffnung auf Absolution als Kronzeuge. Das ist der Anlass für täglich neue Schlagzeilen (oben zitiert aus der Raiffeisen- und damit ÖVP-nahen Tageszeitung "Kurier".) Die Ursache für diese Berichte liegt allerdings darin, dass die Massenmedien Skandale grundsätzlich "personalisieren".
Das bedeutet:
1. Konkrete Personen, "Promis", die man jahrelang hofiert hat, werden nun als Bösewichte entlarvt. (Manche halten das für investigativen Journalismus.)
2. Abstrakte Strukturen, die wahren Ursachen, die solche Skandale möglich machen, werden weiterhin unter den Teppich gekehrt. (Unterdrückung von Informationen ist im Prinzip schon Desinformation.)
3. Die "höchste moralisch Autorität im Lande", der Bundespräsident, tritt auf und hält eine Ansprache zur "Generalsanierung des Vertrauens." Substanziell nichts anderes als ein moralinsaure Sonntagspredigt, die den Skandal auf Einzelfälle reduziert, auf fehlbare Personen. Der Struktur- und Systemdebatte weicht der Bundespräsidenten aus. Die Vermutung liegt nahe, dass er diese Debatte im Interesse der Parteien, die ihm zur Wiederwahl verholfen haben, unterdrückt. (VdB ist Teil des Systems, von dem er sich nun als Saubermann distanziert.)