Auf dem Weg nach Russland – und zurück
30. Oktober 2024 - Tom J. Wellbrock war für ein halbes Jahr in Russland (Moskau). Er hat dort für Russia Today gearbeitet und war im Alltag stark mit dem russischen System konfrontiert. Gewissermaßen war Wellbrock auf der Suche nach mehr Freiheit. Was er vorfand, gestaltete sich jedoch gegenteilig. Im Stichpunkt-Magazin.com berichtet er über seinen Entschluss und die Beweggründe, Russland wieder zu verlassen. „Bis meine Frau nachkommen konnte, vergingen fünf Wochen, und so lernte ich zum ersten Mal die russische Bürokratie kennen. Ich werde sie immer in meinem Herzen tragen, und zwar als Mühlstein, den man nicht wieder loswird, wenn man in Russland lebt“, so der Journalist und Podcaster, der nter anderem für den „wohlstandsneurotiker“, dem Podcast der „neulandrebellen“ Interviews führt.
21. April 2024 - „Die Parlamentskammer verabschiedete am Samstagnachmittag (Ortszeit) einen entsprechenden Gesetzesentwurf, der rund 61 Milliarden US-Dollar (57,26 Mrd. Euro) für Kiew enthält. … Der Entwurf wurde in der großen Parlamentskammer mit einer überparteilichen Mehrheit von 311 zu 112 Stimmen angenommen. Im Plenum gab es nach der Abstimmung Applaus. Etliche Abgeordnete schwenkten Ukraine-Flaggen und riefen ‚Ukraine, Ukraine‘. Zahlreiche Republikaner votierten gegen die Hilfen, konnten aber die Annahme nicht verhindern. Die Republikaner haben in der Kammer eine hauchdünne Mehrheit“, berichtet ORF.at (21.4.24) Interessant die Inszenierung: neben dem Rednerpult wurde ein Poster postiert, das offenbar die „Mächte des Bösen“ zeigen soll. Neben Putin auch Lukaschenko, Xi und Ebrahim Raisi (Präsident des Iran). Nachsatz ORF.at: „Das Repräsentantenhaus votierte am Samstag nicht nur für die Unterstützung für Kiew, sondern auch für die Unterstützung Israels durch Hilfen im Umfang von 26 Milliarden US-Dollar.“ Damit nicht genug, die Spirale dreht sich weiter: „ Zugleich steigt der Druck auf Europa – besonders Deutschland dürfte nun unter Zugzwang kommen, lang von Kiew geforderte Waffensysteme endlich zu liefern“, so ORF.at in einem weiteren Bericht. Das sind mehr als Indizien, sondern schon offensichtliche Antworten auf die niemals offen gestellte Frage: hat der 3. Weltkrieg schon begonnen?
A YEAR OF LYING ABOUT NORD STREAM
26.9.2023 - Seymour Hersh - The Biden administration has acknowledged neither its responsibility for the pipeline bombing nor the purpose of the sabotage.
1. September 2023 - Manfred Breitenberger hat das Buch von Alexander Solschenizyn, "Russland im Absturz" (auf Deutsch erschienen im Böhlau Verlag, Wien 1999) gelesen und ausführlich auf fischundfleisch besprochen.
8. März 2023 - Die Weltwoche 8/23 fragt John J. Mearsheimer, Professor für internationale Beziehungen an der UNI Chicago, über die Zerstörung der Nord Stream: "Wenn es wirklich die USA waren, welche Folgen hätte das für die Welt?
Mearsheimer: Es würde Amerikas Ruf nicht schaden, weil ohnehin kaum mehr jemand den Amerikanern vertraut. Die interessante Frage ist, wie die Europäer reagieren würden. Ich glaube, die Amerikaner haben das Gefühl, die Europäier würden nicht protestieren. Die Haltung ist: Wir können die Europäer herumschubsen, sie schlagen nicht zurück.
Weltwoche: Merkel sagte, der Westen habe die Minsker Abkommen nie ernst gemeint.
Mearsheimer: Ich war von dieser Aussage schockiert. Putin will den Bürgerkrieg zwischen Russen und Ukrainern im Donbass beenden. Die Vereinbarungen von Minsk sollten genau das bewirken. Putin arbeitete dafür mit den Deutschen, den Franzosen und den Ukrainern zusammen. Und er war aufrichtig. Jetzt sagt Merkel, die Ukraine und der Westen hätten nur Zeit gewinnen wollen, um die ukrainische Armee für den Krieg im Donbass aufzurüsten. Der französische Präsident Macron sagt dasselbe, ebenso die ukrainischen Präsidenten Poroschenko und Selenskyj. Alle räumen sie ein, dass sie unaufrichtig waren. Es scheint, dass Putin der Einzige war, der sich wirklich für eine Beilegung des Konflikts im Donbass einsetzte. [...] Wir sind unfähig, offen über die Ursachen, das Verhalten und die Folgen dieses Krieges zu diskutieren. Es ist bemerkenswert, wie sehr die Mainstream-Medien im Westen zum Propaganda-Arm der westlichen und ukranischen Regierunen geworden sind.
Weltwoche: Was motiviert Sie, Ihre Argumente gegen all die Widerstände vorzutragen?
Mearsheimer: Ich finde, wenn man Professor an einer Universität ist, also eine geschützte Position innehat, ist man verpflichtet, der Macht die Wahrheit zu sagen."
3. März 2023 - Bert Ehgartner berichtet auf facebook: "Kürzlich sah ich einen Bericht auf ZDF, in dem es um nach Russland verschleppte ukrainische Kinder ging. Im Beitrag wurden auch die SOS Kinderdörfer als Mittäter belastet. Der Beitrag erschien mir extrem seltsam und sehr konstruiert. Einer der betroffenen Väter sagte - wenn ich mich recht erinnere - sogar, ja, er glaube, dass sein Sohn noch entführt sei. Er müsse erst die Mutter fragen. Ein anderer befragter Zeuge sprach mit einem der entführten Kinder - das sich zufällig während der Fernseh-Aufnahmen meldete. Es war ein Video-Telefonat und man sah das "Kind", das eindeutig ein Erwachsener war. Dann riss die Video-Verbindung ab und der Kommentator sah das als Beweis für die Verschleppung.
Das Ö1 Mittagsjournal nahm den ZDF Beitrag als Anlass um ebenfalls über die tausenden entführten Kinder zu berichten. Ein Kinderdorf Mitarbeiter war empört über die Anschuldigungen und sagte, es sei ja wohl ihre Aufgabe sich um Kinder zu kümmern, keinesfalls seien sie in Entführungen verwickelt. Der in Russland lebende deutsche Journalist Thomas Röper hat sich in einem lesenswerten Artikel des Themas angenommen. Es offenbart sich wieder mal ein Farce. Wie dumm dürfen ZDF bzw. ORF Journalisten eigentlich sein? - Und wie einseitig darf man berichten, ohne dass es selbst weh tut?"
1. März 2023 - SN-Bericht (print am 2.3.23): "Tausende Kinder wurden aus der Ukraine verschleppt. Sie wiederzufinden wird schwer, sagen Experten. ... Die Zahl der nachweislich dokumentierten und der vermuteten Fälle geht weit auseinander, wie Andriy Chernousv von Voices of Children und Experte vom Institut für Sozialforschung in Charkiw erläuterte: 16.206 Kinder wurden nachweislich von der Ukraine nach Russland verschleppt, die Dunkelziffer liegt bei 700.000". Zwei Fragen, die ein gewönlicher Journalist 2023 nicht stellt:
- Welche wissenschaftlichen Methoden wenden "Forscher" an, wenn sie eine "Dunkelziffer" aus dem Ärmel schütteln?
- Woher stammt die Info, dass Kinder "verschleppt" wurden? Hat ein einziger Journalist, der die Gschicht von de Kindervazahrer unkritisch übernommen hat, recherchiert, ob diese unter Umständen vielleicht "in Sicherheit gebracht" wurden?
26. Februar 2023 - Thomas Röper / antis-spiegel geht der Frage nach: Hat Russland 6.000 ukrainische Kinder verschleppt?
24. Jänner 2023 - NZZ schreibt: Scholz und die Panzer: Der Kanzler muss sich jetzt entscheiden
Insbesondere in Deutschland wird noch darüber diskutiert, ob man Kampfpanzer in die Ukraine schicken soll. London hat sich bereits entschieden: Vierzehn Kampfpanzer vom Typ Challenger 2 sollen demnächst im Kriegsgebiet eintreffen. Schon früher hatten Polen und Tschechien der Ukraine Kampfpanzer sowjetischer Bauart aus ihren Beständen geliefert. Die USA und Deutschland wollen hingegen nach wie vor nur Schützenpanzer liefern. Zur Übersicht über die Panzer, die der Westen der Ukraine geliefert und versprochen hat
23. Jänner 2023 - Nach den rostigen Gepard-Panzern soll Deutschland (nach Ansicht deutscher Hardliner und der Nato) nun Leopard Kampfpanzer in die Ukraine liefern. Der Blogger Invalidenturm berichtet: "Einen bemerkenswerten mdr-Kommentar von Rommy Arndt zur Lieferung von Kampfpanzern. Inhaltlich teile ich diese Meinung weitgehend. Der MDR beginnt inzwischen sich zu distanzieren: ... Die Aussage "journalistischen Qualitätskriterien bzgl. der Äußerungen zu der Vorsitzenden des Verteidigungsausschusses, Frau Strack-Zimmermann, nicht ausreichend berücksichtigt", verstehe ich nicht. Es wurde lediglich die Lobbyarbeit von Frau Strack-Zimmermann erwähnt. Das ist aus meiner Sicht eher ein journalistisches Qualitätskriterium, als das Gegenteil. Das Verbrechen von Frau Arndt:"Die FTP Politikerin Strack-Zimmermann die in ihrer Freizeit viel Kontakt zur Rüstungsindustrie pflegt ist dafür ein gutes Beispiel. Die meist in grau gekleidete Frau spricht im Interview schon mal von Bundeswehrsoldaten die so wörtlich in die Schlacht, in den Krieg ziehen würden." Natürlich bekommt Rommy Arndt nun Probleme, denn ihr wohltuender Kommentar rührt an die in Deutschland aktuell festgelegte Grenze der Meinungsfreiheit. Es ist momentan unzulässig, die Lieferung von schweren Waffen an die Ukraine öffentlich zu hinterfragen.
22. Dezember 2022: "Der ukrainische Präsident ist am Mittwochabend begeistert im amerikanischen Kongress empfangen worden. In seiner Rede zog er geschickt historische Vergleiche zwischen dem ukrainischen Unabhängigkeitskrieg von heute und dem amerikanischen Freiheitskampf gegen die britische Krone oder gegen den Faschismus im Zweiten Weltkrieg. Und er warnte: Ohne verstärkte Waffenlieferungen könne der ukrainische Unabhängigkeitskampf verlorengehen", so die Schweizer NZZ über den "Helden-Empfang für den ukrainischen Präsidenten Selenski in Washington" und der Schlagzeile "Amerika rettet Ukraine - und damit auch Europa".
7. Dezember 2022: Ungarn blockiert EU-Milliarden für Kiew, berichet zdf.de
2. Dezember 2022: Deutschland liefert weitere Gepard-Panzer berichtet tagesschau.de Davon haben die Ukrainer wenig, weil die Schweiz den Export von Munition ins Kriegsgebiet untersagt. Was wiederum egal ist, weil die ausrangierten Panzer sowieso schrottreif sind, wie tagesschau.de im April berichtet hat.
1. Dezember 2022: Die Deutsche Bundesregierung publiziert eine detaillierte Auflistunger der militärischen Unterstützungsleistungen für die Ukraine.
23. Oktober 2022 - "Friedenspreis für Russen-Hass" schreibt Heise.de über den "Friedenspreis" des deutschen Buchhandels, der an den ukrainischen Schriftsteller Serhij Zhadan verlienen wurde. Zhadan ist mit nicht gerade friedensstiftenden Verbalinjurien aufgefallen: "Brennt in der Hölle, ihr Schweine", wünscht er den Russen, die er auch als "Horde", "Verbrecher", "Tiere", "Unrat".
Die Zeit zitiert die Vorsitzende der Jury, Karin Schmidt-Friderichs: "Seit dem Kriegsbeginn am 24. Februar habe das Wort Frieden ein anderes Gewicht bekommen. 'Der Klang des Wortes hat sich verändert – es herrscht Krieg.' Die Welt tue sich mit Antworten darauf schwer. 'Wir Deutschen, weil wir zweimal die Schuld eines Krieges auf uns geladen haben. Weil wir wissen, dass wir nicht wissen, wie es ist, angegriffen zu werden und nicht selbst der Aggressor zu sein', sagte Schmidt-Friderichs." Nicht gerade eine denkwürdige, aber ein höchst bedenkliche Aussage.