20. März 2023 - Der Weltklimarat IPCC (Intergovernmental Panel on Climate Change, eine Institution, in der 195 Staaten vertreten sind) hat heute, Montag, seinen neuesten Bericht vorgelegt und die Medien überschlagen sich mit Katastrophen-Meldungen. Hier ein Überblick:
Wiener Zeitung - Letzte Chance in der Klimakrise ... Es ist allerhöchste Zeit, es muss sofort gehandelt werden. ... Die negativen Auswirkungen des menschengemachten Klimawandels werden mit jedem weiteren Schritt der Erderwärmung weiter eskalieren. ...
Maximal 1,5 Grad sind das Ziel des Pariser Abkommens. Um es zu erreichen, müsse das Energiesystem laut den Wissenschaftern auf 100 Prozent erneuerbare Energien umgestellt werden. Weltweit müsse in den Klimaschutz drei bis sechs Mal so viel investiert werden wie derzeit. ... Der Klimawandel habe bereits die Ernährungssicherheit verringert und die Wasserversorgung beeinträchtigt. Wirtschaftliche Schäden werden in Land- und Forstwirtschaft, Fischerei, Energie und Tourismus festgestellt. ... Der Weltklimarat nennt eine Art Notfallmaßnahme zur Senkung der Temperaturen, selbst wenn vorerst das 1,5-Grad-Ziel überschritten wird. Nötig wäre ein negativer globaler Netto-CO2-Ausstoß, der nicht nur erreicht, sondern auch aufrechterhalten werden müsste. Der Begriff 'Carbon Capture' bezeichnet Methoden, um aus der Luft mehr CO2 zu entnehmen als auszustoßen. 'Man könnte CO2 aus der Luft absaugen und in den Erdboden pumpen. Das ist allerdings aus meiner Sicht nur eine allerletzte Maßnahme, zumal sie einen großen technischen, finanziellen und vor allem regulatorischen Aufwand darstellen würde', erklärt der Wiener Klimaforscher Daniel Huppmann."
kleinezeitung.at - UN-Klimabericht: Welt steuert auf rapide wachsende Gefahren zu. Ohne weitere Anstrengungen heizt sich die Welt bis Ende des Jahrhunderts um mehr als drei Grad auf, heißt es im neuen Synthesebericht des Weltklimarats IPCC. Die Folgen wären weitreichend und würden keinen Teil der Welt verschonen.
ORF.at - Der UNO-Weltklimarat (IPCC) hat in seinem umfangreichen Synthesebericht am Montag eine drastische Prognose abgegeben: Bereits jetzt sind die Auswirkungen der menschengemachten Klimakrise stark zu spüren – mit jedem weiteren Schritt der globalen Erwärmung werden sie weiter eskalieren. Ohne drastische Schritte werde es kaum noch möglich sein, die 1,5-Grad-Grenze einzuhalten.
ARD tagesschau.de - "Die Klima-Zeitbombe tickt" - Deutlich wie nie zuvor hat der Weltklimarat vor dem Klimawandel gewarnt und drastische Maßnahmen gefordert, um den CO2-Ausstoß zu verringern. Denn die 1,5-Grad-Grenze werde schon im nächsten Jahrzehnt überschritten. Der Klimawandel schreitet schneller voran und seine Folgen sind verheerender als zunächst gedacht. Zu dieser Einschätzung kommt der Weltklimarat (IPCC) in seinem im schweizerischen Interlaken vorgestellten Abschlussbericht."
scinexx.de - IPCC: "Zeitfenster schließt sich rapide" - Wenn sich nichts ändert, wird die Welt noch in diesem, spätestens aber im nächsten Jahrzehnt die Schwelle von 1,5 Grad Erwärmung überschreiten. Denn schon jetzt sind 1,1 Grad erreicht und das Zeitfenster für effektives Handeln gegen den Klimawandel schließt sich rapide. „Die in diesem Jahrzehnt getroffenen Entscheidungen werden sich für tausende Jahre auswirken“, warnt der Weltklimarat IPCC in seinem gestern veröffentlichen Synthesebericht. Um schwere Klimafolgen zu verhindern, müssten die Investitionen in den Klimaschutz um das Drei- bis Sechsfache erhöht werden.
geo.de - Weltklimarat legt Abschlussbericht zur Klimakatastrophe vor. Das Dokument ist die Mutter der Verhandlungsgrundlagen: Auf dieser Basis sollen die Länder der Welt möglichst schnell stärkere Maßnahmen zum Klimaschutz vereinbaren - und vor allem umsetzen. … Die Kernaussagen sind bereits klar: der Klimawandel schreitet rascher voran als erwartet und die bisherigen Klimaschutzmaßnahmen reichen bei Weitem nicht aus, um die Erwärmung auf 1,5 oder zumindest auf weniger als 2 Grad über dem vorindustriellen Niveau zu begrenzen. (Dazu ein Foto mit dem Kommentar: "Überschwemmungen im kalifornischen Watsonville. Die Klimawissenschaft warnt seit Jahren: Es ist 5 vor 12.")
merkur.de - In seinem neuen Bericht hat der Weltklimarat vor den Gefahren und Risiken gewarnt, die der Welt ohne mehr Klimaschutz drohen.
Bei all den gleichgeschalteten Katastrophen-Meldungen darf auch ein "Faktencheck" nicht fehlen. Diesmal von profil.at (in Kooperation mit Correctiv). wobei Kritiker der gängigen Prognosen und Behauptungen pauschal als "Kllimaleugner" diffamiert werden und deren Theorien natürlich nur "rechtsextrem" sein können. Dem entsprechend der Titel: "Mit welchen kruden Theorien Rechtsextreme den Klimawandel leugnen. Der oberösterreichische Online-Sender „AUF1“ ist die erste Anlaufstelle für Corona-Leugner, Putin-Fans und Wissenschafts-Verweigerer. Aktuelles Lieblingsthema der Rechtsextremen: der 'Klimaschwindel'."
20. April 2023 - "2,2 Grad wärmer: Europa erwärmt sich doppelt so schnell wie andere Kontinente. Laut Daten der Copernicus-Umweltsatelliten hat sich Europa in den vergangenen fünf Jahren doppelt so schnell aufgeheizt wie die anderen Kontinente. Hitze und Trockenheit zeigen erste Rückkopplungen", berichtet mdr.de. Abgesehen vom Panikvokabular ist es unwissenschaftlich, ein willkürliches Zeitfenster für die Beurteilung der Erwärmung zu wählen. Das Phänomen Klima kann man nur über einen Zeitraum von mindestens 30 Jahren seriös beurteilen. Unseriös sind nicht nur Journalisten, die solche Berichte fabrizieren, sondern auch die Wissenschafter, die solche Daten liefert und in keinen Bezugsrahmen stellen.