WKO - die Zuschussbehörde

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Update: WKO.TV am 17.6.2024 - Staat muss wie Unternehmen geführt werden – nicht wie Sozialeinrichtung. Wirtschaftsparlament macht Druck gegen Vollkasko-Mentalität. Eigenverantwortung und Leistungsbereitschaft als Grundvoraussetzung für den Wohlstandserhalt: dieses Bewusstsein will das steirische Wirtschaftsparlament nicht nur zurück in die Gesellschaft, sondern auch zurück in die Politik bringen – und fordert unter anderem eine in der Verfassung verankerte Schuldenbremse bei den Staatsausgaben.“

ethos.at kommentiert: Wenn „die Wirtschaft“ so geführt werden würde, wie das die Vertreter der Wiener Schule in ihren idealtypischen Annahmen propagiert haben, dann könnte man dieser Forderung zustimmen. Doch die Realität des Managements, insbesondere großer Konzerne (nicht zu verwechseln mit der Führung von Unternehmen durch Unternehmer), ist nicht dazu angetan, einer idealen Staatsführung als Vorbild zu dienen. Auch nicht das Werbefilmchen der WKO! Denn die WKO selbst ist zur Zuschuss-Behörde degenieriert.]

16. Jänner 2023 - Die Wirtschaftskammer, offizielle Vertretung aller Unternehmer Österreichs, wird mehr und mehr zum Amt für Zuschüsse aller Art. Obwohl die WKO laut Verfassung unabhängig ist, hat sie sich selbst in Corona-Zeiten zum Erfüllungsgehilfen der Regierung gemacht. Nun hält die WK Steiermark (und sicher auch andere Landesorganisationen) Webinare ab, um den Unternehmern zu erklären, wie man am schnellsten zum Energiekostenzuschuss kommt. Wirtschaftspolitik im Interesse der Unternehmen schaut anders aus! Unternehmer wollen keine Hilflosenzuschüsse, sondern eine Wirtschaftspolitik, die ihre Unabhängigkeit stärkt. Die WKO ist weit davon entfernt.

WK Energiekostenzuschuss

ethos.at fordert seit langem Einsparungsmaßnahmen in der WKO, doch die WK beharrt auf Geld- und Rohstoffverschwendung und sendet Woche für Woche an alle Mitglieder eine völlig überflüssige Mitgliederzeitung.

ethos.at fordert seit langem Transparenz der WKO bei Auftragsausschreibungen und -vergaben. Die WKO als Wirtschaftsunternehmen bietet den eigenen Mitgliedern (die nicht beim Wirtschaftsbund sind) Konkurrenz in vielen Bereichen, die WKO geht nachlässig mit Ausschreibungen um oder "vergisst" überhaupt darauf. Der Chefredakteur von ethos.at ist als Unternehmer seit 35 Jahren Mitglied der WKO.

Update 9. August 2023: WKO teilt via Newsletter mit: "Ab heute können Sie den Energiekostenzuschlag online beantragen. Erforderlich sind eine Handysignatur und ein Zugang zum Unternehmensserviceportal. Voraussetzung dafür ist der absolvierte Selbstcheck auf der Plattform www.energiekostenpauschale.at. Die Berechnung der Pauschalförderung erfolgt automatisch und beträgt zwischen 110 Euro und 2.475 Euro. Anspruchsberechtigt sind Klein- und Kleinstunternehmen, deren Jahresumsatz zwischen 10.000 Euro und 400.000 Euro liegt. Die Einreichfrist endet am 30. November 2023.

Wirtschaftskammer fordert rasche Vorbereitungen für das Energiekostenpauschale 2023 - Wichtig aus Sicht der Wirtschaftskammer ist, dass nach dem jetzigen grünen Licht für das Energiekostenpauschale für 2022 nun rasch die Vorbereitungen für das Energiekostenpauschale für 2023 starten. Und nach wie vor offen ist die Beantragungsmöglichkeit für den Energiekostenzuschuss II, der ebenfalls endlich auch auf Schiene gebracht werden muss."

ethos.at kommentiert: Einmal mehr beweist die WKÖ damit, dass sie nicht daran interessiert ist, an strukturellen Lösungen zu arbeiten, um Chancen-Gleichheit für Klein- und Kleinstunternehmen im Wettbewerb gegen die großen Organisationen (inklusive der WKÖ-eigenen Einrichtungen, die unternehmerisch tätig sind) herzustellen. Statt dessen arbeitet die WKÖ an der Fortsetzung der Verfilzung mit den Staatsstrukturen und an der eigenen Profilierung als Fördereinrichtung für Hilflosenzuschüsse.

Update 25. Oktober 2023 - "Das Zentrale Förderungsservice der Wirtschaftskammer Steiermark bietet am 9.11.23 die Möglichkeit, für Ihr ausgereiftes Projekt* nach Förderungen Ausschau zu halten. Vertreter der wesentlichsten Förderungsstellen auf Bundes- und Landesebene sowie Patentanwälte stehen Ihnen für Einzelberatungen (je Förderstelle 20 Minuten) zur Verfügung." Es wäre schön, wenn die WK wieder beginnen würde, die Interessen Ihrer Mitglieder durch unternehmerisches Denken zu fördern, z.B. dadurch, dass sie alle Fremdleistungen unter allen Mitgliedern der jeweiligen Branche ausschreibt. Das passiert bis heute nicht. Die WKO und ihre bürokratischen Landesorganisationen betätigen sich lieber als Zuschuss-Behörde!

Am 25. Mai 2021 hat HTH in einem offenen Brief erklärt, warum er der WKO keine Mitgliedsbeiträge (zu denen jedes Mitglied gesetzlich verpflichtet ist) zahlt. Mittlerweile versucht die WKO die Mitgliedsbeiträge von HTH via Gericht zu exekutieren. In diesem (und noch mehr bei T-Systems, das eine strittige Rechnung von läppischen 100 Euro exekutieren lässt) stellt sich die Frage, für welche zweifelhaften Zwecke und Interessen sich österreichische Gerichte eigentlich einspannen lassen. Sowohl bei WKO als auch bei T-Systems haben die Gerichte die Legitimität der Forderung nicht geprüft sondern exekutieren ungeprüft die Forderungen mächtiger Organisationen.