Bierling Stephan: Die Unvereinigten Staaten

Das politische System der USA und die Zukunft der Demokratie

Erschienen am 19.9.2024 im Verlag C.H. Beck

Verlagsinformation: "E pluribus unum", aus vielem eines: So lautet der Wappenspruch im Siegel der USA. Doch davon ist nicht mehr viel übrig. Die Vereinigten Staaten sind in einem Ausmaß zerstritten und verfeindet wie seit dem Bürgerkrieg nicht mehr. Die Hauptursache dafür ist die parteipolitische Polarisierung, die mittlerweile alle Akteure, Institutionen und Verfahren der amerikanischen Demokratie erfasst hat. Dieses Buch erklärt, wie das politische System der USA funktioniert und woran es liegt, dass es immer weniger funktioniert – mit dramatischen Auswirkungen nicht nur für die USA, sondern auch für die Zukunft der Demokratie und uns alle. Es könnte nicht aktueller sein.

Bierling UnVereinigte Staaten

Ältere Einführungswerke in das politische System der USA besitzen im Grunde nur noch historischen Wert – so dramatisch haben sich die Zustände in der Supermacht in den letzten drei Jahrzehnten verändert. Dass den Parteien eine geschlossene Programmatik fehlt, sie regional sehr unterschiedlich sind, das Mehrheitswahlrecht moderate Politiker bevorzugt, Präsident und Kongress oft über Parteigrenzen hinweg zusammenarbeiten, Bundesrichter überparteilich agieren, checks and balances Angriffe auf die Demokratie wirksam verhindern: All das ist längst überholt oder steht auf der Kippe.

Stephan Bierling, einer der besten deutschen Kenner der USA, stellt in diesem grundlegenden Werk Aufbau und Funktionsweise des politischen Systems dar, erklärt die Aufgaben der Institutionen und Besonderheiten wie das Impeachment, Gerrymandering oder Filibuster, aber zugleich geht er dabei stets der Frage nach, warum die Mechanik des Regierens sich so stark verändert hat und wie sich Demokratie heute in den USA real vollzieht. Sein Buch ist eine unerlässliche Lektüre für alle, die besser verstehen wollen, was eigentlich los ist mit den USA und woran es liegt – nicht erst seit Donald Trump.

Kurzkommentar ethos.at: Der Autor macht schon einleitend deutlich, dass er wenig Sympathie für Donald Trump aufbringt. Aber der Historiker überblickt auch die größeren Zusammenhänge: „er [Trump] traf auf eine Wählerschaft, die das zu einem erstaunlich hohen Anteil attraktiv fand, und auf eine politische Kultur, die sich über Jahrzehnte an Konfrontation, Diffamierung und Skandalisierung gewähnt hatte.“ FORTSETZUNG FOLGT.

Vorab die vielversprechende Inhaltsangabe

DEMOKRATIE IN AMERIKA

1. MÄSSIGUNG ALS KERNPRINZIP: DIE IDEEN DER VERFASSUNGSVÄTER

2. VON DER KONSENS- ZUR KULTURKAMPFNATION: DIE GESELLSCHAFT

3. BRANDBESCHLEUNIGER DER POLARISIERUNG:

DIE NICHT-STAATLICHEN AKTEURE

4. STAMMESKRIEGER STATT WAHLVEREINE: DIE PARTEIEN

5. SIEGEN UM JEDEN PREIS: DIE WAHLEN UND WAHLKÄMPFE

6. AUFSTIEG ZUR DOMINANTEN REGIERUNGSGEWALT: DER PRÄSIDENT

7. VOLLZUGSORGAN ODER TIEFER STAAT: DIE BÜROKRATIE

8. KONFRONTATIONS- STATT KOMPROMISSMASCHINE: DER KONGRESS

9. VOM SCHIEDSRICHTER ZUM MITSPIELER: DIE GERICHTE

10. DIE UNVEREINIGTEN STAATEN: DER FÖDERALISMUS

11. TODESKAMPF ODER NEUBELEBUNG:

DIE ZUKUNFT DER DEMOKRATIE IN AMERIKA