14. Juli 2023 (Frankreichs Nationalfeiertag, der an den Sturm auf die Bastille vor 234 Jahren erinnert, und die legendäre Parole Liberté - Egalité - Fraternité!)
VORSATZ: Wenn wir einen Diskurs über die österreichische Nation führen wollen, so sollten wir uns folgende Bedeutungsbreite des Begriffes vergegenwärtigen, den die Übersetzungsmöglichkeiten des englischen Wortes "nation" anbietet: das Land, die Nation, der Staat, das Volk, die Völkerschaft.
Auf die Demontage unserer Demokratie nach Ausbruch der Corona-Herrschaft folgt die offen betriebene Demontage der österreichischen Neutralität. Mit der Aussage "die Neutralität gilt nicht mehr" von Ex-Kanzler und Ex-Außenminister Wolfgang Schüssel hat die Unterminierung der unsere Nation konstituierenden Werte - Demokratie und Neutralität - einen neuen Tiefpunkt erreicht. Das Nationalbewusstsein der Österreicher, die sich in der Zwischenkriegszeit mehrheitlich noch als "Deutsche" in einem unerwünschten Kleinstaat gesehen haben, ist nicht selbstverständlich. Umso wichtiger ist die Neutralität, die nicht nur Bedingung für den Staatsvertrag war, sondern auch die Bedingung für die Entfaltung der österreichischen Nation.
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KURZFASSUNG: Am 26. Oktober 1955 wurde das Neutralitäts-Gesetz beschlossen. Dieses Ereignis war für Österreich von herausragender historischer Bedeutung und der 26. Oktober wurde gleichzeitig zum Nationalfeiertag erhoben. Der kausale Zusammenhang zwischen Neutralität und Nation ist damit historisch bewiesen. Nationbuilding ist aber auch eine Frage der Geistesgeschichte. Dazu mehr in vier Teilen:
Teil 1:
Mit Nation war ursprünglich Zivilisation gemeint.
Teil 2
Nationen lösen Dynastien ab.
Teil 3
Die Vernichtung des Nationalismus durch den Nationalsozialismus.
Teil 4
Die Geburt der österreichischen Nation aus dem Geist der Neutralität.