Aufarbeitung statt Versöhnung - ÖAW als Erfüllungsgehilfin

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ÖAW als Erfüllungsgehilfin

Heinz Faßmann wurde im Dezember 2021 als ÖVP-Wissenschaftsminister abgesägt und drei Monate später zum Präsidenten der Österreichische Akademie der Wissenschaften (ÖAW) ernannt. Damit hat die Regierung die Garantie, dass diese Corona-Aufarbeitung niemals zu unabhängigen wissenschaftlichen Ergebnissen gelangen wird. Laut Pressemitteilung der ÖAW gab es als "Auswirkung von teils kurzfristig getroffenen Entscheidungen ... mitunter ein Gefühl der Spaltung."

Allein diese Bestandsaufnahme ist ein intellektuelles Armutszeugnis. Wer reale politische Spannungen mit einem "Gefühl von Spannungen" verwechselt, hat vielleicht das falsche Fach gewählt um das Phänomen Corona-Herrschaft zu beurteilen. Damit die vorhersehbaren lächerlichen Ergebnisse nicht allein auf der ÖAW kleben bleiben, hat man sich einen "internationalen Beitrat" ins Boot geholt, der "die Prozesse begleitet". An erster Stelle Alena Buyx, Vorsitzende des Deutschen Ethikrats, die offenbar mit der Aufarbeitung der deutschen Corona-Willkürherrschaft noch zu wenig zu tun hat. Die Erfahrungen der "Wutbürger" wird diese Expertin wohl nicht ernsthaft in Betracht ziehen. Im Interview mit der ZEIT (4.1.23) sagte sie: "Eine von Wut getriebene Suche nach Schuldigen hilft überhaupt nicht"

Im folgende die Pressemitteilung der ÖAW (APA / OTS 4.5.2023)

Wissenschaftliche Expertise im Corona-Verständigungsprozess

ÖAW führt sozialwissenschaftliche Analyse durch ++ Internationaler Beirat begleitet den Prozess

Wien (OTS) - Während der COVID-19-Pandemie waren Politik, Wissenschaft und Gesellschaft mit völlig neuen Herausforderungen konfrontiert. Die Auswirkungen von teils kurzfristig getroffenen Entscheidungen führten zu Konflikten, die nicht immer konstruktiv ausgetragen wurden. Dies erzeugte mitunter ein Gefühl der Spaltung.

Die Österreichische Akademie der Wissenschaften (ÖAW) stellt im Rahmen des Corona-Verständigungsprozesses der Bundesregierung ihre Expertise zur Verfügung. Die Forschung zur „Auseinandersetzung mit Pandemien und deren Folgen“, die in der Leistungsvereinbarung der ÖAW mit dem Bundesministerium für Bildung, Wissenschaft und Forschung (BMBWF) festgeschrieben ist, wird damit vertieft.

Alexander Bogner, Dozent für Soziologie und Senior Scientist am Institut für Technikfolgenabschätzung der ÖAW, führt den sozialwissenschaftlichen Analyseteil des Prozesses durch, damit Politik und Gesellschaft aus den Erkenntnissen für den zukünftigen Umgang mit Krisen profitieren können. Gemeinsam mit einem Team von Forschenden von unterschiedlichen wissenschaftlichen Institutionen werden vier Felder aufgearbeitet:

Polarisierung in der Pandemie

Politische Zielkonflikte

Politikberatung und öffentliche Kommunikation

Wissenschaftsskepsis

Die Wissenschaftler:innen erstellen unter anderem Fallstudien zu den Themen, interviewen Entscheidungsträger:innen der Pandemie oder stellen soweit möglich auch internationale Vergleiche an. Die ersten Ergebnisse des sozialwissenschaftlichen Projekts sind für Ende des Sommers geplant. Ein Endbericht wird zu Jahresende vorliegen. In diesen werden auch die Ergebnisse des im Herbst startenden Dialogprozesses einfließen.

Alexander Bogner sagt: "Um Verständigung zu fördern, muss man Verständnis schaffen – für die Komplexität von Krisen und für die Ursachen von Konflikten. Erst auf dieser Grundlage können Dialogprozesse wirklich produktiv werden. Deswegen engagiert sich die ÖAW in der wissenschaftlichen Aufarbeitung der Krise."

Ein internationaler Beirat begleitet den Prozess. Dieser kontrolliert die wissenschaftlichen Standards, trägt zur Vernetzung mit Expert:innen in und außerhalb Europas bei und ermöglicht somit einen Blickwinkel über den nationalen Horizont hinaus. Mitglieder:

Alena Buyx (Ethikerin, TU München, Vorsitzende des Deutschen Ethikrats)

Armin Grunwald (Physiker und Philosoph, Karlsruhe Institut für Technologie, Vorstand der Deutschen Akademie der Technikwissenschaften)

Caspar Hirschi (Historiker, Uni St. Gallen, Vorstand der Schweizerischen Akademie für Geistes- und Sozialwissenschaften)

Eva Barlösius (Soziologin, Uni Hannover, Mitglied der Deutschen Akademie der Technikwissenschaften)

Rückfragen & Kontakt: Debora Knob

Pressesprecherin Österreichische Akademie der Wissenschaften

T +43 1 51581-1209 / Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!