ORF. Landkrimi. Bildungsauftrag? - Antwort des ORF

Beitragsseiten

Exakt einen Monat nach Publikation dieses Artikels hat ORF auf die folgenden Fragen geantwortet:

1. Auf welcher Rechtsgrundlage verwendet der ORF das Geld von GIS-Gebührenzahlern, um Sendungen wie LANDKRIMI, die nicht den geringsten Bildungs-Anforderungen und -Ansprüchen gerecht werden, zu bewerben?

2. In welchen Medien (bitte um vollständige Aufzählung) hat ORF den heutigen LANDKRIMI beworben und wie hoch waren die Gesamtkosten für diese Werbemaßnahmen?

18. Mai 2023 - 

Sehr geehrter Herr Mag. Thurnhofer,

vielen Dank für Ihr E-Mail.

Zu Ihrer ersten Frage halten wir fest, dass gemäß § 2 Abs. 1 Z 4 ORF-Gesetz zum Unternehmensgegenstand des ORF auch alle Geschäfte und Maßnahmen gehören, die für die Veranstaltung von Rundfunk, Online-Angeboten/Teletext und den Betrieb der entsprechenden technischen Einrichtungen oder die Vermarktung dieser Tätigkeiten geboten sind.

Ergänzend merken wir an, dass neben Information, Kultur und Sport auch Unterhaltungsformate zum breitgefächerten Programmauftrag des ORF gehören. Die Sendung „LandKrimi“ zählt nicht nur für zahlreiche unserer Zuseherinnen und Zuseher zu einem geschätzten Teil unseres Programmangebots, der ORF kommt mit Produktionen dieser Art auch der Aufgabe nach, die österreichische künstlerische und kreative Produktion zu berücksichtigen und zu fördern.

Der ORF investiert jedes Jahr in die regionale Filmwirtschaft und Kreativindustrie. Dadurch wird intellektuelle und finanzielle Wertschöpfung für Österreich erzielt: Durch die Abbildung Österreichs in seinen regionalen Facetten trägt der ORF zum einen zu lebendigem Föderalismus bei, zum anderen hängen zahlreiche Arbeitsplätze, insbesondere in der Kreativwirtschaft, direkt oder indirekt vom ORF ab.

Zu Ihrer zweiten Frage teilen wir Ihnen mit, dass wir aus vertrags- und wettbewerbstechnischen Gründen keine Details kommunizieren können. Die laut Medienkooperations- und -förderungs-Transparenzgesetz (MedKF-TG) zu veröffentlichenden Daten entnehmen Sie bitte der Transparenzdatenbank der RTR.

Freundliche Grüße
Stefan Kranzer
ORF-Kundendienst
Generaldirektion | Marketing und Kommunikation

Kommentar ethos.at: Der Link zur Transparenzdatenbank ist keine sehr große Hilfe, diese nach den entsprechenden Infos zu durchsuchen sehr aufwändig. Einen kleinen Einblick über die Werbemittel aller öffentlichen Stellen, darunte ORF, bietet ethos..at im Artikel: Werbung der Öffis, 201 Millionen Euro, davon gibt der ORF 14,6 Millionen aus. Gleichzeitig bezieht er aber auch Werbeeinnahmen von Öffentlichen Stellen und zwar in Summe 25,5 Millionen! Peanuts, im Vergleich zu rund 600 Milliionen Euro, die dem ORF bislang aus den GIS-Gebühren zufließen.

Report24.news berichtet indessen (18.5.23): ORF inseriert in Millionenhöhe in anderen Systemmedien – mit Zwangsgebühren. Der Arikel bringt auch eine Tabelle von Fact Sheet Austria mit genauer Auflistung, welche Massenmedien wie viel vom ORF via Werbeeinschaltungen kassieren. Das erklärt natürlich auch, warum sich kein einziges Medium dieses Landes für die Feststellung interessiert: Die Bevorzugung des ORF ist verfassungswidrig.