Resümee
"Selbstverständlich ist allein schon die Idee der Kultur eine europäische Idee, ein geistig-intellektuelles Mittel zur Erklärung uns zur Verfügung stehender Daten - und zwar auf der Basis europäischer Begriffe. Etwas als Kultur anzusehen ist ein selektiver, ein Orientierungsakt, ein Weg, die Geschichte zu ordnen und zu organisieren." (S 37) Ob gut oder schlecht, laut Roberts steht fest, "daß unsere Epoche das Zeitalter der ersten Weltkultur und daß diese die Kultur des Abendlandes ist." (S 40)
"Die Eroberung der offenen See war der erste und größte Triumph über die Kräfte der Natur, ein Triumph, der zur Beherrschung des ganzen Erdballs durch die abendländische Kultur führen sollte." (S 194)
Wikipedia zitiert im Artikel über "The Triumph of the West" die New York Times: "John Corry thought that some of Roberts's argument was idiosyncratic, while noting that the opening episode 'concludes with Mr. Roberts walking by the sea, wondering why no Arab dhows or Chinese junks have ever docked in the British port of Southampton. At least it is a provocative question'."
Möglich wurden die Eroberungen natürlich nur mit entsprechenden Schiffen (technischer Fortschritt), aber auch dank Navigation und der Unterstützung von Landkarten (Wissenschaft). Einen eigenen Abschnitt widmet Roberts den Landkarten: "Die Europäer sollten nun eine neue Sicht ihrer selbst und ihrer Beziehung zu anderen Völkern in der Welt gewinnen. Landkarten sind ein guter Schlüssel zum Verständnis dieses Wandels: Sie sind stets mehr als bloße Tatsachenfeststellungen; sind die Umsetzung der Wirklichkeit in Formen, mit denen wir uns zurechtfinden; sind Fiktionen und Dokumente der Vorstellungskraft, die mehr vermitteln als wissenschaftliche Daten. So spiegeln sie Veränderungen in unserer Vorstellung von der Wirklichkeit wider. Die Welt ist nicht nur das, was 'da draußen' existiert, sie besteht in dem Bild, das wir von ihr in uns tragen und das uns befähigt, konkrete Gegebenheiten in den Griff zu bekommen. Mit diesem Zugriff wandelt sich unser Verständnis für eben diese Gegebenheit - und wandeln sich auch viele unserer Annahmen und Überzeugungen." (S 194)
Alle Zitate aus der Lizensausgabe 1989, (c) der deutschen Ausgabe 1986, ECON Verlag Düsseldorf/Wien
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