Energiewende Deutschland: Pellets quo vadis? - Energieeffizienz

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Ein Teil der Energie-Wende besteht darin, die Energie-Effizienz zu erhöhen. Hier spielen Kraft-Wärme-Kopplungen (KWK) eine wichtige Rolle. So erzeugten KWK-Anlagen laut Angaben des Umweltbundesamtes im Jahr 2019 insgesamt 113 TWh Strom (davon 32 TWh aus Biomasse) und zusätzlich versorgten sie über Fernwärme hunderttausende Wohnungen mit Wärmeenergie von 224 TWh (davon 53 TWh aus Biomasse).

Laut amtlicher Definition beinhaltet Biomasse "die gesamte organische Substanz, die durch Pflanzen und Tiere anfällt oder erzeugt wird. Wenn es um den Einsatz von Biomasse zur Energieerzeugung geht, unterscheidet man zwischen nachwachsenden Rohstoffen (Energiepflanzen wie Raps, Mais oder Getreide) sowie organischen Reststoffen und Abfällen. Biomasse liefert Energie etwa in Form von Wärme (überwiegend Holz, einschließlich Holzpellets), Strom (zum Beispiel Biogas) oder Kraftstoff (zum Beispiel Biodiesel)".

Holzverbrennung ein Skandal?

denkhausbremen-Kampagne gegen Holzverbrennung: Obwohl Holzpellets in der Energie- Erzeugung Deutschlands nur eine marginale Rolle spielen, fährt das denkhausbremen eine scharfe Kampagne gegen diesen Energieträger. Nicht nur in Großbritannien, sondern "auch in Ländern wie Dänemark, Belgien oder den Niederlanden sprießen Holzbiomasse-Kraftwerke wie Pilze aus dem Boden" heißt es in der Broschüre "Kahlschlag für das Klima. Warum das Verbrennen von Holz in Kraftwerken kein Beitrag zum Klimaschutz ist", die mit finanzieller Unterstützung der Stiftung Umwelt und Entwicklung Nordrhein-Westfahlen produziert wurde. Die englische Fassung wurde mit Unterstützung des WWF unter dem Titel "Misguided Strategy. Burning Wood to Mitigate Climate Change" publiziert.

Ohne weitere Angaben über die Höhe der Zuwendungen nennt denkhausbremen folgende "Förderer": Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und nukleare Sicherheit, den Senator für Umwelt, Bau und Verkehr der Hansestadt Bremen, die Bevollmächtigte der Hansestadt Bremen beim Bund, für Europa und Entwicklungszusammenarbeit, das Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung, das Umweltbundesamt, sowie die JMG Foundation und Robert Bosch Stiftung.

Die Organisation ist Mitglied der internationalen Forest Defenders Alliance und Platform Forest Climat, und engagiert sich laut eigener Angaben "für globale Umweltgerechtigkeit". Konkret wird in der zitierten Broschüre behauptet: "Jetzt haben die Energiekonzerne die Motorsäge ausgepackt und den Wald als Energiequelle ins Visier genommen. [...] Ebenfalls dabei sind deutsche Stromriesen. Sie mischen kräftig in diesem Geschäft mit, das mit öffentlichen Mittel geschmiert wird." Demnach plant RWE, "seine Kohlekraftwerke in den Niederlanden auf Holzfeuerung umzustellen. Mehrere Millionen Tonnen Holzpellets werden dafür aus den USA importiert."

Bislang werden Holzpellets in Deutschland – mit Ausnahme von wenigen für Wärmenetze genutzten KWK-Anlagen – nur zur Wärmeerzeugung in Gebäuden oder zur gewerblichen Prozesswärmegewinnung wie z.B. in der Nahrungsmittelindustrie eingesetzt: Die nackten Zahlen sind zu finden auf statista.com unter "Bestand zentraler Wärmeerzeuger für Heizungen in Deutschland nach Kategorie im Jahr 2019" (in Millionen Stück):

Gaskessel 7 + Gas-Brennwertkessel 6,8 + Ölkessel 4,8 + Wärmepumpen 1 + Biomassekessel 0,9 + Ölbrennwertkessel 0,7 = Summe 21,2 Millionen

Siehe auch: Aktualisierte Zahlen für 2021

UPDATES 23. 4.2023:  "Das Bundeskabinett verabschiedete am 19. April den Entwurf eines Gebäudeenergiegesetzes. Die Bundesregierung setzt damit ihre Verbotspolitik fort. Nach dem Verbot von neuen Öl- und Gasheizungen ab 2024 ist künftig der nächste natürliche Brennstoff an der Reihe. So sollen Biomasseheizungen in Neubauten, also auf Basis von Holz in Form von Pellets, Hackschnitzeln und Scheitholz verboten werden. Der Zweck ist die Erfüllung des 65-Prozent-Zieles von erneuerbaren Energien im Heizungsbereich. Obwohl die Bioenergie heute bereits rund 84 Prozent der erneuerbaren Wärme bereitstellt und damit die Vorgabe erfüllt, hält das Kabinett an der Entscheidung fest,"berichtet Epoch Times. Die Universallösung für alle Wärmeprobleme ist laut Habeck die Wärmepumpe. Doch diese könnte bald von der EU verboten werden, weil sie umweltschädliche Kältemittel enthalten. "EU-Verbot könnte Wärmepumpen aushebeln", berichtet tz.de am 25.4.23 "Der CDU-nahe Wirtschaftsrat lehnt den aktuellen Ampel-Gesetzentwurf zum Umstieg auf Wärmepumpen ab: Habecks Pläne würden die Menschen in die Altersarmut treiben.... Weg von den Großstädten würden die Menschen oft Wohnbauten besitzen, die mehr als 100 Jahre alt seien. In Ostdeutschland, so warnt der Generalsekretär des Wirtschaftsrates weiter, liege der Anteil solcher Bauten bei mehr als der Hälfte. Derart alte Häuser seien 'mit vertretbarem Aufwand kaum energetisch so herzurichten, dass sie mit einer Wärmepumpe beheizt werden können', meinte Wirtschaftsrat-Generalsekretär Wolfgang Steiger" berichtet Epoh Times am 28.4.23