Kleine Geschichte Israels - 15. Nachwort

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15. Nachwort

Ich möchte meine doch sehr persönliche Geschichte Israels hier abbrechen. Sie ist entstanden aus dem Wunsch, meine fragmentarischen, bis in meine Kindheit zurückreichenden Erinnerungen durch entsprechende Recherchen zu einem wenigstens für mich sinnvollen Ganzen zu ergänzen und insbesondere jene ihrer Teile zu beleuchten, die sich vor meinem wachen Leben in Israel zugetragen haben. Dabei war ich bemüht, sie niederzuschreiben ohne die Notwendigkeit, meine Feder tief in die schwarze Tinte des Hasses tauchen zu müssen. Ich war bemüht, einigermaßen gerecht zu bleiben und zwischen den Zeilen immer wieder vorsichtige Sympathie durchschimmern zu lassen für ein Land, das nur ein Jahr älter ist als ich selbst. Das aber ist mir in zunehmendem Maß unmöglich geworden, je näher sich meine Erzählung der finsteren Gegenwart dessen nähert, was im Augenblick in Israel geschieht und je mehr meine persönliche Betroffenheit darüber wächst. Wo aber Hass ist, dort ist kein Platz mehr für Clio. Die Muse entflieht in lichtere Gefilde. An ihren Platz aber treten Gäste aus dem Inferno: die düsteren Erinnyen.

ethos.at bedankt sich für die exklusive Online-Widergabe des Buches

Hans Saenger „Kleine Geschichte Israels“

© Hans Saenger, Privatdruck 2024

Lektorat: Barbara Schaefer